Herbstferien in Deutschland: Auslandsreisen ziehen an

| Tourismus Tourismus

Auch nach dem Sommer sind die Deutschen weiterhin in Urlaubslaune. Das berichten die Ferienhaus-Suchmaschine Holidu und billiger-mietwagen.de in einer aktuellen Auswertung. Es zeigt sich: Auslandsbuchungen ziehen wieder stark an, trotz gestiegener Preise. Für einige Länder liegt das Buchungsvolumen sogar deutlich über dem Niveau von 2019.

Spanien, Italien, Niederlande und Griechenland gefragt
„Dieses Jahr haben wir klar mehr Buchungen für Spanien, Italien und die Niederlande“, sagt Heike Müller, Sprecherin der Ferienhaus-Suchmaschine Holidu. In der letzten Woche sind 50 Prozent der Buchungen auf ausländische Reiseziele entfallen. 2019 waren es zum selben Zeitpunkt nur 40 Prozent. „Wer gegen das Coronavirus geimpft ist, genießt wieder eine relativ große Freiheit beim Reisen. Das gilt selbst für Familien mit kleineren Kindern“, erklärt Heike Müller. Ohne das Quarantänerisiko zögen die Buchungen jetzt an.

Auch billiger-mietwagen sieht eine gestiegene Nachfrage von Buchungen nach Auslandsreisen. In Italien (+14 Prozent) und Griechenland (+10 Prozent) liegt das Buchungsniveau sogar über dem von 2019 (vor Corona). In Portugal und Spanien ist es nur knapp unter dem Stand von vor zwei Jahren. Dabei bleibt Spanien die beliebteste Destination, wenn es um die Buchung von Mietwagen geht: Ein Viertel aller Buchungen entfallen auf spanische Ziele. Der Anteil an Mietwagen-Buchungen in Griechenland hat sich bei billiger-mietwagen in 2021 fast verdoppelt.

USA bereiten sich auf Touristen vor
Geimpfte können im November wieder in die USA reisen, nach fast 18 Monaten Corona-Zwangspause. Nachdem der Einreisestopp vor circa zwei Wochen (21.9.2021) aufgehoben wurde, konnte billiger-mietwagen die ersten Buchungen feststellen. „Viele warten noch ab, bis alle erforderlichen Nachweispflichten geklärt sind. Doch seit Aufhebung des Reiseverbots sehen wir einen deutlichen Zuwachs. Für 2021 wurden schon 20 Prozent der 2019-Buchungen erreicht“, so Frieder Bechtel, Pressesprecher bei billiger-mietwagen.

Beliebte Ziele in Deutschland
Die Suchmaschine für Ferienhäuser Holidu berichtet, dass dennoch die meisten Ferienhausurlauber im Herbst in Deutschland bleiben. Besonders beliebt sind die deutschen Küstenregionen. Am häufigsten gesucht wurden Ferienwohnungen an der Ostsee, der Nordsee gefolgt von der Alpenregion. Wer in Deutschland Urlaub macht, reist oft mit dem eigenen Pkw an. billiger-mietwagen verzeichnet mit dem Wiedererstarken des Auslandstourismus einen Buchungsrückgang von minus 8 Prozent für Mietwagen in Deutschland.

Manche Orte sind schon zu 70 Prozent ausgebucht
Wer mit einem Urlaub in Deutschland liebäugelt und noch nicht gebucht hat, sollte sich beeilen: Beliebte Orte wie St.-Peter-Ording und Sylt sind bereits zu 76 Prozent ausgebucht. Generell liegt die Auslastung der Ferienunterkünfte an der Ostsee derzeit bei 70 Prozent, an der Nordsee bei 86 Prozent. Auch in Bayern sind 70 Prozent der Ferienwohnungen im Herbst belegt. Ein ähnliches Bild zeigt sich an der holländischen Küste, wo nur 20 Prozent der Ferienunterkünfte noch in den Herbstferien buchbar sind.

In den Sonnen-Regionen Europas sieht es besser aus. „Auch wenn auf Mallorca schon mehr als die Hälfte der Unterkünfte in den deutschen Herbstferien ausgebucht sind, werden Urlaubswillige auf jeden Fall noch eine Unterkunft finden“, berichtet Müller. Auch auf Teneriffa (50 Prozent Verfügbarkeit) und Sardinien (60 Prozent) gibt es noch etliche Last-Minute-Optionen.

Deutlich gestiegene Preise im europäischen Ausland
Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind seit der Coronakrise teurer geworden. Laut Holidu sind die Preise für eine Unterkunft in Deutschland im Herbst um durchschnittlich 17 Prozent im Vergleich zum coronafreien Jahr 2019 gestiegen. In Gesamt-Spanien beträgt die Teuerungsrate 20 Prozent, auf Mallorca jedoch nur 8 Prozent. Italien und Griechenland legen fast um 30 Prozent zu.

Im Vergleich zum Sommer sind die Preise jedoch deutlich gefallen. In Deutschland kostet eine Ferienunterkunft im Schnitt 50 Prozent weniger als im August. Auch im Ausland kann man in der Nachsaison deutlich sparen: In Italien sind Unterkünfte 32 Prozent günstiger, in Spanien 17 Prozent und in den benachbarten Niederlanden 18 Prozent.

