Tui will Geschäftsreise-Sparte "First Business Travel" teilweise auflösen

| Tourismus Tourismus

Tui Deutschland will seine Sparte für Geschäftsreisen zum Großteil auflösen. Das Management setzte die Belegschaft am Mittwoch über den grundsätzlichen Plan hierzu in Kenntnis. Demnach wird der Bereich First Business Travel (FBT) als eigenständige Einheit «in der vorhandenen Form nicht weitergeführt». Wie es in einer internen Mitarbeiterinformation weiter hieß, wolle man die bisherigen Aktivitäten künftig «auf ein Mindestmaß» verringern. Konkrete Verhandlungen über die Zukunft der mehr als 300 betroffenen Beschäftigten sollen im Januar beginnen.

Die Erträge aus speziellen Angeboten für Geschäftsreisende sackten aufgrund der Corona-Krise besonders stark ab. Manche Luftverkehrs- und Touristikunternehmen erwarten eine deutlich spätere Rückkehr als beim Urlaubsgeschäft - wenn überhaupt. Tui-Betriebsratschef Frank Jakobi sagte der Deutschen Presse-Agentur in Hannover, in der Betreuung kleinerer und mittelgroßer Firmen könne es aber weiterhin Chancen geben. Hiermit sei die Sparte bei Tui einst gestartet, und der Preisdruck sei tendenziell nicht so hoch wie bei Großkunden.

«Für die Kolleginnen und Kollegen bedeutet das natürlich einen herben Einschnitt», erklärte Jakobi. Er gehe aber davon aus, dass die Tui-Deutschland-Geschäftsführung bei den Gesprächen im neuen Jahr konstruktive Vorschläge zu Beschäftigungsalternativen vorlege. Diese könnten neben dem verkleinerten Restgeschäft von FBT auch andernorts im Konzern liegen - oder in den klassischen Reisebüros, wo die Kürzungen nach seinem Eindruck bislang recht fair verlaufen seien. «Wir erwarten, dass man solche Lösungen wieder hinbekommt.»

Wo nichts anderes machbar sei, könne man gegebenenfalls über Abfindungen sprechen, so Jakobi. Für verschiedene Bereiche bei Tui gab es eine Beschäftigungsgarantie, die zu diesem Jahresende jedoch ausläuft. Aus dem Unternehmen hieß es: «Wir haben eine Analyse des Geschäfts gemacht und nehmen nun die Gespräche mit der Mitbestimmung auf.» Beziehe man die Sparpläne im Fall von FBT auf Vollzeitstellen, sei die Betroffenheit mit etwas mehr als 200 geringer. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Als Kreuzfahrt-Stadt wird Hamburg immer beliebter: 2023 gingen so viele Passagiere wie noch nie in der Hansestadt aufs Schiff. Der Schiffstourismus in der Hansestadt soll auch nachhaltiger werden.

Zehntausende Menschen haben am Samstag unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen Massentourismus demonstriert. Insgesamt 55 000 Demonstranten forderten eine Obergrenze der Zahl der Touristen oder etwa bezahlbaren Wohnraum für Einheimische.

235 Vertreter der internationalen Reiseindustrie und 110 Medienvertreter aus 38 Ländern nehmen am 50. Germany Travel MartTM (GTM) der DZT in Chemnitz teil. Vom 21. Bis 23. April 2024 informieren sie sich beim GTM über die neuesten Trends, Entwicklungen und touristischen Produkte in Deutschland, lernen die Region kennen und verhandeln Geschäftsabschlüsse.

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.