Der Reisekonzern Thomas Cook hat von seinem chinesischen Großaktionär Fosun ein Rettungsangebot erhalten. Wie Thomas Cook mitteilte, befänden sie sich in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Kapitalspritze in Höhe von rund 834 Millionen Euro.
Demnach soll das Geld genügend Liquidität für die Wintersaison 2019/20 und die finanzielle Flexibilität für Investitionen in das Unternehmen für die Zukunft gewährleisten. Der Rekapitalisierungsvorschlag erfordere laut Thomas Cook eine Reorganisation des Eigentums an den Reiseveranstaltern und den Fluggesellschaften. Dies dürfte dazu führen, dass Fosun eine Mehrheitsbeteiligung am Reisegschäft und eine Minderheitsbeteiligung an den Fluggesellschaften erhält.
Der Vorschlag sieht vor, dass ein erheblicher Teil der externen Bank- und Anleiheverbindlichkeiten des Konzerns in Eigenkapital umgewandelt wird. Die kreditgebenden Banken des Konzerns unterstützen eine Rekapitalisierung und führen nun Gespräche mit dem Konzern über die Konditionen. Die vorgeschlagene Rekapitalisierung werde sich jedoch nicht auf die Handelsgläubiger auswirken.
Die bestehenden Anteile der Aktionäre würden im Rahmen der Rekapitalisierung deutlich verwässert. Den Aktionären könne laut Mitteilung jedoch die Möglichkeit gegeben werden, sich zu noch zu vereinbarenden Bedingungen zu beteiligen. Es habe niemand gewollt, dass es soweit komme, erklärte Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser. Nun liege aber zumindest eine "pragmatische Lösung" vor.
Thomas Cook ist der älteste Reiseanbieter der Welt. Zuletzt lief es für das Traditionsunternehmen jedoch alles andere als rund (Tageskarte berichtete).