Storstad heißt Großstadt auf Schwedisch. Wieso schwedisch? Und warum Großstadt? Anton Schmaus, der sich vor dem Storstad bereits im Regensburger Historischen Eck in die Riege der besten deutschen Köche gekocht hat, ist seinem Regensburg treu geblieben, dieser historischen Stadt, die mit gerade mal 150.000 Einwohnern eigentlich eher beschaulich und wenig großstädtisch daherkommt. Für Anton lässt sich der Begriff Großstadt jedoch nicht an der Einwohnerzahl oder flächenmäßiger Größe messen, sondern an den Menschen, die dort leben, ihrer Individualität, ihren kreativen Ideen, ihrer Dynamik und am Selbstverständnis des Miteinanders.
Das Konzept für das Restaurant Storstad ist das Ergebnis aus Anton Schmaus’ verschiedenen, lehrreichen Stationen weltweit, seinen dort gesammelten Erfahrungen in ausgezeichneten Küchen sowie seiner eigenen bodenständig-bayerischen Art: Zum einen durchlebte Schmaus eine wirklich prägende Zeit im F12 in Stockholm. Dort lernte er die pure Schlichtheit von Produkten, Farben und Linien zu lieben sowie die Hochachtung vor den verwendeten Materialen in der skandinavischen Ästhetik. Zum anderen hat ihn seine Zeit in New York stark geprägt. Mit seiner offenen, großstädtischen Denkweise stellt er Tag für Tag Konventionen auf den Prüfstand, um sie dann wieder zu verwerfen. Manchmal provoziert er, stets ist es ihm wichtig, verschiedenste Kulturen einfließen zu lassen. „Großstadt ist das, was in deinem Kopf passiert“, sagt der Spitzenkoch. „Ich möchte im Storstad zeitgemäße, unangestrengte Küche bieten, casual fine dining auf höchstem Niveau, ganz ohne Zwang.“ Bereits kurz nach der Eröffnung belohnte der Michelin Anton Schmaus dafür mit einem Stern und Gault Millau zeichnete das Restaurant 2023 mit 3 schwarzen Hauben aus.
Mitten in der historischen Altstadt von Regensburg im 5. Stock des berühmten Goliath- Hauses fand Anton Schmaus einen geschichtsträchtigen Ort über den Dächern der UNESCO-Stadt, der Weitblick zulässt. An diesem Ort kann er seine ganz eigene Vision von Gastronomie leben: skandinavische Schlichtheit und Großstadtflair. Diese beiden Komponenten begegnen einem im Restaurant überall: Im puren schwedischen Design mit schlichten Farben wie Grau und Weiß, feinen Linien und Naturmaterialien mit schöner Haptik. Der grandiose Blick auf den Regensburger Dom durch den Skyframe und von der großzügigen Restaurant-Terrasse stellt wie selbstverständlich eine Verbindung zum Historischen her.
Das Großstadt-Prinzip der Lässigkeit, Kreativität und Freiheit von Konventionen gilt auch für den Gast. Denkt man bei der Kombination von Rooftop, Restaurant und Spitzenküche zunächst unweigerlich an einen zwanghaft steifen Gourmet-Tempel, so setzt Anton Schmaus im Storstad bewusst neue, lässige Akzente für die Spitzengastronomie, ohne dabei an Niveau zu verlieren. Locker und leger geht es hier zu – aber immer auch kultiviert. Jeder darf und soll so sein, wie er ist und kann das Storstad auf vielfältigste Art und Weise genießen.
Seit 2015 wird Anton Schmaus von seiner Frau Anna unterstützt, die als gebürtige Schwedin nicht nur ihren ganzen Charme, sondern auch ein feines Händchen für die Einrichtung und Gestaltung der Gasträume einbringt. Außerdem begrüßt Sie die Gäste und sorgt dafür, dass der Besuch des Sterne-Restaurants so angenehm wie möglich wird.
