Dutzende Verstöße: Hessen veröffentlicht Corona-Vergehen in der Gastronomie

| War noch was…? War noch was…?

In der Bar gezockt, Party gefeiert oder einfach beim Bier zusammengesessen - im Lockdown haben Wirte und feierfreudige Gäste in gegen Corona-Auflagen verstoßen. Ihnen drohen empfindliche Bußgelder. Dazu veröffentlichte das Land jetzt Zahlen.

Die Kneipen sind seit Wochen dicht. Restaurants dürfen Essen nur nach Bestellung an der Tür verkaufen oder nach Hause liefern. Eine schnelle Besserung der Lage ist für die Wirte in der Corona-Pandemie nicht in Sicht. Schon zum Jahresstart prognostizierte der Hotel- und Gastronomieverband Dehoga für Hessen Umsatzverluste in Milliardenhöhe und wachsende Existenzsorgen.

Einige protestierten mit einfallsreichen Aktionen gegen die Auflagen, andere zapften trotz aller Verbote in ihren Gaststuben Bier und öffnen für einige Feierlustige die Türen.

«Statistisch hat das keine Relevanz. Aber klar gibt es die schwarzen Schafe», sagte der Hauptgeschäftsführer des Dehoga in Hessen, Julius Wagner, der Deutschen Presse-Agentur. «Wo Verordnungen und Gesetze sind, da werden sie auch gebrochen.» Auch im Sommer, als die Gastronomie unter strengen Hygienerichtlinien öffnen konnte, habe es Hinweise von Mitkonkurrenten gegeben, in welchen Betrieben es nicht richtig läuft. Viele hätten die Verordnungstexte nicht verstanden.

In einer Mitteilung des Landesregierung über die Regeln für die Gastronomie im zweiten Lockdown heißt es schlicht: «Einrichtungen, deren Schwerpunkt nicht im Anbieten von Speisen liegt, sind zu schließen. Hierzu gehören insbesondere: Bars, Kneipen, Schankwirtschaften, Shisha-Bars.» Dies änderte sich auch nach den Beschlüssen der jüngsten Ministerpräsidenten-Konferenz erstmal nicht.

Einige Wirte missachten die Regeln. Das Ordnungsamt in Frankfurt hat seit Anfang November mit der Schließung der Kneipen 75 Verfahren wegen Verstoßes gegen das Bewirtungsverbot eingeleitet, überwiegend gegen Betreiber von Trinkhallen. Zudem seien 13 Verfahren eingeleitet worden, weil entgegen aller Regeln Gäste in den Kneipen waren. Einige der schwarzen Schafe waren selbst nach dem Auffliegen des verbotenen Ausschanks unbelehrbar. «In acht Fällen wurden gegen Betreiber gastronomischer Betriebe mehr als einmal Bußgeldverfahren eingeleitet, auch hier sind hauptsächlich Betreiber von Trinkhallen betroffen», teilte das Ordnungsamt auf Anfrage mit.

Auch in Kassel verstieß ein Wirt mehrfach gegen die Auflagen. «Zusätzlich zu den Bußgeldverfahren wurde die verantwortliche Person in diesem Fall ermahnt, dass bei weiteren Verstößen auch eine Betriebsuntersagung nach Gaststättenrecht in Betracht kommen kann», teilte der Sprecher der Stadt, Claas Michaelis, mit. Insgesamt seien im zweiten Lockdown in der nordhessischen Stadt bislang vier Verstöße festgestellt worden, in zwei weiteren Fällen werde derzeit ermittelt. In Darmstadt waren es nach Angaben des Magistrats acht Verfahren. Die Bußgelder können sich auf mehrere tausend Euro belaufen.

Die Polizei löste in den vergangenen Wochen mehrfach illegale Treffen in Kneipen und Bars auf. So feierten im südhessischen Höchst in einer Bar im Januar 24 Menschen ohne Abstand und Schutzmaske. In Groß-Gerau wurde wegen wiederholter Verstöße eine Kneipe geschlossen und die Beamten gingen auf Nummer sicher und ließen sich die Schlüssel aushändigen. Und in Frankfurt hatten die Ermittler gleich doppelt Glück. Im November setzten sie in einer Bar nicht nur den Verstößen gegen die Corona-Auflagen ein Ende, sie hoben gleichzeitig eine Zockerrunde aus. In der Bar fanden sie Spieltische, Jetons und mehrere zehntausend Euro Bargeld.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vor zwei Jahren wurden tausende Mahnschreiben an Unternehmen verschickt, die Google-Schriften auf ihren Websites nutzten. Auch eine Wienerin und ihr Anwalt forderten von Betrieben je 190 Euro. Jetzt hat ein Anwalt ein „virtuelles Hausverbot“ gegen die Frau erwirkt.

Der Musiker Gil Ofarim plant nach seinem Prozess um einen erfundenen Davidstern-Skandal und Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Leipziger Westin Hotel den Neustart. Zudem gab er bekannt, dass er seine Gitarren - und die seines berühmten Vaters - versteigern will.

Ein französisches Berufungsgericht hat entschieden, dass der Tod eines Mannes beim Sex auf einer Geschäftsreise als „Arbeitsunfall“ einzustufen ist. Der Arbeitgeber des Mannes hatte zuvor jegliche Haftung abgelehnt.

Nach einer Serie von Einbrüchen im Hotel Löwen​​​​​​​ in der Schweizer Gemeinde Ebikon hat der Pächter ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um potenzielle Einbrecher abzuschrecken. Mit einem Plakat warnt er Kriminelle vor den aktuellen Hausgästen.

Jamie Oliver ist zurück bei RTL Living: Die Lebenshaltungskosten steigen überall, für viele Familien bedeutet das: sparen. Doch zumindest kulinarisch müsse niemand auf etwas verzichten - das stellt der Starkoch in "Jamie Oliver - günstig genießen" unter Beweis.

Gäste, die im Andalusien-Urlaub im Restaurant essen gehen möchten, sollten genau darauf achten, an welchem Tisch sie Platz nehmen. Sogenannte „Premium-Tische“ sorgen nämlich derzeit für jede Menge Kritik. An diesen Tischen können höhere Preise verlangt werden, je nachdem ob sie im Schatten oder in der Sonne liegen.

Damit auch Astronauten Wein zum Feierabend genießen können, haben sich Wissenschaftler etwas einfallen lassen: Bei einem Symposium in der italienischen Hauptstadt stellte das Team rund um die Biomedizinerin Elena Luciani eine Wein-Pille vor.

Das dürfte TV-Koch Steffen Henssler gar nicht schmecken: Das Restaurant Ahoi Steffen Henssler in Bremen steht aktuell wegen Hygienemängeln in den Schlagzeilen. Bei einer unangekündigten Kontrolle im Februar wurden alarmierende Zustände festgestellt, darunter Dreck, Schimmel und verdorbener Fisch.

Deutschland startet wieder in die Grillsaison. Doch was kommt am häufigsten auf den Grill und welche Qualität soll das Grillgut haben? Das hat das Forum Moderne Landwirtschaft gemeinsam mit Civey geklärt.

Ei, Ei, Ei – so bunt wie die Ostereier ist der Start in die neue Podcast-Reihe „Alles Isi“ mit Dorint-Chef Dirk „Isi“ Iserlohe und Wolfram Kons. Iserlohe verriet seinen Diätplan für die vergangenen Ostertage: „Ich esse ausschließlich alles, was der Osterhase bringt.“