Am häufigsten werden Azubis im Saarland übernommen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Azubis im Saarland haben bundesweit die besten Chancen, nach ihrer Ausbildung im gleichen Betrieb weiterzuarbeiten. Das geht aus einer Studie zur beruflichen Bildung hervor, deren Ergebnisse die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch veröffentlichte. Die Betriebe hätten 2017 insgesamt 81 Prozent Lehrlinge nach ihrer Ausbildung übernommen. Das seien im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt sieben Prozentpunkte mehr.

Allerdings gestaltet sich das Zusammenfinden von Lehrling und Ausbilder im Saarland laut Studie schwierig. Die Zahl der unvermittelten Bewerber sei einerseits im vergangenen Jahr auf rund 830 gesunken (2009: 972). Andererseits habe sich die Anzahl der offenen Azubi-Stellen im gleichen Zeitraum von 390 auf 975 erhöht.

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist in Berlin deutschlandweit dagegen am schwierigsten. «Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist in Berlin bundesweit am schlechtesten», sagte eine Projektbeteiligte. 2018 gab es in Berlin auf 18066 Ausbildungsplätze 20976 Bewerber.

Mehr als 4600 Bewerber gingen den Angaben nach leer aus. Trotzdem blieben 2018 über 1700 Ausbildungsstellen unbesetzt - ein Trend, der sich fortsetzt. Seit 2009 hat sich die Zahl nicht besetzter Ausbildungsplätze versechsfacht.

Die Stiftung erklärte das Offenbleiben von Stellen trotz Bewerberüberschuss damit, dass Betriebe Bewerber nicht für geeignet hielten oder Jugendliche die ausbildenden Betriebe nicht attraktiv fanden. Außerdem passten den Angaben nach die angebotenen Ausbildungsplätze nicht zu den Berufswünschen der Bewerber. So herrschte 2018 ein hoher Bewerbermangel in Reinigungs- und Verkaufsberufen. Zu viele Bewerber gab es besonders für Informatikberufe.

Die Untersuchung «Ländermonitor berufliche Bildung 2019» wurde von der Wirtschaftspädagogik der Universität Göttingen und vom Soziologischen Forschungsinstituts in Göttingen durchgeführt. Für das Projekt wurden der Bertelsmann Stiftung zufolge unter anderem Daten der Bundesagentur für Arbeit und den statistischen Ämter des Bundes und der Länder ausgewertet. Der Ländermonitor erschien 2015 erstmals und wird alle zwei Jahre aktualisiert.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Schnitt von Weinreben ist aufwendig, erfordert Fachkenntnis und hat erhebliche Folgen. Immer häufiger fehlen aber Arbeitskräfte dafür. Künstliche Intelligenz kann einiges übernehmen.

Spitze Bemerkungen, abfällige Äußerungen oder sogar gezieltes Ausschließen von gemeinsamen Terminen: Mobbing am Arbeitsplatz kann sehr belastend sein. Wann müssen Vorgesetzte eingreifen?

Manchmal verlaufen Gespräche mit Kollegen oder Vorgesetzten kompliziert, obwohl es um scheinbar einfache Sachen geht - etwa um Terminplanungen oder darum, Aufgaben zu verteilen. Tipps für Führungskräfte und Arbeitnehmer, damit die Kommunikation besser läuft.

Krise im Weinland Frankreich: Trotz guter Ernte geht der Absatz im In- und Ausland zurück. Die Lust auf Wein in Frankreich sinkt. Da sorgt eine Supermarktkette mit einem Angebot für Wirbel.

Manche treibt Nichtstun in den Wahnsinn. Anderen hingegen macht es gar nichts aus, wenn sie im Job über längere Zeit keine Aufgaben haben. Aber sollte die Chefin oder der Chef davon wissen?

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen - und zwar um 45.000 auf 2,769 Millionen. Im Vergleich zum März des Vorjahres gab es allerdings 176.000 mehr Arbeitslose.

Der Wechselwille auf dem Arbeitsmarkt ist Umfragen zufolge groß. Die Kündigung tatsächlich beim Arbeitgeber einzureichen, kostet viele dennoch Überwindung. So gehen Sie rechtssicher vor.

Auf Tiktok trenden seit geraumer Zeit Videos, in denen die Generation Z Aufzeichnungen ihrer Kündigungsgespräche teilt. Auch wenn die Absicht dahinter wertvoll sein mag, ist das eine schlechte Idee.

Versendet ein Arbeitgeber persönliche Daten unverschlüsselt per Mail, verstößt er gegen Datenschutzrecht. Betroffene Arbeitnehmer haben aber nicht automatisch Anspruch auf Schadenersatz. Warum?

Weniger als die Hälfte der Deutschen ist noch kirchlich gebunden. Dennoch gelten an Karfreitag einige christlich geprägte Verbote - je nach Bundesland unterschiedlich streng. Wie sehen die Regeln aus?