Nationalpark Sächsische Schweiz an Belastungsgrenze

| Tourismus Tourismus

Drei Jahrzehnte nach seiner Gründung droht der Nationalpark Sächsische Schweiz zum Opfer des eigenen Erfolgs zu werden. Das Gebiet mit den markanten Felsformationen ist inzwischen bei Besuchern so beliebt, dass es an seine Belastungsgrenze kommt, wie die Nationalparkverwaltung klagt. Waren es Ende der 1990er Jahre noch rund zwei Millionen Gäste, liegt die Schätzung für 2019 bei rund 3,5 Millionen. «Das stellt besondere Anforderungen an die Besucherlenkung und das Management», sagte Sprecher Hanspeter Mayr der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Problem sei die nächtliche Anwesenheit von Besuchern im Park, 2017 wurden 21 000 in der Natur übernachtende Menschen gezählt. Das müsse reduziert werden, damit vor allem in der Brut- und Setzzeit von Mitte März bis Juni geschützte Arten ausreichend ungestört sind und ihre Jungtiere aufziehen können. Laut Mayr braucht es zudem eine bessere Steuerung des Individualverkehrs, mit Auffangparkplätzen und Busshuttles.

Wünschenswert sei, dass mehr Besucher mit Bus und Bahn statt Pkw anreisen, vor allem in der Kernzone auf ausgewiesenen Wegen bleiben, nicht wild campen, kein Feuer machen und den Müll mitnehmen. Auch Drohnen hätten im Nationalpark nichts zu suchen, wie menschliche Hinterlassenschaften. «Dann kann es vielleicht passieren, dass Besucher manchmal auch wieder ein Tier zwischen den Felsen der Sächsischen Schweiz entdecken kann.»

Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde am 12. September 1990 von der letzten DDR-Regierung unter Schutz gestellt. Er ist über 90 Quadratkilometer groß und grenzt an den etwas kleineren Nationalpark Böhmische Schweiz ‎auf tschechischer Seite. Damit sind grenzüberschreitend insgesamt 16 550 Hektar des Elbsandsteingebirges geschützt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Anreise, Unterkunft, Programm - und dann noch die Kurtaxe? Wie hoch sie ausfällt, ist ziemlich unterschiedlich. Das zeigt ein Vergleich von rund 390 deutschen Urlaubsorten.

«Kulturhauptstadt» - das Prädikat soll in Europa Akzente abseits von Politik und Bürokratie setzen. 2024 tragen es Tartu in Estland, Bodø in Norwegen und Bad Ischl in Österreich. Drei Kurzporträts.

Unter dem neuen Motto „Take Travel Technology to the next Level. Together.“ bietet die weltweit führende Tourismus-Fachmesse mehr Raum denn je für innovative Lösungen im Bereich Travel Technology. Anbieter aus mehr als 30 Ländern stellen sich in insgesamt fünf Hallen vor.

Winterurlauber haben nach einer Umfrage eine unterschiedliche Sicht auf die künstliche Beschneiung von Skihängen. 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass «vor dem Hintergrund von Energiekrise und Klimawandel eine Beschneiung von Skipisten absolut nicht vertretbar» sei.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus präsentiert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nationale und internationale Experten, die Strategie und Beispiele zum Thema Inklusion auf Reisen erörtern.

Wasserfall und Eislaufbahn an Bord: Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist am Samstagabend aus dem Hafen der US-Metropole Miami zu seiner ersten Kreuzfahrt ausgelaufen. Die Icon of the Seas hat 20 Decks und ist 365 Meter lang. Das Schiff kann bei voller Auslastung 7600 Gäste und 2350 Besatzungsmitglieder befördern.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) geht davon aus, dass die Zahl internationaler Touristen in diesem Jahr weltweit wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Im vergangenen Jahr reisten rund 1,3 Milliarden Menschen über die Grenzen hinweg. Dies waren 44 Prozent mehr als 2022 und 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019.

Angesichts des Streikabbruchs der GDL setzt die Bahn ab Montagmorgen wieder den normalen Fahrplan ein - warnt aber gleichzeitig vor einem möglicherweise ruckeligen Neustart.

Booking.com hat die Empfänger der 12. jährlichen Traveller Review Awards bekanntgegeben. Hinzu kommt eine Liste der gastfreundlichsten Orte der Welt, die auf auf dem Anteil der Anbieter mit einem Traveller Review Award basiert.

Elbphilharmonie, Landungsbrücken, Reeperbahn und Fischmarkt oder aber das Schanzenviertel - obschon von Touristen und Gästen hochfrequentiert, überwiegen laut einer Umfrage für eine deutliche Mehrheit von Hamburgs Bürgerinnen und Bürgern die positiven Auswirkungen des Tourismus.