Verbraucher müssen sich auf steigende Preise auch für Obst und Gemüse einstellen. Als Gründe nennen Erzeuger die hohen Energiekosten und gestörte Lieferketten in Folge des Krieges in der Ukraine. «Die Betriebskosten der Unternehmen steigen entlang der gesamten Wertschöpfungskette», sagte Roman Glaser, der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). Das werde in der Vermarktung zu höheren Verbraucherpreisen führen. «In vielen Betrieben ist kein Puffer mehr vorhanden, um signifikante Kostensteigerungen abzufedern», warnte Glaser.
Sein Verband will am Dienstag (11.00 Uhr) die Zahlen der vergangenen Saison vorlegen und für die baden-württembergischen Obst-, Gemüse- und Gartenbau-Genossenschaften nach vorne schauen.
Die Produktion von Obst und Gemüse sei sehr energieintensiv, sagte Glaser. Dabei gehe es nicht nur um Unterglasanbau und das Beheizen von Gewächshäusern. Obst und Gemüse müssten auch gekühlt und klimatisiert werden. Die Preise für Dünge- und Pflanzenschutzmittel stiegen ebenfalls. Die Branche sei aber darauf angewiesen, um ausreichende und qualitativ gute Ernten einzufahren.
Sorgen bereiten den Bauern auch die hohen Transportkosten. «Immer mehr Spediteure können angesichts von Dieselpreisen deutlich über zwei Euro pro Liter nicht mehr kostendeckend fahren», sagte Glaser. Die Politik sei aufgerufen, der Branche unter die Arme zu greifen.
Frisches Obst, Gemüse und Blumen werden in Baden-Württemberg von 21 Genossenschaften vermarktet. Wegen der Kochfreude in der Corona-Pandemie und höherer Preise waren sie nach früheren Angaben mit einem blauen Auge durch das erste Corona-Krisenjahr gekommen. Auch für das vergangene Jahr waren die Erzeuger von guten Zahlen ausgegangen. (dpa)