Investoren für Weiße Flotte - Verein will öffentliche Hand

| Tourismus Tourismus

Die seit Anfang Juni insolvente Sächsische Dampfschiffahrt GmbH (SDS), die in Eigenverwaltung weiter saniert wird, ist der Lösung ihrer Probleme einen Schritt näher. Seit letzter Woche gibt es «drei qualifizierte Angebote seriöser Investoren» aus der Region Deutschland, Österreich und Schweiz, wie das Unternehmen in Dresden mitteilte. Nähere Angaben wurden unter Verweis auf Geheimhaltung nicht gemacht. Nach Angaben des Freundeskreises der Weißen Flotte, wie die weltälteste Raddampferflotte auch genannt wird, sind auch weitere Interessenten im noch laufenden Bieterverfahren.

Laut Geschäftsführung beziehen sich Konzepte und Angebote der ausgewählten Bewerber auf die gesamte Gruppe inklusive der Tochterfirmen und sehen deren Fortführung vor. Sie werden dem vorläufigen Gläubigerausschuss und dem Sachverwalter an diesem Montag vorgestellt. Derzeit liefen noch Abstimmungen zu einzelnen Punkten. Die SDS-Mitarbeiter wurden bereits über den aktuellen Stand informiert.

Der Verein «Weiße Flotte Dresden - Freunde der Sächsischen Dampfschiffahrt» fürchtet, dass diese bei einem Zuschlag an den oder die Meistbietenden zerschlagen wird. Er sammelt seit zweieinhalb Wochen Geld, um die SDS zu erwerben und in der Heimat zu erhalten. «Die Entscheidung ist ja noch offen, und wir sind im Bieterverfahren mit drin», sagte die Vizevorsitzende Nicole Scholze. Über den aktuellen Spendenstand werde nicht informiert.

Laut Scholze geht es um ein Kulturgut, das Thema sei für viele Herzenssache wie damals der Wiederaufbau der Frauenkirche. Der Freundeskreis will, dass die Weiße Flotte in ihrer Heimat in öffentliche Hand kommt. «Wenn Staat und Anrainergemeinden der Elbe das nicht machen und danach sieht es momentan aus, sollte sie gemeinnützig in der Region gehalten werden.» Das ginge in Form einer Stiftung oder einer gemeinnützigen Gesellschaft. «Daran arbeiten wir und hoffen, das noch zu schaffen.»

100.000 Euro sollen in einem Crowdfunding-Projekt über die Plattform Starnext zusammenkommen. «Es läuft noch bis zum 20. August», sagte Initiator Michael Hillmann, ein Dresdner Unternehmer. Bisher gibt es Zusagen über 16.100 Euro. Laut Hillmann sind bei Landtag, Stadt und Landkreistag Petitionen anhängig, um die Flotte als «zu erhaltendes Kulturgut Sachsens» zu schützen.

Die nach zwei Niedrigwasser-Perioden in die roten Zahlen gerutschte SDS ist seit Juni in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Der Geschäftsbetrieb wird weitergeführt. Eigentümer der GmbH & Co. KG sind knapp 500 Kommanditisten mit unterschiedlichen Anteilen, der Freistaat ist mehrheitlich an der GmbH als persönlich haftender Gesellschafter beteiligt. Das operative Geschäft führt die KG. Die Flotte besteht aus neun zwischen 1879 und 1929 gebauten historischen Raddampfern sowie zwei modernen Fahrgastschiffen.

Dank Sommerwetter, genug Wasser in der Elbe und Touristen sind diese derzeit bestens gebucht. Trotz Corona-Beschränkungen wurden nach SDS-Angaben im Juli 76 200 Tickets verkauft - fast doppelt so viele wie vor Jahresfrist mit Niedrigwasser. Auch andere Einnahmen durch Events und Gastronomie sprudelten. Der «Rückenwind» hat nach Angaben eines Sprechers auch die Investorensuche positiv beeinflusst.

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.

Das Deutsche Weininstitut lädt gemeinsam mit den Gebietsweinwerbungen vom 27. bis 28. April zum bundesweiten "WeinWanderWochenende" ein. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 120 Wanderungen mit unterschiedlichen Aktionen zur Auswahl.

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, befreit sich mit seiner neuen Werbekampagne für den Tourismus von gängigen osteuropäischen Klischees. Indem sie die niedrigen Erwartungen mit der Realität kontrastiert, macht sich die Stadt über die negativen Vorurteile ausländischer Besucher lustig.

Auf der Urlaubsinsel mussten vergangenen Juli viele Touristen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden - und vorzeitig abreisen. Die griechische Regierung macht Betroffenen nun ein Angebot.

Die „Big 5“ der globalen Hotelketten – Accor, Hilton, IHG, Marriott International und Radisson Hotel Group – spielen im Jahr 2024 eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung der Hotelinfrastruktur auf dem afrikanischen Kontinent. Die Hotelgruppen und 42 weitere haben in 41 afrikanischen Ländern Verträge zum Bau von Hotels oder Resorts abgeschlossen.

Four Seasons setzt den Kurs in Richtung Luxus auf See. Während die Premierensaison von Four Seasons Yachts näher rückt, werden die ersten zehn Routen sowie die Suiten vorgestellt.