Lufthansa muss Kostensenkung nochmals verstärken

| Tourismus Tourismus

Die Lufthansa will angesichts global verschärfter Reiserestriktionen unter anderem mit erneuten Flugzeugstilllegungen und kleinerer Flotte die Kosten stärker drücken. Im Winterflugbetrieb 2020/21 könnten die Airlines der Gruppe maximal ein Viertel ihrer Vorjahreskapazität anbieten, die Zahl der Fluggäste werde voraussichtlich bei weniger als einem Fünftel des Vorjahreswertes liegen und damit noch einmal deutlich unter der angebotenen Kapazität, heißt es in einem Brief des Lufthansa-Vorstandes an die Mitarbeiter. «Wir müssen daher unsere bisherigen Anstrengungen, die Kosten weiter herunterzubringen, noch einmal verstärken», heißt es in dem Schreiben vom Sonntag.

Zwar sei es gelungen, den Mittelabfluss von einer Million Euro pro Stunde zu Beginn der Pandemie auf «nur noch» eine Million alle zwei Stunden zu senken. An der Dramatik habe sich aber nichts geändert. Daher sei es «unumgänglich, den Geschäftsbetrieb im Winter 2020/21 noch weiter herunterzufahren und möglichst viele Bereiche ab Mitte Dezember in einen "Wintermodus" zu versetzen». Unter anderem sollen 125 Flugzeuge erneut stillgelegt werden, die für den Einsatz im Winterflugplan vorgesehen gewesen seien. «Unseren ursprünglichen Plan, zum Jahresende wieder auf 50 Prozent der angebotenen Kapazität zu kommen, können wir nicht mehr einhalten», heißt es.

Der Vorstand verwies darauf, dass nach den ersten neun Monaten ein Verlust von 4,1 Milliarden Euro zu Buche geschlagen habe. «Dieser Fehlbetrag wird sich im vierten Quartal noch deutlich erhöhen», heißt es. Eine verlässliche Aussage über die Entwicklung der Branche sei schwieriger denn je. Dennoch sei der Vorstand «fest entschlossen, mindestens 100 000 der heute 130 000 Arbeitsplätze der Lufthansa Group zu erhalten».

Ende September verfügte der MDax-Konzern nach eigenen Angaben über flüssige Mittel von 10,1 Milliarden Euro. Darin seien 6,3 Milliarden aus den Hilfen enthalten, die Lufthansa-Gesellschaften von den Heimatstaaten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien erhielten. Einschließlich Eigenkapitalmaßnahmen waren 9 Milliarden Euro bereit gestellt worden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Portale versprechen Fluggästen eine schnelle und einfache Abwicklung ihrer Entschädigungsansprüche bei Airlines. Für die Justiz wird das zur Belastung. Kann Künstliche Intelligenz helfen?

Portugal hat im vorigen Jahr Besucher-Rekorde erzielt: Mit 30 Millionen Gästen und 77,2 Millionen Übernachtungen in touristischen Unterkünften wurden die bisherigen Höchstmarken von 2019 deutlich übertroffen.

Anreise, Unterkunft, Programm - und dann noch die Kurtaxe? Wie hoch sie ausfällt, ist ziemlich unterschiedlich. Das zeigt ein Vergleich von rund 390 deutschen Urlaubsorten.

«Kulturhauptstadt» - das Prädikat soll in Europa Akzente abseits von Politik und Bürokratie setzen. 2024 tragen es Tartu in Estland, Bodø in Norwegen und Bad Ischl in Österreich. Drei Kurzporträts.

Unter dem neuen Motto „Take Travel Technology to the next Level. Together.“ bietet die weltweit führende Tourismus-Fachmesse mehr Raum denn je für innovative Lösungen im Bereich Travel Technology. Anbieter aus mehr als 30 Ländern stellen sich in insgesamt fünf Hallen vor.

Winterurlauber haben nach einer Umfrage eine unterschiedliche Sicht auf die künstliche Beschneiung von Skihängen. 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass «vor dem Hintergrund von Energiekrise und Klimawandel eine Beschneiung von Skipisten absolut nicht vertretbar» sei.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus präsentiert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nationale und internationale Experten, die Strategie und Beispiele zum Thema Inklusion auf Reisen erörtern.

Wasserfall und Eislaufbahn an Bord: Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist am Samstagabend aus dem Hafen der US-Metropole Miami zu seiner ersten Kreuzfahrt ausgelaufen. Die Icon of the Seas hat 20 Decks und ist 365 Meter lang. Das Schiff kann bei voller Auslastung 7600 Gäste und 2350 Besatzungsmitglieder befördern.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) geht davon aus, dass die Zahl internationaler Touristen in diesem Jahr weltweit wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Im vergangenen Jahr reisten rund 1,3 Milliarden Menschen über die Grenzen hinweg. Dies waren 44 Prozent mehr als 2022 und 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019.

Angesichts des Streikabbruchs der GDL setzt die Bahn ab Montagmorgen wieder den normalen Fahrplan ein - warnt aber gleichzeitig vor einem möglicherweise ruckeligen Neustart.