Mehr Gemeinden in Sachsen-Anhalt können künftig Gäste zur Kasse bitten

| Tourismus Tourismus

Neben den Kur- und Erholungsorten können künftig auch andere Städte und Gemeinden eine Tourismusabgabe von ihren Besuchern erheben. Eine entsprechende Änderung des Kommunalabgabengesetzes verabschiedete der Landtag am Freitag in Magdeburg. Künftig können danach alle Gemeinden, die in die touristische Infrastruktur, Einrichtungen, Angebote oder die Vermarktung investieren, einen sogenannten Gästebeitrag erheben. Der muss für weitere touristische Investitionen genutzt werden.

Bislang zahlen laut dem Wirtschaftsministerium zufolge Besucher von 43 Kur- und Erholungsorten im Land eine Kurtaxe.

Olaf Meister aus der Grünen-Fraktion betonte, mit der neuen Regelung werde die Finanzierung des Tourismus verbessern. Die Lutherstadt Wittenberg etwa habe auf diese Möglichkeit gewartet. Dort waren zum Reformationsjubiläum 2017 zahlreiche neue Angebote entstanden, die weiterfinanziert werden müssen.

Wittenberg hatte daraufhin als erste Kommune im Land eine Bettensteuer einführen wollen. Jeder touristische Übernachtungsgast hätte dann einen Aufschlag zahlen müssen. Dagegen regte sich Protest beim Hotel-Gewerbe, das einen hohen bürokratischen Aufwand und hohe Belastung fürchtete. Die Steuer wurde ausgesetzt, weil eine landesweite Lösung in Aussicht gestellt wurde.

Die Linken-Abgeordnete Kerstin Eisenreich kritisierte, dass Unternehmen, die unmittelbar von der touristischen Infrastruktur profitierten, nicht zur Kasse gebeten würden. Lars-Jörn Zimmer betonte, es solle eine doppelte Belastung für Unternehmen vermieden werden.

Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) betonte, kurze Städtereisen lägen im Trend. Viele Gemeinden hätten entsprechend in Angebote investiert und wollten das auch in Zukunft tun. Es sei eine faire Lösung, wenn sich die Gäste und Reisenden am finanziellen Aufwand beteiligten. Das Wirtschaftsministerium hatte die Gesetzesänderung angeregt.

Kur- und Erholungsorte, die heute schon eine Kurtaxe erheben, können künftig bei diesem Begriff bleiben, hieß es weiter. Satzungen und Unterlagen müssten nicht geändert werden. Andere Kommunen könnten entscheiden, ob sie den «Gästebeitrag» einführen wollten. (dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.

Für viele beginnt mit der warmen Jahreszeit auch die Freizeitparksaison – doch wohin nur am besten? Um die Entscheidung zu erleichtern, hat das Online-Reiseportal kurz-mal-weg.de 92 Freizeitparks in Deutschland nach ihrer Social-Media-Beliebtheit bewertet.

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.

Das Deutsche Weininstitut lädt gemeinsam mit den Gebietsweinwerbungen vom 27. bis 28. April zum bundesweiten "WeinWanderWochenende" ein. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 120 Wanderungen mit unterschiedlichen Aktionen zur Auswahl.

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, befreit sich mit seiner neuen Werbekampagne für den Tourismus von gängigen osteuropäischen Klischees. Indem sie die niedrigen Erwartungen mit der Realität kontrastiert, macht sich die Stadt über die negativen Vorurteile ausländischer Besucher lustig.

Auf der Urlaubsinsel mussten vergangenen Juli viele Touristen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden - und vorzeitig abreisen. Die griechische Regierung macht Betroffenen nun ein Angebot.