Viele Ski- und Rodelgebiete gesperrt - Polizei kündigt Kontrollen an

| Tourismus Tourismus

Der Schnee lockt ins Freie - doch wegen der Corona-Pandemie bleiben Wintersport oder Ausflüge auf beliebten Routen in vielen Gegenden Deutschlands auch an diesem Wochenende verboten. Dort, wo Skifahren und Rodeln erlaubt sind, gelten strenge Vorschriften - und es gibt Kontrollen. In weiten Teilen der bayerischen Alpen stieg unterdessen die Lawinengefahr zudem auf die zweithöchste Warnstufe, viele Ausflugsorte sperrten deshalb Wanderwege und Loipen.

«Der Nationalpark Harz hat das Spuren der Loipen eingestellt, weil das möglicherweise Leute anlocken könnte», sagte Maximilian Strache, Sprecher des Landkreises Goslar. Der Harz sei derzeit ein «Winter Wonderland», das zu viele Ausflügler anziehe. Polizei und Ordnungskräfte kontrollierten verstärkt die Einhaltung der Maskenpflicht auf Rodelhängen und Parkplätzen und ließen Falschparker entlang der Landstraßen abschleppen.

Im Erzgebirge bleibt die weiße Pracht wegen der Corona-Beschränkungen Einheimischen für Spaziergänge oder Skitouren vorbehalten: Sport und Bewegung im Freien sind in den sächsischen Hotspots nur im Umkreis von 15 Kilometern des Wohnbereichs erlaubt. Bei Streifenfahrten werde weiterhin kontrolliert, ob die Corona-Regeln eingehalten werden, hieß es in der Polizeidirektion Chemnitz. Die alpine Skisaison 2021 war für Sachsen vor einigen Tagen komplett abgesagt worden, die Lifte öffnen nicht mehr.

Im niedersächsischen Landkreis Holzminden bleiben die größten und am stärksten besuchten Rodelhänge aufgrund der Corona-Pandemie weiter gesperrt. Der Kreis hatte seine entsprechende Allgemeinverfügung wegen der anhaltend kalten Witterung bis Ende Januar verlängert. Rodeln ist verboten, Ski-Langlauf oder das Hinterherziehen eines Schlittens beim Spazierengehen dagegen erlaubt.

Im Sauerland und in der Eifel bleiben viele Ski- und Rodelhänge, Parkplätze und Zufahrten gesperrt. Auch in den hessischen Mittelgebirgen ist erneut mit zum Teil deutlichen Einschränkungen rechnen. Im beliebten Skigebiet Willingen werden sämtliche Pisten und die dazugehörigen Parkplätze von Freitag bis einschließlich Sonntag gesperrt. Bei hohem Besucherandrang sei es sonst nicht möglich, die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zu kontrollieren, begründete die Stadt die Entscheidung.

Aus dem Hochtaunuskreis hieß es: «Die aktuelle Wetterlage mit einer Mischung aus Tau und Neuschnee macht das Gebiet rund um den Großen Feldberg nach wie vor zu einer lebensbedrohlichen Gefahr für alle Besucher.» Die Sperrungen würden bis einschließlich Montag verlängert.

Für die Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen schätzen die Experten des Lawinenwarndiensts die Lawinengefahr durchgängig in sämtlichen Höhenlagen als groß ein, ebenso in den Bayerischen Voralpen ab 1500 Metern. Im östlichen Alpenraum ist sie in diesen höheren Lagen erheblich. «Die Situation bleibt angespannt», betonte der Lawinenwarndienst Bayern.

Laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bleibt es am Wochenende winterlich. Die Temperaturen bewegen sich weiter um den Gefrierpunkt, vielerorts schneit es. Am Samstag werden im Südosten und Osten Deutschlands noch einzelne Schneeschauer erwartet. Die Höchstwerte auf dem Thermometer liegen in den meisten Regionen in Deutschland zwischen minus vier und ein Grad. Nur an der Nordsee und am Niederrhein könnte es ein wenig wärmer werden.

In der Nacht zum Sonntag schneit es voraussichtlich in der Westhälfte Deutschlands, am Morgen dann westlich einer Linie von Emden bis zum Allgäu teils kräftiger. Im Tagesverlauf geht der Schneefall im Nordwesten und Westen in den Lagen unterhalb von 400 bis 600 Metern in Regen über, wie es hieß. Oberhalb davon sowie im Süden schneie es weiter. Vor allem im Bergland könne es erhebliche Mengen Neuschnee geben, so die Prognose. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Fast drei Jahre nach dem Militärputsch in Myanmar versucht das Krisenland trotz eines andauernden Bürgerkriegs, die Tourismusbranche wiederzubeleben. Die meisten westlichen Regierungen raten jedoch dringend von Reisen nach Myanmar ab.

Spektakuläre Hängebrücken über ein beeindruckendes Tal - das sind die touristischen Pläne für zwei Fußgänger-Brücken im Frankenwald. Ob das Projekt tatsächlich verwirklicht wird? 2024 wird das entscheidende Jahr.

Mitten im Flug reißt plötzlich ein Kabinenteil einer Boeing 737 Max ab. Die Notlandung des Passagierfliegers von Alaska Air mit 177 Menschen an Bord gelingt. Es ist nicht das erste Drama mit dem Flugzeugtyp - und wieder hat es Folgen.

Viele Urlauber dürften das kennen: Am Pool ist schon längst keine Liege mehr frei, obwohl viele Gäste noch frühstücken oder schlafen. Ein genervter Kläger bekommt deswegen nun etwas Geld zurück.

Der weltgrößte Reisekonzern Tui lässt seine Aktionäre über einen Rückzug von der Londoner Börse abstimmen. Damit könnte die Aktie dann womöglich in den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, zurückkehren.

Die Reisewirtschaft blickt zuversichtlich auf das neue Reisejahr 2024 und knüpft damit an ein erfolgreiches Jahr 2023 an – vor allem für die kommenden Sommermonate zeichnet sich bereits jetzt eine hohe Urlaubsnachfrage ab.

In Scharbeutz und Timmendorfer Strand entstehen spektakuläre neue Seebrücken. Beide sollen 2024 fertig werden - wenn auch später als geplant.

Die Stadt Venedig verbietet künftig von Reiseführern begleitete Touristengruppen mit mehr als 25 Menschen. Dies beschloss der Gemeinderat, um den Massentourismus und seine negativen Auswirkungen auf die Lagunenstadt einzuschränken.

Im Europa-Park wird an vielen Stellen gebaut. 2024 soll es weitere Attraktionen geben. Die Folgen eines Großbrands beschäftigen Deutschlands größten Freizeitpark immer noch.

Hotels, Ferienwohnungen und andere Urlaubsunterkünfte in Mecklenburg-Vorpommern kommen 2023 auf deutlich mehr Übernachtungen als im Jahr davor. Allerdings dürfte das Land die Werte aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 nicht erreichen.