Darf mein Arbeitgeber anderen Kollegen mein Gehalt preisgeben?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Kommen ungleiche Gehälter ans Tageslicht, kann dies zu Unmut und Konflikten zwischen Team-Mitgliedern führen. Aber darf der Arbeitgeber die Höhe meines Gehalts überhaupt gegenüber Dritten preisgeben?

Nein. «Schon aus Datenschutzgründen darf der Arbeitgeber mein Gehalt nicht ohne weiteres öffentlich kundtun», so Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Der Arbeitgeber dürfe die Gehälter der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter also zum Beispiel nicht einfach am Schwarzen Brett veröffentlichen.

Weitergabe an Personalabteilung kann zulässig sein

Anders sieht es dem Arbeitsrechtsexperten zufolge aus, wenn die Mitteilung nur an bestimmte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter erfolgt - die Daten zum Beispiel an die Personalabteilung gehen. Hier sei es zulässig, Informationen zu Gehältern weiterzugeben, wenn dies zur Durchführung des Arbeitsverhältnisses erforderlich ist.

Aber auch in diesem Fall müsse der Arbeitgeber den Datenschutz beachten. «So dürfen die Personalakten nicht für jedermann zugänglich im Büro herumliegen», stellt Bredereck klar.

Auch die Personalabteilung hat Schweigepflicht

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Personalabteilung haben ihrerseits eine Schweigepflicht. Der Arbeitgeber muss anordnen und kontrollieren, dass sie diese Schweigepflicht auch einhalten.

«In der Praxis geht hier vieles andere Wege», sagt Bredereck. Das könne aber für Arbeitgeber in Zukunft durchaus teuer werden. Die Datenschutzbehörden würden Verstöße «mittlerweile mit durchaus empfindlichen Ordnungsgeldern belegen».


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sie heißen Krapfen, Berliner, Pfannkuchen und so weiter: gefüllte Hefeteilchen, die in Fett ausgebacken werden. In der Karnevalszeit gehen wieder Millionen von ihnen über die Theken. Aber welchen Begriff im Deutschen benutzen die meisten der etwa 90 Millionen Muttersprachler?

So wenig Bier wie im Jahr 2023 haben die deutschen Brauer seit der Wiedervereinigung noch nie verkauft. Höhere Preise sind nur schwer durchsetzbar. Doch die wirklichen Probleme kommen erst noch.

Der Bierabsatz ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent oder 394,2 Millionen Liter gesunken. Auch bei Biermischungen war im vergangenen Jahr ein Absatzrückgang zu verzeichnen.

Der Mineralwasserkonsum ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Die bundesweit knapp 160 Mineralbrunnen setzten 2023 insgesamt 9,6 Milliarden Liter Mineralwasser und Heilwasser - ein Rückgang um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am Freitag kann es im Nahverkehr ruckeln: Für den Tag sind nahezu bundesweit Warnstreiks angekündigt. Was heißt das für Beschäftigte, die Probleme haben, auf dem üblichen Weg zur Arbeit zu kommen?

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Entwicklung bestätigt aber den jüngsten Trend: Es wird schwerer, einen Job zu finden.

Die wirtschaftliche Großwetterlage bleibt dem IWF zufolge rau, das gilt besonders für Deutschland. Immerhin: Ein Ende des Abschwungs zeichnet sich ab.

Trotz der Mehrweg-Angebotspflicht für Essen zum Mitnehmen haben 47 Prozent der Menschen in Deutschland bisher noch keine Mehrwegverpackung genutzt. Große Unterschiede gab es zwischen den verschiedenen Altersgruppen.

Der Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland nimmt nach einer Prognose von Schwarzarbeit-Experten in diesem Jahr weiter zu. Demnach werde der Wert der durch Schwarzarbeit illegal erbrachten Leistungen um 38 Milliarden auf 481 Milliarden Euro steigen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat Erhebungen zur Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2023 veröffentlicht. Wichtigstes Ergebnis für die Branche aus Sicht des DEHOGA: Die gastgewerblichen Ausbildungsvergütungen bräuchten sich, so der Verband, nicht zu verstecken.