500.000 zusätzliche Reisende: Tui rechnet mit Plus wegen Thomas Cook-Insolvenz

| Tourismus Tourismus

Nach der Pleite von Thomas Cook hofft der Reisekonzern Tui im kommenden Jahr auf 500 000 neue Kunden. Das Unternehmen wolle deshalb mehr Angebote in beliebten Urlaubsregionen schaffen, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Neue Verträge wurden bereits mit zahlreichen Hoteliers vereinbart, darunter auch viele neue Hotelpartnerschaften. Weitere Gespräche laufen derzeit. 

Marek Andryszak, Vorsitzender der Tui Deutschland Geschäftsführung: "Wir bieten Urlaubern in 2020 die größte Auswahl und unterstützen gleichzeitig die Hotellerie vor Ort. In Summe erwarten wir rund eine halbe Million zusätzlicher Kunden, denen wir einen sicheren Urlaub in gewohnter Tui-Qualität anbieten können." 

Wenige Tage nach der Insolvenz von Thomas Cook hat sich der Vorstand bereits mit Tourismusministern wichtiger Urlaubsländer getroffen, unter anderem in Griechenland, Türkei und Ägypten, um Unterstützung zuzusichern. Das Unternehmen fokussiert sich dabei nicht nur auf die Sicherung zusätzlicher Bettenkapazitäten, sondern trifft aktuell auch Vorkehrungen, um das erforderliche Flugangebot zu gewährleisten. Ab Mai 2020 werden ab Leipzig wieder Urlaubsziele in Griechenland, Tunesien, Ägypten, Bulgarien, Spanien und der Türkei angeboten. Weitere Abflughäfen und Frequenzen werden derzeit geprüft.

Mit vielen Thomas Cook-Reisebüros ist Tui bereits in Gesprächen über mögliche Partnerschaften. "Wir können uns eine dreistellige Anzahl neuer Partner in unseren unterschiedlichen Vertriebskonzepten vorstellen und bieten mit unserem erfolgreichen Franchisekonzept neue Zukunftsperspektiven", so Andryszak.

Betroffene Kunden, die sich bis zum 20. Oktober für eine Tui-Reise entscheiden, müssen keine Anzahlung leisten. Das Risiko, am Ende mit zwei Urlaubsreisen dazustehen, wird ausgeschlossen. Für den Fall, dass Thomas Cook die ursprünglich geplante Reise doch durchführt, können die Gäste ihre Tui-Buchung innerhalb von sieben Tagen kostenlos stornieren. 

Andryszak betont ausdrücklich: "Pauschalreisen sind nach wie vor die sicherste und bequemste Art zu reisen. Tui bietet hohe Qualität und größtmögliche Sicherheit sowie Verbraucherschutz." Die Vorteile der Pauschalreise liegen klar auf der Hand: Reiseveranstalter organisieren An- und Abreise, Transfers und Ausflüge. Vertreter kümmern sich vor Ort um die Wünsche der Gäste. Auch in einer Krise, etwa bei Naturereignissen, können Urlauber auf Unterstützung zählen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Während der Corona-Pandemie waren kaum Kreuzfahrtschiffe auf den Meeren unterwegs. Nun ist die Branche wieder auf Wachstumskurs - und muss Wege finden, nachhaltiger zu werden.

Mecklenburg-Vorpommern ist im Ausland nicht als Top-Destination bekannt. Die Zahl der internationalen Urlaubsgäste ist überschaubar. Es gibt Ideen, wie sich das ändern könnte.

Von Rövershagen nach Kalifornien - der Erdbeeranbauer und Freizeitpark-Betreiber Karls plant den Sprung über den Atlantik und will in den USA ein Erlebnis-Dorf bauen. An einem besonderen Erdbeer-Ort.

Der am südlichsten gelegene Leuchtturm in Deutschland soll wieder zu einem Publikumsmagneten werden. Etwas mehr als ein Jahr lang war er geschlossen, weil Baumaßnahmen für den Brandschutz und den Arbeitsschutz notwendig waren.

American Express Global Business Travel wird seinen  großen Rivalen CWT für 570 Millionen Dollar übernehmen, nachdem die Vorstände beider Unternehmen der Transaktion zugestimmt haben. Durch die Übernahme schließen sich zwei der weltweit größten Unternehmen im Bereich Travel Management zusammen.

Franzosen, die scharenweise in den Schwarzwald reisen, um Joints zu rauchen? Das prophezeit der baden-württembergische Innenminister - und fordert weniger Cannabis-Vereine in Grenzregionen.

Statt Schlafsack unter dem Sternenhimmel erwartet die Camping-Urlauber ein Bett mit Lattenrost und Matratze, statt Stockbrot am Lagerfeuer ein Frühstückskörbchen mit Brötchen und Saft. Indoor-Camping heißt das Konzept des «Hafentraums» in Bremen, in einer ehemaligen Lagerhalle reihen sich elf Wohnwagen und Hütten aneinander.

Zu Beginn der Osterferien in zahlreichen Bundesländern drängt es die Menschen an die Küsten von Nord- und Ostsee. Auch norddeutsches Schmuddelwetter halte die ersten Osterurlauber kaum von einem Strandbesuch ab. Für die Ostertage hoffen die Touristiker aber auf freundlicheres Wetter.

Der Europa-Park wird seine neue Achterbahn «Voltron Nevera» am 26. April eröffnen. «Der Ansturm wird natürlich extrem sein», sagte Parkchef Roland Mack am Donnerstag im südbadischen Rust. Deutschlands größter Freizeitpark wird an diesem Samstag seine Tore zur Sommersaison öffnen. 

Die rheinland-pfälzische Tourismusbranche blickt sehr optimistisch auf die Urlaubs- und Reisesaison in diesem Jahr. Es lägen viele Buchungen für die kommenden Monate vor, sagte der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler, am Donnerstag. Er rechne damit, dass in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau übertroffen wird.