Billiger-mietwagen verzeichnet die krasseste Preissteigerung für Spanien, wo ein Mietwagen statt 17,90 Euro (2019) nun 33,50 Euro pro Tag im Schnitt kostet – eine Steigerung von 87 Prozent. Auch in Italien schlägt der Mietwagenpreis mit einem Plus von 83 Prozent deutlich zu Buche. Mietwagen-Fahrende in Deutschland müssen im Schnitt mit 50 Prozent höheren Preisen rechnen. Insgesamt liegt das Preisniveau 40 Prozent über dem Vorjahr. Herbsturlauber aus Bayern oder Baden-Württemberg müssen weniger tief in die Tasche greifen: Ende Oktober rutschen die Preise um 4 Prozent.

Auslandsreisen werden last minute gebucht, Deutschlandreisen mehr im Voraus
Da viele beliebte deutsche Reiseziele im vergangenen Sommer bereits Monate im Voraus ausgebucht waren, planen die Bundesbürger ihren Herbsturlaub langfristiger. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Buchung und Check-in beträgt in diesem Herbst 56 Tage. Im Corona-Herbst 2020 wurden innerdeutsche Ziele deutlich spontaner gebucht (40 Tage). Der Trend zu Last-Minute-Buchungen hält sich bei Auslandsreisen. „Reisebestimmungen und die Situation im Urlaubsland können sich schnell ändern, deshalb fällt die Entscheidung über das Urlaubsland seit Corona spontaner denn je“, erklärt Holidu-Sprecherin Heike Müller. Ferienunterkünfte in Spanien bei Check-in im Herbst wurden dieses Jahr im Schnitt 67 Tage im Voraus gebucht, im letzten Jahr waren es 221 Tage. Vor Corona waren es 90 Tage in 2019.

Beliebte Ausstattung: Sauna in Deutschland, Pool in Spanien
Egal, ob im Herbst oder unter dem Jahr, den Deutschen ist es am wichtigsten, dass die Unterkunft haustierfreundlich ist. Herbsturlauber, die in Deutschland eine Unterkunft suchen, wählen bei Holidu am zweithäufigsten die Filteroption „Sauna“, bei Auslandsreisen ist es der Pool.


Zurück

Vielleicht auch interessant

«Kulturhauptstadt» - das Prädikat soll in Europa Akzente abseits von Politik und Bürokratie setzen. 2024 tragen es Tartu in Estland, Bodø in Norwegen und Bad Ischl in Österreich. Drei Kurzporträts.

Unter dem neuen Motto „Take Travel Technology to the next Level. Together.“ bietet die weltweit führende Tourismus-Fachmesse mehr Raum denn je für innovative Lösungen im Bereich Travel Technology. Anbieter aus mehr als 30 Ländern stellen sich in insgesamt fünf Hallen vor.

Winterurlauber haben nach einer Umfrage eine unterschiedliche Sicht auf die künstliche Beschneiung von Skihängen. 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass «vor dem Hintergrund von Energiekrise und Klimawandel eine Beschneiung von Skipisten absolut nicht vertretbar» sei.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus präsentiert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nationale und internationale Experten, die Strategie und Beispiele zum Thema Inklusion auf Reisen erörtern.

Wasserfall und Eislaufbahn an Bord: Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist am Samstagabend aus dem Hafen der US-Metropole Miami zu seiner ersten Kreuzfahrt ausgelaufen. Die Icon of the Seas hat 20 Decks und ist 365 Meter lang. Das Schiff kann bei voller Auslastung 7600 Gäste und 2350 Besatzungsmitglieder befördern.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) geht davon aus, dass die Zahl internationaler Touristen in diesem Jahr weltweit wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Im vergangenen Jahr reisten rund 1,3 Milliarden Menschen über die Grenzen hinweg. Dies waren 44 Prozent mehr als 2022 und 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019.

Angesichts des Streikabbruchs der GDL setzt die Bahn ab Montagmorgen wieder den normalen Fahrplan ein - warnt aber gleichzeitig vor einem möglicherweise ruckeligen Neustart.

Booking.com hat die Empfänger der 12. jährlichen Traveller Review Awards bekanntgegeben. Hinzu kommt eine Liste der gastfreundlichsten Orte der Welt, die auf auf dem Anteil der Anbieter mit einem Traveller Review Award basiert.

Elbphilharmonie, Landungsbrücken, Reeperbahn und Fischmarkt oder aber das Schanzenviertel - obschon von Touristen und Gästen hochfrequentiert, überwiegen laut einer Umfrage für eine deutliche Mehrheit von Hamburgs Bürgerinnen und Bürgern die positiven Auswirkungen des Tourismus.

Österreichs Hauptstadt hat laut Tourismusverband im vergangenen Jahr fast an alte Rekordwerte angeknüpft. 17,3 Millionen Übernachtungen bedeuteten eine Steigerung von 31 Prozent gegenüber 2022. Die Zahl liege nur zwei Prozent unter der Bestmarke von 2019, teilte Wien Tourismus weiter mit.