Trump sagt Kreuzfahrt-Passagieren im Drama um die «Zaandam» Hilfe zu

| Tourismus Tourismus

US-Präsident Donald Trump hat den Passagieren des Kreuzfahrtschiffs «Zaandam» und des Schwesterschiffs «Rotterdam» Hilfe in der Corona-Krise zugesagt. «Aus humanitärer Sicht haben wir keine Wahl», sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. «Menschen sterben.» Er fügte hinzu: «Wir müssen etwas tun. Und der Gouverneur (von Florida, Ron DeSantis) weiß das auch.» Die «Zaandam» und die «Rotterdam» sind auf dem Weg nach Florida, haben aber bislang keine Erlaubnis, im Zielhafen in Fort Lauderdale im Süden des Bundesstaats anzulegen.

Tote auf See

Auf der «Zaandam» waren mehrere Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Reederei Holland America Line - die sowohl die «Zaandam» als auch die «Rotterdam» betreibt - hatte am Montag mitgeteilt, vier Passagiere seien gestorben, andere seien in Lebensgefahr. In einer Mitteilung der Reederei vom Mittwoch hieß es, seit dem 22. März hätten auf beiden Schiffen insgesamt 97 Gäste und 136 Besatzungsmitglieder grippeartige Symptome aufgewiesen.

Auf der «Zaandam» waren ursprünglich auch 79 Deutsche - die meisten sind inzwischen auf die «Rotterdam» gewechselt. Die Reederei bat am Mittwoch darum, dass die Schiffe in Fort Lauderdale anlegen dürfen, und rief zu «Mitgefühl» auf. DeSantis hatte sich zunächst dagegen gesperrt, dass die Schiffe Florida anlaufen. Er argumentierte, dass medizinische Ressourcen in der ebenfalls von dem Virus betroffenen Region für die eigene Bevölkerung vorgehalten werden sollten.

Trump: "Wir müssen den Menschen helfen"

Trump sagte, auf jeden Fall würden Ärzteteams auf die Schiffe geschickt. Man sei außerdem in Gesprächen mit den Behörden Kanadas und Großbritanniens, um deren Staatsbürger nach Hause zu bringen. Der US-Präsident sagte, viele Passagiere seien Amerikaner. «Aber wir müssen den Menschen helfen. Sie sind in großen Schwierigkeiten, egal, woher sie kommen.»

Desantis sagte dem Sender Fox News nach einem Telefonat mit Trump am Mittwoch, ihm sei ursprünglich mitgeteilt worden, an Bord seien nur Ausländer ohne Verbindungen zu Florida. Es habe sich dann aber herausgestellt, dass auch Amerikaner an Bord seien - und unter ihnen «30 oder 40» Menschen aus Florida. «Sobald wir herausgefunden haben, dass Amerikaner und besonders Menschen aus Florida an Bord sind, haben wir nach einem Weg gesucht, damit es funktioniert.»

DeSantis sagte, er denke, dass die «Zaandam» und die «Rotterdam» in den Hafen von Fort Lauderdale einlaufen könnten. «Ich denke, dass wir eine Lösung finden.» Man arbeite an Plänen, wie die Passagiere aus Florida nach Hause kommen könnten. Ebenso werde an Plänen gearbeitet, wie die anderen Passagiere in ihre Heimat gebracht werden könnten, ohne Kontakt zur Bevölkerung zu haben.

Was die Reederei sagt

Die Reederei teilte mit, die «Zaandam» und die «Rotterdam» würden die Grenze der US-Hoheitsgewässer am Donnerstagmorgen erreichen und außerhalb dieser Zone verbleiben, bis ihr Einlaufen genehmigt werde. Man warte auf eine Bestätigung dafür, dass die Schiffe in Fort Lauderdale anlegen dürften.

