Südtirol: Corona-Tests für 22.000 Tourismus-Mitarbeiter

| Tourismus Tourismus

Zeitgleich mit der Vorstellung des Vorhabens "Südtirol testet", starteten in Dorf Tirol am heutigen Montag die ersten Antikörper-Schnelltests. Dorf Tirol gehört mit Schenna und Meran zur Pilotregion, in der die Coronavirus-Testreihe beginnt. Insgesamt sind in ganz Südtirol 22.000 Tests für die Mitarbeitenden und Betriebsleiter vorgesehen. Die Tests werden vom Land mitfinanziert. Zusätzlich können die Betriebe auf eigene Kosten Urlaubsgäste testen.

Die Testaktion wurde von Landeshauptmann, Arno Kompatscher, Tourismuslandesrat, Arnold Schuler, Gesundheitslandesrat, Thomas Widmann, dem Präsidenten des Wirtschaftsdienstleisters IDM, Hansi Pichler, und dem Präsidenten der Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband HGV, Manfred Pinzger, vorgestellt.

Tests für zusätzliche Sicherheit

Landeshauptmann Kompatscher betonte: "Wir wollen mit diesen Tests zusätzliche Sicherheit schaffen für alle, die im Gastgewerbe arbeiten und für ihre Familien - genau wie wir auch in anderen Bereichen etwa in den Seniorenheimen, im Sanitätsbetrieb oder bei den Hausärzten regelmäßig testen." Das Land übernehme einen großen Teil der Kosten und unterstütze auch andere Vorhaben zum Gesundheitsschutz in der Wirtschaft, hob der Landeshauptmann hervor.

Dieser Aussage schloss sich Tourismuslandesrat Schuler an: "Urlaub in Südtirol ist sicher. Wir schützen unsere Gäste, aber vor allem auch unsere Mitarbeiter und Familienbetriebe. Die Tests sind Ergänzungen zu vielen anderen Sicherheitsmaßnahmen." Die Gäste und Mitarbeiter kämen aus verschiedenen Ländern, umso mehr solle das Ansteckungsrisiko verringert werden, so Schuler.

Infektionen schnell eindämmen

Gesundheitslandesrat Widmann betonte: "Der Tourismus ist in unserer Teststrategie ein weiterer zentraler Sektor. Es geht dabei nicht nur ums Testen, sondern darum, aufgrund eines Protokolls genau festzulegen, wie beim Auftreten des Virus vorgegangen wird, um die Infektion einzudämmen und die Sicherheit der Hotelbetreiber und Mitarbeiter zu gewähren." Eine so große Testreihe sei nur in Kooperation möglich, sagte Widmann.

Südtirol als sichere Urlaubsdestination

"Sicherheit ist das Gebot der Stunde für das ganze Land, natürlich auch für den Tourismus. Dieser trägt hier eine große Verantwortung, die er auch mit entsprechenden Maßnahmen wahrnimmt", erklärte IDM-Präsident Pichler. Das Testsystem habe auch Signalwirkung innerhalb der Märkte. Südtirols Gäste würden sich, wie Umfragen zeigen, eine sichere Urlaubsdestination wünschen. "Dank der Testoffensive kann sich Südtirol als solche präsentieren", sagte Pichler.

So wird getestet

Das Testsystem umfasst die Betriebsinhaber und alle Mitarbeitenden der Beherbergungs-, Schank- und Speisebetriebe; auf freiwilliger Basis der Betreiber zudem auch die Hotelgäste. Das Ziel ist es, Infektionen auf ein Mindestmaß zu reduzieren oder im Idealfall zu vermeiden. Das System sieht nicht nur Tests vor, sondern auch eine klare Vorgehensweise (Protokolle), was im Falle eines positiven Tests zu tun ist.

