Zu gut für die Tonne: Ideen gegen Verschwendung von Lebensmitteln ausgezeichnet

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Jeder kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung ausrichten. Beim jährlichen Bundeswettbewerb "Zu gut für die Tonne" können Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Unternehmen ihre Projekte zur Abfallvermeidung vorstellen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat nun die diesjährigen Preisträger bekanntgegeben.

Insgesamt 131 Ideen wurden in diesem Jahr eingereicht. Daraus hat die siebenköpfige Jury unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., 14 Projekte als Finalisten ausgewählt, aus denen nun in fünf Kategorien die Preisträger ermittelt wurden.  Besonderen Wert legte die Jury in diesem Jahr auf die Vorbildwirkung der Projekte, also inwieweit sich die Idee auch in die Breite tragen lässt.

Ein gelbes Band zeigt: "Hier darf geerntet werden!"

Frisches Obst von der Streuobstwiese zu pflücken – das ist ein Genuss, den viele Verbraucher lieben. Mit dem Projekt "Gelbes Band" unterstützt der Landkreis Esslingen dieses Anliegen und sorgt zugleich dafür, dass kein Obst verdirbt.

Jens Häußler beschreibt, wie das Projekt funktioniert: Jeder Betreiber einer Streuobstwiese – oftmals private Personen – können bei ihrer Gemeinde gelbe Bänder abholen und diese an den Bäumen befestigen, die zum Abernten freigegeben sind. Das gelbe Band zeigt: Dieser Baum darf gratis und ohne Rücksprache von Vorbeispazierenden abgeerntet werden. Der Landkreis Esslingen wurde für diese Idee in der Kategorie "Landwirtschaft und Produktion" ausgezeichnet.

Intelligente Regalsysteme im Einzelhandel

In der Kategorie Handel konnte sich die EasyFill Gmbh aus Köln durchsetzen. Ihr "nachhaltiges Regalsystem" sorgt dafür, dass zuerst die Produkte mit der kürzesten Mindesthaltbarkeit verkauft werden. Das so genannte "First-In-First-Out-System" bewirkt, dass die Produkte, die dringender verbraucht werden müssen, nicht in der Tonne landen.

Kategorie Gastronomie:

MAN Energy Solutions Societas Europea (SE) für "Foodversity" aus Augsburg: Mit "Foodversity" unterstützt das Unternehmen seine Betriebsgastronomie an den verschiedenen Standorten gezielt bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen und Verpackungsmüll und macht die Initiativen sichtbarer.

Kategorie Gesellschaft und Bildung:

Johann Heinrich August Duncker Oberschule für "Lebensmittel mit Sinn und Verstand einkaufen, verarbeiten und zu konsumieren" aus Rathenow in Brandenburg: Durch dieses Projekt fördert die Oberschule aus Rathenow durch zahlreiche Aktivitäten die Wertschätzung von Lebensmitteln. Das Kollegium setzt dabei auf praktische Ernährungsbildung im regulären Schulunterricht. Für das Projekt erhielt die Schule auch einen Förderpreis.

Kategorie Digitalisierung:

Delicious Data GmbH und fünf Studenten-/Studierendenwerke für "Delicious Data: Gemeinsam gegen Überproduktion in Mensen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz" aus München: Mensen und Cafeterien müssen Lebensmittel oft entsorgen, weil sie zu viel produzieren. Das Start-up Delicious Data hat ein Prognosesystem entwickelt, das die Anzahl benötigter Portionen vorausberechnet und dadurch die Überproduktion reduziert. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Überproduktion im Mensabetrieb zu vermeiden.

Ein weiterer Förderpreis ging an Kinderleicht e.V. aus München für das Projekt "Gib Lebensmittelverschwendung keine Chance!"


 

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