Die fast 1.200 Passagiere, die nach Richtlinien der US-Gesundheitsbehörde CDC reisefähig seien, würden dann sofort nach Hause gebracht. Weitere 45 Passagiere mit milden Symptomen würden in Isolation an Bord verbleiben. Weniger als 10 Menschen benötigten unmittelbare medizinische Hilfe an Land. Bei den Besatzungsmitgliedern mit Symptomen schlüsselte die Reederei etwaige Maßnahmen nicht im Detail auf. Nach ihren Angaben sind auf der «Zaandam» 442 Passagiere und 603 Besatzungsmitglieder, auf der «Rotterdam» sind es 808 Passagiere und 583 Besatzungsmitglieder.

Die Odysee der Zaandam

Die «Zaandam» lief am 7. März in Buenos Aires aus. Ursprünglich sollte die Kreuzfahrt einen Monat dauern und am 7. April in Fort Lauderdale in Florida enden. Wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus sollte das Ende auf den 21. März vorgezogen werden, die «Zaandam» sollte dann im chilenischen San Antonio einlaufen.

Wegen der Pandemie schloss Chile allerdings alle Häfen für Kreuzfahrtschiffe. Erst nach langen Verhandlungen wurde am Sonntag die Durchfahrt durch den Panamakanal vom Pazifik in die Karibik genehmigt. Mehrere lateinamerikanische Länder hatten der «Zaandam» die Erlaubnis verweigert, in ihre Häfen einzulaufen.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ob Silvester, Theater oder Yoga: Auf dem Times Square ist immer Programm. Vor 120 Jahren bekam die Kreuzung in Manhattan ihren Namen, inzwischen ist sie weltberühmt - aber bei New Yorkern unbeliebt.

Während der Corona-Pandemie waren kaum Kreuzfahrtschiffe auf den Meeren unterwegs. Nun ist die Branche wieder auf Wachstumskurs - und muss Wege finden, nachhaltiger zu werden.

Mecklenburg-Vorpommern ist im Ausland nicht als Top-Destination bekannt. Die Zahl der internationalen Urlaubsgäste ist überschaubar. Es gibt Ideen, wie sich das ändern könnte.

Von Rövershagen nach Kalifornien - der Erdbeeranbauer und Freizeitpark-Betreiber Karls plant den Sprung über den Atlantik und will in den USA ein Erlebnis-Dorf bauen. An einem besonderen Erdbeer-Ort.

Der am südlichsten gelegene Leuchtturm in Deutschland soll wieder zu einem Publikumsmagneten werden. Etwas mehr als ein Jahr lang war er geschlossen, weil Baumaßnahmen für den Brandschutz und den Arbeitsschutz notwendig waren.

American Express Global Business Travel wird seinen  großen Rivalen CWT für 570 Millionen Dollar übernehmen, nachdem die Vorstände beider Unternehmen der Transaktion zugestimmt haben. Durch die Übernahme schließen sich zwei der weltweit größten Unternehmen im Bereich Travel Management zusammen.

Franzosen, die scharenweise in den Schwarzwald reisen, um Joints zu rauchen? Das prophezeit der baden-württembergische Innenminister - und fordert weniger Cannabis-Vereine in Grenzregionen.

Statt Schlafsack unter dem Sternenhimmel erwartet die Camping-Urlauber ein Bett mit Lattenrost und Matratze, statt Stockbrot am Lagerfeuer ein Frühstückskörbchen mit Brötchen und Saft. Indoor-Camping heißt das Konzept des «Hafentraums» in Bremen, in einer ehemaligen Lagerhalle reihen sich elf Wohnwagen und Hütten aneinander.

Zu Beginn der Osterferien in zahlreichen Bundesländern drängt es die Menschen an die Küsten von Nord- und Ostsee. Auch norddeutsches Schmuddelwetter halte die ersten Osterurlauber kaum von einem Strandbesuch ab. Für die Ostertage hoffen die Touristiker aber auf freundlicheres Wetter.

Der Europa-Park wird seine neue Achterbahn «Voltron Nevera» am 26. April eröffnen. «Der Ansturm wird natürlich extrem sein», sagte Parkchef Roland Mack am Donnerstag im südbadischen Rust. Deutschlands größter Freizeitpark wird an diesem Samstag seine Tore zur Sommersaison öffnen.