Um zu zeigen, wie unkompliziert die Tests ablaufen, wurden bei der Präsentation gleich Landeshauptmann Kompatscher und HGV-Direktor getestet. Dazu entnahmen der Direktor des Weißen Kreuzes, Ivo Bonamico, und der stellvertretende Leiter des medizinischen Notfallmanagements, Patrick Franzoni, den Versuchspersonen am Finger einige Tropfen Blut, die dann auf einen Teststreifen gegeben wurden. Die Testergebnisse lagen innerhalb einer Viertelstunde vor.

Der Test gibt Auskunft, ob Antikörper des Sars-CoV-2 im Körper vorhanden sind. Fällt der Test positiv aus, bedeutet das, dass man Kontakt mit dem Coronavirus hatte. In diesem Fall wird noch ein PCR-Test durchgeführt. Fällt auch dieser positiv aus, startet ein mit einem Protokoll genau vorgegebener Ablauf zu Isolation und Behandlung.

Partner für die große Testreihe sind neben dem Land, der Landesrettungsverein Weißes Kreuz, IDM, HGV, Landesverband der Tourismusorganisationen LTS, Verband der Privatvermieter (VPS), Bauernbund und die Südtiroler Handelskammer.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Millionen Menschen in China reisen zum Frühlingsfest. Die Feiertage sind ein wichtiger Konsumtreiber für das Land. 2024 scheinen die Chinesen nach den Corona-Jahren besonders reiselustig zu sein.

Die Deutsche Umwelthilfe hat Klage gegen die TUI Cruises GmbH wegen unzureichend begründeter Netto-Null-Ziele für die Zukunft eingereicht. Der Konzern kündige einen "dekarbonisierten Kreuzfahrtbetrieb" bis 2050 an und "begründe dies unter anderem mit realitätsfremden Annahmen".

Die US-amerikanische Buchungs- und Bewertungsplattform TripAdvisor bereitet sich auf eine eventuelle Übernahme vor. Das Unternehmen hat einen Sonderausschuss eingerichtet, um potenzielle Geschäftsvorschläge zu prüfen, was auch einen möglichen Verkauf einschließen könnte. Anleger reagieren positiv auf diese Entwicklung.

Trotz schwächelnder Konjunktur sparen Tui-Kunden nicht am Urlaub. Der Reisekonzern rechnet im Sommer mit einem starken Geschäft. Von der Börse in London will sich Tui dann zurückziehen.

Die Prognosen für den weltweiten Tourismus sowie bedeutende Kultur- und Sport-Events in Deutschland bieten großes Potenzial, dass der deutsche Incoming-Tourismus 2024 zu den Ergebnissen des bisherigen Rekordjahres 2019 aufschließt, so die Einschätzung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).

Der Flughafen von Florenz erhält ein neues Terminal. Das Besondere daran: Auf dem etwa 7,7 Hektar großen Dach des Flughafengebäudes soll zukünftig Wein angebaut werden. Die Reben werden von einem echten Winzer aus der Region bewirtschaftet, der die Trauben nach der Lese im Keller des Flughafens zu Wein weiterverarbeitet.

Während der Corona-Pandemie haben viele Staaten Fluggesellschaften mit milliardenschweren Hilfspaketen unterstützt. Das beschäftigt die europäischen Gerichte - erneut fiel ein Urteil nun sehr deutlich aus.

Rezession, Inflation, Kriege und Krisen können den Menschen in Deutschland nicht die Reiselust nehmen. Bereits jetzt haben 63 Prozent eine mindestens fünf Tage lange Urlaubsreise geplant. Vor der Pandemie waren es lediglich zwei Prozentpunkte mehr.

An den deutschen Flughäfen waren im vergangenen Jahr deutlich mehr Passagiere unterwegs als ein Jahr zuvor. Doch auch damit hat sich der deutsche Luftverkehr noch immer nicht von dem Corona-Einbruch erholt. 

Wegen eines Warnstreiks des Bodenpersonals müssen sich Lufthansa-Reisende am Mittwoch auf größere Einschränkungen einstellen. Betroffen sind die Lufthansa-Standorte Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Diese Rechte haben Reisende.