Ob beim Lunch auf der Terrasse oder am Abend beim mehrgängigen Menü: für jeden Anlass hat das Storstad passende Menüs in petto. Die Reduzierung auf das Wesentliche ist Anton Schmaus dabei sehr wichtig. Maximal vier, bevorzugt regionale und saisonale Produkte reichen auf dem Teller aus. Ein Menü – ob regulär oder vegetarisch – umfasst mittags drei oder vier, am Abend wahlweise fünf oder sieben Gänge. Kulinarisch setzt Anton Schmaus dabei auf erstklassige Produkte und makelloses französisches Handwerk. Die klassische Grundausrichtung mit ihrer Opulenz kontrastiert er mit der puristischen japanischen Küche. So findet man im aktuellen Menü (Januar 2024) konfierten Loch-Duart-Lachs im Dialog mit sautierter Wakame-Alge und Ponzu mit Kaffir-Limette, dazu Topinambour-Remoulade und braune Butter. Brust und Keule vom Bresse-Huhn kommt mit zweierlei Selleri und Périgord-Trüffel mit Sake Beurre Blanc. Im beliebten vegetarischen Menü finden sich zum Beispiel Ravioli, gefüllt mit Crème aus 30 Monate altem Parmesan, in der Kombination mit konfierten Maitake-Pilzen, Brioche-Crumble, Schaumsauce aus Wurzelgemüse und weißem Alba-Trüffel.
„Geschmacklich kochen wir eher direkt als subtil, es sollte weder beim Essen noch beim Wein zu verkopft sein”, verrät Anton Schmaus. “Wir sind mutig am Salz und ich möchte in jedem Gang eine gewisse Säure spüren. Die Menge muss so sein, dass man gerne eine zweite und dritte gut gefüllte Gabel nehmen kann. Lieber sieben Gänge mit zwei, drei größeren Einzelkomponenten als 15 Mikro-Gänge, bei denen die meisten Gäste aussteigen.“ Alternativ können die Gäste auch ein vegetarisches 5- oder 7-Gang-Menü wählen mit saisonalen Zutaten und höchsten Qualitätsansprüchen. Auf Wunsch auch gerne vegan.
Bei der Weinbegleitung vertraut Anton Schmaus seit 2018 seiner Chef-Sommelière Anna Rupprecht, die mit Deutschland, Österreich und Frankreich klare Schwerpunkte setzt. Auch sie scheut sich nicht davor, mit ungewohnten Pairings Überraschungsmomente zu schaffen: „Wein und Speise dürfen und sollen gemeinsam Achterbahn fahren“, findet sie – und die Gäste verlassen sich gerne auf Rupprechts Empfehlungen, die selbstverständlich auch alkoholfreie Getränke umfassen. So wählten die Jury des Aral Schlemmer Atlas und ein Expertengremium des Fachmagazins Rolling Pin die 32-Jährige unabhängig voneinander unter die 50 besten Sommeliers Deutschlands. Die 32-Jährige ist auch Sake-Kennerin und komponiert besondere alkoholfreie Getränkebegleitungen zu den Storstad-Menüs.
Familienfeiern und Geschäftsessen sind im Storstad genauso möglich wie ein spontanes Essen mit Freunden. Extra geschaffene Nischen geben die Möglichkeit des Rückzugs, ob in Zweisamkeit oder für wichtige Gespräche. Das Storstad steht allen offen, die gutes Essen und guten Service lieben – egal ob sie nun im Anzug oder in Jeans und Turnschuhen aufschlagen.
Der Sternekoch Anton Schmaus betreibt in Regensburg progressiv und, nach eigenen Angaben, profitable Sternegastronomie und expandiert. Für seine Projekte holte Schmaus private und öffentliche Investoren ins Boot, die sonst meist in junge Technologiefirmen investieren. Sein Gesamtkonzept hat die Geldgeber überzeugt.
Dieser Koch schreibt seine Rezepte nicht nieder, besitzt keine Kochbücher, brutzelt nach Gefühl: Das schmeckt den Gästen und den Testern. Gerade hat der Restaurantführer Gault&Millau Anton Schmaus aus Regensburg zum Aufsteiger des Jahres in Deutschland gekürt. Seine Auszeichnungen, der Stern und die Hauben, zieren allerdings nicht die Pforte des Restaurants. Drinnen können Kinder dafür gerne ein Schnitzel bestellen.