Bootsverleiher und Fahrgastschiffer in Mecklenburg-Vorpommern haben deutlich mehr Touristen in der vergangenen Saison begrüßt. Großer Vorteil der Region bleibe die Natur der Müritz und manchmal auch die schlechte Netzabdeckung, sagte Dagmar Rockel vom Bootsvermieter Kuhnle Tours. «Unsere Funklöcher finden manche geil.»
Sorgen bereitet den Unternehmen zufolge der noch immer niedrige Wasserstand. Laut Tourismusverband machen rund fünf Prozent der Touristen Mecklenburg-Vorpommerns einen Wassersport-Urlaub. Schätzungsweise gebe es rund 150 Charterunternehmen im Nordosten.
Neuer Schlossturm in Neustrelitz
Für Urlauber in Neustrelitz an der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es zudem bald ein neues Ausflugsziel: Die Residenzstadt bekommt wieder einen Schlossturm als höchstes Bauwerk der Stadt. Die Stadtvertreter stimmten mehrheitlich einer Vorlage zu, nach der das 51 Meter hohe Bauwerk am Park in historischer äußerer Gestalt erbaut werden soll. Damit endet auch ein langer Streit mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern um die Gestaltung des Schlossbergareals, das seit einem Brand im April 1945 und der endgültigen Zerstörung des großherzoglichen Schlosses 1949 brachliegt.
Der Beschluss sieht - wie mit dem Land vereinbart - auch vor, dass erst der denkmalgeschützte Schlosskeller beräumt und mit einer Betondecke überspannt wird, die nutzbar sein soll. Das Gesamtvorhaben soll rund vier Millionen Euro kosten, von denen das Land als Rechtsnachfolger für Mecklenburg-Strelitz und Eigentümer des Areals drei Millionen Euro tragen will.
Das Residenzschloss war das Symbol des Großherzogtums und Herzstück der gesamten denkmalgeschützten Stadtanlage. Die Ruine des Schlosses hatte die SED-Führung 1949 sprengen und abtragen lassen. Brand und Sprengung durch die Kommunisten nahmen der Stadt ihr historisches wie kulturelles Zentrum, hatte der damalige Landesfinanzminister Mathias Brodkorb (SPD) in der Debatte um den Schlosskeller erklärt. (dpa)