«Hässlichste Stadt Deutschlands»: Ludwigshafen begeistert mit seinen schlimmsten Orten

| Tourismus Tourismus

2018 kürte die ARD-Sendung Extra3 Ludwigshafen zur hässlichsten Stadt Deutschlands. Die Stadt am Rhein reagierte proaktiv und lancierte mit den Germany's Ugliest City Tours einen Erfolgscoup. Hunderte Menschen werden seither zu den schlimmsten Orten der hässlichsten Stadt Deutschlands geführt – und sind begeistert.

Stadtrundgänge führen meist zu schönen Plätzen, aber Ludwigshafen zeigt Besuchern seine Negativseiten. Als die NDR-Sendung «Extra 3» die Kommune vor drei Jahren zur «hässlichsten Stadt Deutschlands» kürte, jammerte Ludwigshafen nicht, sondern jubelte augenzwinkernd: «Juhu, gewonnen! Wir haben uns gegen enorme Konkurrenz durchgesetzt.» Unter dem Namen «Germany’s Ugliest City Tours» bietet die Stadt in Rheinland-Pfalz Rundgänge zu «hässlichen Orten» an. Die Nachfrage ist groß.

«Ich kann schon einige Leute verstehen, die der Zustand der Stadt erschreckt», sagt Tourguide Helmut van der Buchholz. «Katastrophentourismus» sei das stellenweise. «Aber auch ein hässlicher Ort kann Heimat sein.» Eine Station ist der Carl-Wurster-Platz. «Eigentlich ist es das Tor zur Innenstadt, aber mit dem Unrat denkt man, hier hört alles auf», so van der Buchholz. Ein «Paradebeispiel für verfehlte Stadtplanung» sei der Platz. Weitere Stationen sind etwa eine stillgelegte Bahnstation, ehemalige Wasserbecken und schmucklose Plätze.

Tatsächlich ist Ludwigshafen eher als Sitz des Chemieriesen BASF oder als Heimat des langjährigen Kanzlers Helmut Kohl bekannt denn als Tourismus-Hotspot. Ludwigshafen verzichte auf eine aufwendige Hochglanzfassade, hinter der es kräftig bröckele, meint die Verwaltung von Ludwigshafen zur «Ugliest City Tour». Nach zwei Stunden ist der von der Kommune am Rhein kostenlos angebotene Gang durch die «hässlichste Stadt Deutschlands» vorbei.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Portale versprechen Fluggästen eine schnelle und einfache Abwicklung ihrer Entschädigungsansprüche bei Airlines. Für die Justiz wird das zur Belastung. Kann Künstliche Intelligenz helfen?

Portugal hat im vorigen Jahr Besucher-Rekorde erzielt: Mit 30 Millionen Gästen und 77,2 Millionen Übernachtungen in touristischen Unterkünften wurden die bisherigen Höchstmarken von 2019 deutlich übertroffen.

Anreise, Unterkunft, Programm - und dann noch die Kurtaxe? Wie hoch sie ausfällt, ist ziemlich unterschiedlich. Das zeigt ein Vergleich von rund 390 deutschen Urlaubsorten.

«Kulturhauptstadt» - das Prädikat soll in Europa Akzente abseits von Politik und Bürokratie setzen. 2024 tragen es Tartu in Estland, Bodø in Norwegen und Bad Ischl in Österreich. Drei Kurzporträts.

Unter dem neuen Motto „Take Travel Technology to the next Level. Together.“ bietet die weltweit führende Tourismus-Fachmesse mehr Raum denn je für innovative Lösungen im Bereich Travel Technology. Anbieter aus mehr als 30 Ländern stellen sich in insgesamt fünf Hallen vor.

Winterurlauber haben nach einer Umfrage eine unterschiedliche Sicht auf die künstliche Beschneiung von Skihängen. 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass «vor dem Hintergrund von Energiekrise und Klimawandel eine Beschneiung von Skipisten absolut nicht vertretbar» sei.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus präsentiert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nationale und internationale Experten, die Strategie und Beispiele zum Thema Inklusion auf Reisen erörtern.

Wasserfall und Eislaufbahn an Bord: Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist am Samstagabend aus dem Hafen der US-Metropole Miami zu seiner ersten Kreuzfahrt ausgelaufen. Die Icon of the Seas hat 20 Decks und ist 365 Meter lang. Das Schiff kann bei voller Auslastung 7600 Gäste und 2350 Besatzungsmitglieder befördern.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) geht davon aus, dass die Zahl internationaler Touristen in diesem Jahr weltweit wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Im vergangenen Jahr reisten rund 1,3 Milliarden Menschen über die Grenzen hinweg. Dies waren 44 Prozent mehr als 2022 und 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019.

Angesichts des Streikabbruchs der GDL setzt die Bahn ab Montagmorgen wieder den normalen Fahrplan ein - warnt aber gleichzeitig vor einem möglicherweise ruckeligen Neustart.