Deutsche reisen trotz steigender Kosten

| Tourismus Tourismus

Der Sommer steht vor der Tür, und auch dieses Jahr beabsichtigen viele Deutsche trotz gestiegener Lebenshaltungs- und Reisekosten in der wärmsten Jahreszeit zu verreisen - und nehmen hierfür sogar deutliche Einsparungen im Alltag in Kauf, wie aus dem Allianz Partners International Travel Confidence Index hervorgeht. Im Rahmen der Studie befragte OpinionWay im Auftrag von Allianz Partners 9.300 Personen in neun europäischen Ländern nach ihren bevorstehenden Urlaubsplänen sowie den damit verbundenen Hürden und Wünschen.

Unter den 1.045 Teilnehmern aus Deutschland plant eine Mehrheit von 66 Prozent, zwischen Juni und September 2025 eine Urlaubsreise anzutreten. Während mit 41 Prozent der überwiegende Teil der Reisewilligen einen Aufenthalt im Ausland plant, möchten immerhin 34 Prozent ihren Urlaub lieber in Deutschland verbringen. Von den 34 Prozent der Befragten, die in diesem Sommer keine Reise planen, nennt über die Hälfte finanzielle Gründe: 52 Prozent geben an, sich keinen Urlaub leisten zu können, und 29 Prozent empfinden die Reisekosten als zu hoch. Zudem finden 16 Prozent der Nichtreisenden, dass es in den Sommermonaten zu viele Touristen gibt.

Weitere wichtige Erkenntnisse

Sparen statt daheimbleiben: 58 Prozent der Befragten sind bereit, ihre Ausgaben für Freizeitaktivitäten wie Restaurantbesuche, Theater, kulturelle Veranstaltungen, Fitnessstudio oder TV-Abonnements zu reduzieren, um sich den Urlaub leisten zu können. Außerdem planen 55 Prozent, größere Anschaffungen wie ein neues Auto oder Renovierungen zurückzustellen, um ihren Sommerurlaub zu finanzieren.

Stefan Kirchner, Leiter touristischer Vertrieb bei Allianz Partners Deutschland, kommentiert: "Die Bereitschaft, in anderen Bereichen zu sparen, um sich den Sommerurlaub zu leisten, verdeutlicht die anhaltende Bedeutung des Reisens für die Deutschen. Viele sind bereit, ihre Ausgaben für Freizeitaktivitäten zu reduzieren, um die Möglichkeit zu haben, neue Orte zu besuchen und Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen. Diese Priorisierung des Reisens ist ein positives Zeichen für die Zukunft der Reisebranche."

Umweltbewusstsein prägt Urlaubsplanung: Immer mehr Reisende berücksichtigen Umweltgefahren wie Überschwemmungen und Megabrände bei der Auswahl des Urlaubsziels (57 Prozent). Zudem sind 58 Prozent bereit, mehr Geld für umweltfreundliche Unterkünfte und Transportmittel auszugeben, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Das Auto bleibt das bevorzugte Transportmittel: Auch in der diesjährigen Reiseplanung setzt die Mehrheit der Reisenden (55 Prozent) auf das Auto. Flugreisen folgen mit einer Wahl von 41 Prozent der Reisenden, während 25 Prozent den Zug bevorzugen.

Wachsende Bedeutung der Reiseversicherung: 54 Prozent der Reisewilligen haben bereits eine Reiseversicherung abgeschlossen oder beabsichtigen, dies zu tun - ein Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die wichtigsten Beweggründe sind die medizinische Versorgung im Ausland, die Absicherung der damit verbundenen Kosten, der Rücktransport sowie die Erstattung im Falle einer Stornierung [1]. Eine bedeutende Mehrheit von 88 Prozent der Befragten fühlen sich mit einer Reiseversicherung sicherer und sorgenfreier. Besonders geschätzt (79 Prozent) wird ein rund um die Uhr verfügbarer Live-Chat mit medizinischen Fachkräften oder eine Hotline. Zudem erwarten 81 Prozent von ihrem Versicherer digitale Dienste, die das Reisen erleichtern, wie etwa einen digitalen Tresor für den sicheren und einfachen Zugriff auf wichtige Dokumente.

Digitale Urlaubsplanung: Immer mehr Deutsche lassen sich bei der Urlaubsplanung von Sozialen Medien inspirieren (37 Prozent). Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz erweist sich bei 29 Prozent als beliebtes Mittel bei der Reiseplanung.
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Overtourism bleibt eine zentrale Herausforderung für die globale Reisebranche. Doch anstatt pauschaler Lösungen plädieren führende deutsche Tourismusakteure für einen differenzierten, lokalen Ansatz.

Bei Marseille und auf der Urlaubsinsel Kreta wüten derzeit mehrere Waldbrände. Wann kann man eine gebuchte Reise kostenfrei stornieren oder abbrechen, wie ist die rechtliche Lage, wenn ich individuell oder pauschal gebucht habe? Der ADAC hat die wichtigsten Informationen und Tipps zusammengestellt.

Der Massentourismus wird immer intensiver diskutiert. Besonders unausgewogen ist das Verhältnis zwischen Einheimischen und Touristinnen und Touristen im Vergleich von 237 EU-Regionen in der Südlichen Ägäis. Mecklenburg-Vorpommern weist die höchste Tourismusintensität in Deutschland aus.

Eine aktuelle Auswertung zeigt die beliebtesten Strände basierend auf Google-Suchanfragen. Der Timmendorfer Strand an der Ostsee führt die Rangliste an, gefolgt von einer starken Präsenz spanischer und insbesondere mallorquinischer Strände.

Der Reiseveranstalter Alltours stockt sein Programm für Fernreisen nach Asien, in den Indischen Ozean und die Karibik auf. Neu aufgenommen werden Jamaika und Los Cabos in Mexiko. Das Unternehmen reagiert damit auf eine steigende Nachfrage in diesem Segment.

Wer für den Job auf Reisen geht, den erwarten oft lange Tage mit vielen Terminen und kaum Raum zur Erholung. Gesund ist das nicht. Aber man kann gegensteuern – und zwar schon, bevor es losgeht. Was wichtig ist.

Städtereisen erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit – und das bundesweit mit erstaunlich ähnlichen Vorlieben. Dabei stehen Essen und Trinken bundesweit ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Dahinter folgen klassische Programmpunkte wie Sightseeing, Entspannung, Kultur, Shopping und Entertainment.

Über sechs Millionen Menschen kommen jährlich in den Europa-Park. Der inzwischen größte Freizeitpark Deutschlands startete 1975. Für Kasseneinnahmen gab es ein besonderes Verfahren.

In den ersten Monaten des Jahres gab es ungewöhnlich viele Norovirus-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen. Laut US-Gesundheitsbehörde CDC wurden in diesem Jahr bereits 12 Ausbrüche erfasst - und damit schon fast so viele wie im gesamten Vorjahr.

Waldbrand auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta: Nahe der Hafenstadt Ierapetra im Südosten mussten einige Hotels, Pensionen und drei Dörfer evakuiert werden. Was sagt das Auswärtige Amt? Und was gilt reiserechtlich?