Flugtaxis spielen für viele eher in Science-Fiction-Filmen und Politikerreden eine Rolle. Doch längst arbeiten Unternehmen vom Startup bis zum etablierten Luftfahrtkonzern daran, die Vision des Flugtaxis Realität werden zu lassen. Und die Mehrheit der Bundesbürger geht davon aus, dass der Transport in autonom fliegenden Taxis auch verwirklicht wird. Nur 2 von 5 Bundesbürgern (44 Prozent) erwarten, dass Flugtaxis nie funktionieren werden.
Andererseits gehen 49 Prozent aller Bundesbürger davon aus, dass Flugtaxis in Zukunft alltäglich sein werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.004 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Technisch sind wir bereits in der Lage, autonome Fluggeräte zu bauen, die auch Menschen transportieren können. Ob daraus wirklich Flugtaxis werden, hängt weniger von technischen als vielmehr von rechtlichen Fragen ab - etwa der Benutzung des Luftraums in dicht besiedelten Gebieten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Mobilitätsunternehmen sollten die Entwicklung genau verfolgen.“
Fast jeder zweite Bundesbürger (46 Prozent) ist der Meinung, Flugtaxis seien eine gute Ergänzung zum öffentlichen Personen-Nahverkehr. Mit 57 Prozent sind aber noch mehr der Überzeugung, dass Flugtaxis vor allem auf sehr speziellen Routen eingesetzt werden, etwa vom Bahnhof zum Flughafen. Unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 halten sogar 54 Prozent Flugtaxis für eine gute ÖPNV-Ergänzung, 61 Prozent sehen sie dabei auf sehr speziellen Routen.
Allerdings geht rund jeder Zweite (49 Prozent) davon aus, dass Flugtaxis nur etwas für Reiche sein werden. Vor allem die Älteren ab 65 Jahre sind hier sehr skeptisch (58 Prozent). In dieser Altersgruppe wollen ebenfalls 58 Prozent, dass Flugtaxis verboten werden. Unter den Jüngeren (16 bis 29 Jahre) liegt dieser Anteil lediglich bei 40 Prozent. Eine gewisse Skepsis gegenüber der Idee von Flugtaxis zeigt sich darin, dass nur rund jeder dritte Bundesbürger (38 Prozent) ein Flugtaxi gerne selbst ausprobieren würde. Unter den Jüngeren von 16 bis 29 Jahren ist es fast jeder Zweite (48 Prozent), bei den Älteren ab 65 Jahren aber nur rund jeder Vierte (26 Prozent).
Frankfurter Flughafen und Volocopter wollen Flugtaxen abheben lassen
Dass Flugtaxis keine Science-Fiction mehr sind, zeigen auch die Fraport AG und die Volocopter GmbH (Tageskarte berichtete). Gemeinsam entwickeln die Unternehmen Konzepte für den Betrieb von Flugtaxis an Flughäfen. Im Vordergrund stehen die reibungslose Fluggastabfertigung sowie die effiziente Anbindung an bestehende Verkehrsinfrastruktur. Das wird beispielhaft an einem sogenannten Volocopter Port untersucht. Diese könnten in Zukunft Knotenpunkte in Städten miteinander verbinden – auch eine Verbindung vom und zum Flughafen Frankfurt soll geprüft werden.
Florian Reuter, CEO der Volocopter GmbH, sagt dazu: „Die optimale Anbindung des Stadtzentrums an den Flughafen ist eine riesige Herausforderung für fast alle Großstädte dieser Welt. Gemeinsam mit Fraport nun die erstmalige Umsetzung eines Flugtaxidienstes an einem der wichtigsten Flughäfen Europas anzugehen ist großartig. Dabei setzen wir auf die Expertise der Fraport AG den Volocopter-Service sicher und effizient in die komplexen Prozesse an einem internationalen Großflughafen zu integrieren."
„Das autonome Fliegen wird die Luftfahrt grundlegend verändern. Wir wollen als erster Flughafen Europas das Potential des elektrischen Flugtaxis gemeinsam mit dem Pionier Volocopter erschließen – zum Vorteil unserer Fluggäste und der Region Frankfurt/Rhein-Main“, erklärt Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG. „Mit dieser Partnerschaft unterstreichen wir einmal mehr die Rolle der Fraport AG als Innovationstreiber in den verschiedensten Bereichen.“