Geschäftsreisen: Auch Vielreisende sorgen sich um ihre Sicherheit

| Tourismus Tourismus

44 Prozent der Befragten machen sich Sorgen um ihre Sicherheit, wenn sie auf Geschäftsreisen sind. Insbesondere Vielreisende, Reisende unter 40 und Frauen sind häufig mit einem unguten Gefühl unterwegs. Lediglich 17 Prozent aller Fach- und Führungskräfte haben unterwegs keinerlei Befürchtungen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Umfrage "Chefsache Business Travel 2019", einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Weltweite Anschläge, politische Unruhen und Verhaftungen ausländischer Staatsbürger haben die Deutschen sensibilisiert. In den vergangenen Jahren haben die Bedrohungen zumindest gefühlt zugenommen. Gleichzeitig ist die Anzahl der Auslandsgeschäftsreisen gestiegen: mit insgesamt rund 15 Millionen Reisen im Jahr 2018 ein Plus von 5,6 Prozent, wie das DRV-Branchenbarometer Business Travel zeigt. Wenn sie zu Verkaufsterminen, Messen oder Vorträgen fahren, sind den Geschäftsreisenden die Medienberichte über mögliche Gefahren nur allzu präsent. Mehr als jede zweite Frau fürchtet terroristische Anschläge und hat Bedenken in Bezug auf die eigene Sicherheit während einer dienstlichen Reise. Und auch wer oft unterwegs ist, hat sich trotz Reiseerfahrung noch nicht an die latente Bedrohung gewöhnt: 52 Prozent der Vielreisenden mit mehr als drei Dienstfahrten pro Monat sorgen sich. 53 Prozent der 18- bis 39-Jährigen fürchten sich auf Dienstreise, bei den Befragten ab 40 Jahren sind es nur 35 Prozent.
 

Mit Sicherheitsnetz in der Ferne

Trotz der gestiegenen Wahrnehmung von Terroranschlägen können nicht alle Dienstreisen ersetzt werden. "Nach wie vor sind persönliche Treffen ein wesentlicher Umsatzbringer und stärken die Kundenbindung. Viele wichtige Auslandsreisen können nicht aufgrund allgemeiner Sicherheitsbedenken ausfallen", sagt Christoph Zilt, General Manager bei FIRST Business Travel, einem der Partner der Initiative Chefsache Business Travel. "In jedem Fall müssen Unternehmen gut abwägen, wohin die Mitarbeiter reisen und entsprechend vorsorgen. Wichtig ist, dass sich die Geschäftsreisenden mit ihren Sorgen nicht allein gelassen fühlen. Und auch die Familien sind dabei zu berücksichtigen, denn diese sorgen sich häufig ebenfalls."

Informationsmanagement entscheidend

Nahezu jeder Geschäftsreisende wüsste bei einem Krankheitsfall oder Unfall während einer Reise innerhalb Deutschlands, was zu tun ist. Im Ausland sind es nur noch drei von vier Reisenden. Mehr als jedes vierte Unternehmen unterstützt seine Mitarbeiter in einem Notfall nicht und hat beispielsweise noch nicht einmal eine zentrale Telefonnummer, bei der rund um die Uhr Rat und Hilfe angefordert werden kann. Ein professionelles Risikomanagement, das unter anderem Rückholpläne aus dem Ausland vorsieht, gibt es mittlerweile immerhin bei 56 Prozent der Firmen. Hier zeigt der Trend im Jahresvergleich nach oben: Im Jahr 2017 war dies mit 45 Prozent in noch nicht einmal jedem zweiten Unternehmen der Fall. Elf Prozent der Firmen schränken die Reiseaktivitäten ihrer Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen ein und lassen sie nicht in bestimmte Länder fliegen.

"Klare Informationen für die Mitarbeiter, was etwa bei einem Unfall im Ausland zu tun ist und an wen sie sich wenden können, gibt den Reisenden Sicherheit und zeigt ihnen, dass ihr Unternehmen sich um sie kümmert", sagt Christoph Zilt. "Geschäftsreisebüros können bei der Erstellung eines entsprechenden Risikomanagements unterstützen und sind auch auf dem aktuellsten Stand in Sachen Reisewarnungen."

Zur Studie "Chefsache Business Travel 2019"

Die Studie "Chefsache Business Travel 2019" wurde im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) durchgeführt. 100 Geschäftsführer, die selbst regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 100 geschäftsreisende Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern wurden dafür über ein Online-Panel zum Thema Geschäftsreisen befragt. Die Daten wurden im März 2019 vom durchführenden Marktforschungsinstitut mo'web erhoben.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ob Silvester, Theater oder Yoga: Auf dem Times Square ist immer Programm. Vor 120 Jahren bekam die Kreuzung in Manhattan ihren Namen, inzwischen ist sie weltberühmt - aber bei New Yorkern unbeliebt.

Während der Corona-Pandemie waren kaum Kreuzfahrtschiffe auf den Meeren unterwegs. Nun ist die Branche wieder auf Wachstumskurs - und muss Wege finden, nachhaltiger zu werden.

Mecklenburg-Vorpommern ist im Ausland nicht als Top-Destination bekannt. Die Zahl der internationalen Urlaubsgäste ist überschaubar. Es gibt Ideen, wie sich das ändern könnte.

Von Rövershagen nach Kalifornien - der Erdbeeranbauer und Freizeitpark-Betreiber Karls plant den Sprung über den Atlantik und will in den USA ein Erlebnis-Dorf bauen. An einem besonderen Erdbeer-Ort.

Der am südlichsten gelegene Leuchtturm in Deutschland soll wieder zu einem Publikumsmagneten werden. Etwas mehr als ein Jahr lang war er geschlossen, weil Baumaßnahmen für den Brandschutz und den Arbeitsschutz notwendig waren.

American Express Global Business Travel wird seinen  großen Rivalen CWT für 570 Millionen Dollar übernehmen, nachdem die Vorstände beider Unternehmen der Transaktion zugestimmt haben. Durch die Übernahme schließen sich zwei der weltweit größten Unternehmen im Bereich Travel Management zusammen.

Franzosen, die scharenweise in den Schwarzwald reisen, um Joints zu rauchen? Das prophezeit der baden-württembergische Innenminister - und fordert weniger Cannabis-Vereine in Grenzregionen.

Statt Schlafsack unter dem Sternenhimmel erwartet die Camping-Urlauber ein Bett mit Lattenrost und Matratze, statt Stockbrot am Lagerfeuer ein Frühstückskörbchen mit Brötchen und Saft. Indoor-Camping heißt das Konzept des «Hafentraums» in Bremen, in einer ehemaligen Lagerhalle reihen sich elf Wohnwagen und Hütten aneinander.

Zu Beginn der Osterferien in zahlreichen Bundesländern drängt es die Menschen an die Küsten von Nord- und Ostsee. Auch norddeutsches Schmuddelwetter halte die ersten Osterurlauber kaum von einem Strandbesuch ab. Für die Ostertage hoffen die Touristiker aber auf freundlicheres Wetter.

Der Europa-Park wird seine neue Achterbahn «Voltron Nevera» am 26. April eröffnen. «Der Ansturm wird natürlich extrem sein», sagte Parkchef Roland Mack am Donnerstag im südbadischen Rust. Deutschlands größter Freizeitpark wird an diesem Samstag seine Tore zur Sommersaison öffnen.