Corona-Test, Impfpass: Worauf Urlauber in den Osterferien achten müssen

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Mit der Frühlingszeit rücken auch die Osterferien in greifbare Nähe - und damit für viele erneut auch die Hoffnung auf Urlaub im Ausland. In den EU-Ländern sind Reisen jedoch auch im zweiten Frühjahr der Corona-Pandemie an strikte Vorgaben gebunden, die teils sehr verschieden ausfallen. Ob es weniger Einschränkungen für Geimpfte oder Negativgetestete geben soll - oder gar eine Art Impfpass für freies Reisen, wie er am Donnerstag auch beim EU-Sondergipfel Thema war: Die Einstellungen dazu unterscheiden sich von Land zu Land ebenso wie die Infektionslage. Ein Überblick:

ITALIEN: Die Corona-Lage in Italien hat sich wieder etwas verschlechtert - besonders wegen der Virusvarianten. Es gibt einige Infektionsschwerpunkte wie etwa Südtirol sowie die Gebiete um Perugia (Umbrien) und Brescia (Lombardei). Dort gelten zum Teil lokale Lockdowns. Mit 135 Fällen pro 100 000 Einwohnern lag die nationale Sieben-Tage-Inzidenz zwischen dem 8. und 14. Februar über der deutschen. Von Einreisenden aus Deutschland verlangen die Behörden einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden ist. Sonst muss man in Quarantäne. Wer länger in Österreich war - auch auf der Durchreise - für den sind die Regeln noch strenger. Im Land selbst ist es bis Ende März verboten, über Regionalgrenzen hinweg zu fahren. Allgemein wird erwartet, dass viele Corona-Verbote - auch das Reisen im Land - über Ostern bis in den April verlängert werden.

Ob es Lockerungen für Geimpfte und Getestete geben sollte, wird in den Medien immer mal wieder angesprochen. Manche Theater und Musikveranstalter hoffen darauf, so öffnen zu können, die Fluglinie Alitalia offerierte bestimmte Flüge schon nur mit Negativ-Test als «Covid free». Doch noch gibt es keine offiziellen Regeln. Erstmal ist die Regierung in Rom damit beschäftigt, die Impfkampagne selbst zu beschleunigen.

SPANIEN: Die Lage entspannt sich rapide. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen ist seit Ende Januar im Zuge strenger Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit konstant rückläufig. Zuletzt fiel sie auf etwa 84, nachdem erst Ende Januar noch ein Höchstwert von fast 421 gemeldet worden war. In einigen Regionen, vor allem in Urlaubsgebieten wie den Balearen mit Mallorca (knapp 38) oder den Kanaren (53) ist der Wert inzwischen niedriger als in den meisten deutschen Bundesländern. In einigen Regionen herrscht ein strenger Lockdown, mehrere «Comunidades Autónomas» sind abgeriegelt, ohne triftigen Grund darf man weder aus- noch einreisen. Nach Mallorca darf man fliegen. Allerdings müssen dort alle Restaurants, Cafés und Bars seit dem 13. Januar und noch mindestens bis Montag geschlossen bleiben. Vom kommenden Dienstag an soll es vorsichtige Lockerungen geben.

Erleichterungen für Geimpfte gibt es nicht - Diskussionen darüber werden immer wieder geführt. Galicien hat sich bisher als einzige Region ausdrücklich für die Einführung eines Impfpasses zur schnelleren Wiederaufnahme des Tourismus ausgesprochen. Die Zentralregierung betont immer wieder, sie wolle möglichst alle grenzübergreifenden Maßnahmen mit den EU-Partnern abstimmen.

GRIECHENLAND und auf ZYPERN: Hier ist die Lage gemessen an der Zahl der Neuinfektionen verglichen mit den meisten anderen Staaten der EU besser. Die Gefahr aber, das die sogenannte «Dritte Welle» das Gesundheitssystem schwer belastet, bleibt. Seit November gelten deswegen vor allem in Regionen mit hohen Corona-Zahlen viele Einschränkungen. Die Gastronomie musste dicht machen, ebenso alle Läden außer Supermärkten und Apotheken. Von 21 Uhr bis 5 Uhr herrscht Ausgangssperre. Reisen innerhalb Griechenlands sind nur bei einem triftigem Grund gestattet, nur wenige Hotels haben auf. Wer einreist, muss einen aktuellen, negativen PCR-Test vorweisen.

Eine Lockerung der Maßnahmen für Geimpfte gibt es bislang nicht, Griechenland und Zypern fordern aber vehement die Einführung eines EU-weit gültigen Impfpasses. Sollte es in der EU keine Lösung geben, wollen sie mit anderen Ländern bilaterale Abkommen über die Einreise von Geimpften treffen. Mit Israel ist das schon geschehen, mit Großbritannien, Russland und den Balkanstaaten wird derzeit verhandelt. Nicht-Geimpfte sollen ebenfalls willkommen sein, müssen aber weiterhin einen negativen Test vorlegen und in Quarantäne gehen.

ÖSTERREICH: Seit Öffnung der Läden und den damit verbundenen millionenfachen Tests ist die Zahl der entdeckten Corona-Fälle spürbar gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei etwa 140 im Vergleich zu rund 104 Anfang Februar. Zugleich ist die Lage in den Kliniken weiterhin stabil. Am 1. März will die Regierung entscheiden, ob auch die Gastronomie und Hotellerie öffnen dürfen - wenn ja, dann nur mit einer Zugangskontrolle, bei der ein aktueller negativer Antigen-Test gezeigt werden müsste. Im Land gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich kostenlos - unter anderem in Apotheken - testen zu lassen. Kanzler Sebastian Kurz macht sich für einen Impfpass stark, der das Reisen zumindest für diese Gruppe wieder ermöglichen soll. Aktuell sprechen schon die Quarantänevorschriften in Österreich und Deutschland gegen touristisches Reisen zwischen beiden Ländern.

DÄNEMARK: Dänemark hat im Zuge gesunkener Neuinfektionszahlen und trotz der Sorge vor der um sich greifenden britischen Virus-Variante am Mittwoch angekündigt, Großteile des Einzelhandels ab dem 1. März zu öffnen und einige weitere Corona-Maßnahmen zu lockern. Die Grenzen bleiben für Ausländer ohne dänischen Wohnsitz aber bis vorläufig zum 5. April so gut wie dicht. Ins Land kommt man nur mit aktuellem, negativem Corona-Test sowie einem triftigen Einreisegrund - mit dem Dänemark-Urlaub zu Ostern dürfte es für Touristen aus Deutschland also nichts werden.

Dänemark arbeitet darüber hinaus an einem digitalen Corona-Pass, aus dem auch Impfdaten hervorgehen sollen. Damit sollen die Däninnen und Dänen auf Dienst- und anderen Auslandsreisen künftig dokumentieren können, dass sie gegen Covid-19 geimpft worden sind. Sonderrechte für geimpfte Ausländer bei der Einreise sind bislang nicht geplant bzw. debattiert worden. (dpa)


 

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