Polizei verstärkt Kontrollen bei Ausflugsverkehr in Südbayern

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Überfüllte Parkplätze, zugeparkte Rettungswege und mitten im Wald abgestellte Autos: Viele Deutsche entscheiden sich angesichts der Corona-Krise für Urlaub und Ausflüge im eigenen Land - und verursachen an ihren Zielorten ein Verkehrschaos. Besonders betroffen ist in Bayern die Alpenregion. Die Polizei will dort deshalb am Wochenende verstärkt gegen Wildparker vorgehen. Doch auch auf der Insel Lindau im Bodensee stehen Ausflügler im Fokus der Beamten - wegen mangelnder Einhaltung der Corona-Regeln.

«Wir haben dort das Problem, dass die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden», sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Geplant sei deshalb, am Wochenende mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Präsenz zu zeigen. Lindaus Landrat Elmar Stegmann (CSU) hatte zuvor kritisiert, in den Lokalen auf der Insel würden die Daten der Gäste nicht mehr erfasst, Mindestabstände und Maskenpflicht nicht mehr beachtet.

Um an touristischen Hotspots ein Verkehrschaos durch Ausflügler zu verhindern, seien mit Hilfe der Bereitschaftspolizei auch beliebten Zielen wie dem Walchensee oder der Region Oberstdorf zusätzliche Kontrollen geplant, kündigten die Polizeipräsidien Oberbayern Süd in Rosenheim und Schwaben Süd/West in Kempten am Freitag an.

«Es sind in den Ferien schon immer viele Touristen nach Oberbayern gekommen», sagte eine Polizeisprecherin. «Wir hatten in den letzten Wochen aber ein noch verstärkteres Verkehrsaufkommen.» Oft seien dabei Zufahrtsstraßen zu Parkplätzen und Rettungswege durch Wildparker versperrt worden. Beliebte Ausflugsorte wie Oberstdorf im Oberallgäu haben mit zusätzlichen Parkverboten und Kontrollen auf den Ansturm der Ausflügler reagiert.

Gegen den zunehmenden Ausflugsverkehr hatten am vergangenen Wochenende im oberbayerischen Wallgau rund 200 Anwohner demonstriert, die eine Stunde lang die vielbefahrene Bundesstraße 11 blockierten. Die Strecke von Kochel entlang des Walchensees Richtung Mittenwald ist in beiden Richtungen eine besonders beliebte Route, zu den Ausflüglern kommen Scharen von Motorradfahrern.

Der Bürgermeister von Kochel am See, Thomas Holz (CSU), hatte im Mai das bayerische Innenministerium aufgefordert, seine Gemeinde bei den Kontrollen durch mehr Polizeipersonal zu unterstützen: «Eine Polizeistreife hat halt eine ganz andere Wirkung als kommunale Verkehrsüberwachung.»

Man reagiere mit den zusätzlichen Kontrollen aber «nicht auf die Rufe irgendwelcher Politiker», sondern ausschließlich auf die verschärfte Verkehrssituation, betonte eine Polizeisprecherin. Das sei nur mit Hilfe der Bereitschaftspolizei möglich: «Allein könnten wir das personell nicht stemmen.»

Doch auch die Ausflügler selbst seien gefragt. Die Polizei rät dazu, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. «Und man sollte sich bei der Anfahrt die Frage stellen: Muss ich immer auf den nächstgelegenen Wanderparkplatz?», sagte eine Sprecherin. Über Alternativen zu überlaufenen Zielen sollten die Ausflügler vor der Abfahrt ebenfalls nachdenken.

 

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