Die nachhaltigsten Marken der Verbraucher

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Alle reden über Nachhaltigkeit, aber welcher Anbieter tut in den Augen der Verbraucher tatsächlich etwas? Wer reduziert Verpackungen? Welche Produkte halten besonders lang? Welche Unternehmen setzen auf die Herkunft aus der Region?

Die Antwort der Kunden ist klar: Das Bio-Siegel Demeter ist die nachhaltigste Marke des Landes, gefolgt von einem zweiten Öko-Verband: Bioland. Das ist das Ergebnis der groß angelegten Studie "Grüne Marken des Jahres", die der stern zusammen mit dem internationalen Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden in zwei Umfragewellen im Februar und März 2020 rund 32.700 Verbraucherinnen und Verbraucher bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Demeter, Bioland und Trigema auf den ersten drei Plätzen

"Uns freut, dass wir als Graswurzelverband so einen Ruf haben", sagte Demeter-Vorstand Alexander Gerber dem stern. Auf den weiteren Plätzen in der Top-Ten folgen Trigema (Mode), Ecover (Wasch- und Reinigungsmittel), Andechser Natur (Lebensmittel), Waschbär (Textil- und Modehandel), Alnatura (Lebensmittel), Hess Natur (Mode), Frosch (Wasch-und Reinigungsmittel) und Berchtesgadener Land (Lebensmittel).

Toyota, DM und Miele in ihren Branchen vorn

An der Spitze des Rankings stehen vor allem Händler und Hersteller biologischer Lebensmittel; Öko-Mode, Naturkosmetik und umweltschonende Reinigungsmittel sind ebenfalls gut vertreten. Aber auch die detaillierteren Branchenergebnisse sind aufschlussreich. In der Autoindustrie liegt Toyota knapp vor Tesla. Im Einzelhandel setzen sich die DM-Drogeriemärkte vor Rossmann durch; Amazon dagegen landet auf dem letzten Platz.

Im Lebensmittelhandel führen die Biomärkte von Super-Bio-Markt, Alnatura und Denn's die Liste an. Edeka und Rewe erreichen Plätze im Mittelfeld und können vor allem durch hohe Werte in der Kategorie Regionalität die Discounter distanzieren. Bei Elektrogeräten siegt Miele, nicht nur wegen der Ressourcenschonung durch langlebige Produkte, sondern auch wegen des fairen Umgangs mit Mitarbeitern und Lieferanten. Bei Getränken führt der Fruchtsaftspezialist Rabenhorst ("Rotbäckchen") vor Bionade.

Amazon und Zalando schwach

Im Textil- und Modehandel ist vor allem das schwache Abschneiden von Zalando auffällig, obwohl das Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit zuletzt stark forciert hatte. Bei Pflege und Kosmetik gewinnt ein Unternehmen, das ähnlich wie Gesamtsieger Demeter durch die Anthroposophie geprägt ist: Weleda. Offenbar haben durch diese Weltanschauung beeinflusste Marken in Nachhaltigkeitsfragen die größte Glaubwürdigkeit. Auch die Drogeriemärkte von DM profitieren davon. DM-Eigenmarken wie Alverde, DM-Bio und Denk-Mit sind ebenfalls im Ranking vertreten.

Methode

Die Ergebnisse der repräsentativen Studie wurden von YouGov im Auftrag des stern in einem zweistufigen Verfahren ermittelt. Zwischen dem 3. und 13. Februar wurden 12.300 Verbraucher gefragt, welche 790 Marken sie für nachhaltig halten. In einer zweiten Stufe zwischen dem 2. und 19. März wurden jeweils zehn besonders nachhaltige Marken aus zehn Branchen in sieben Kategorien beurteilt. Dafür wurden noch einmal 20.400 Kunden befragt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei manchen Arbeitgebern gibt es für bestimmte Anlässe bezahlten Sonderurlaub - etwa für den Tag, wenn Beschäftigte Vater werden. Aber: Dürfen Arbeitgeber diese Möglichkeit einfach ausschließen?

Originelle Lösungen müssen her. Doch niemandem fällt etwas ein? Warum die Kaffeeküche häufig überschätzt wird - und unter welchen Bedingungen Brainstorming tatsächlich funktionieren kann.

Sie heißen Krapfen, Berliner, Pfannkuchen und so weiter: gefüllte Hefeteilchen, die in Fett ausgebacken werden. In der Karnevalszeit gehen wieder Millionen von ihnen über die Theken. Aber welchen Begriff im Deutschen benutzen die meisten der etwa 90 Millionen Muttersprachler?

So wenig Bier wie im Jahr 2023 haben die deutschen Brauer seit der Wiedervereinigung noch nie verkauft. Höhere Preise sind nur schwer durchsetzbar. Doch die wirklichen Probleme kommen erst noch.

Der Bierabsatz ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent oder 394,2 Millionen Liter gesunken. Auch bei Biermischungen war im vergangenen Jahr ein Absatzrückgang zu verzeichnen.

Der Mineralwasserkonsum ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Die bundesweit knapp 160 Mineralbrunnen setzten 2023 insgesamt 9,6 Milliarden Liter Mineralwasser und Heilwasser - ein Rückgang um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am Freitag kann es im Nahverkehr ruckeln: Für den Tag sind nahezu bundesweit Warnstreiks angekündigt. Was heißt das für Beschäftigte, die Probleme haben, auf dem üblichen Weg zur Arbeit zu kommen?

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Entwicklung bestätigt aber den jüngsten Trend: Es wird schwerer, einen Job zu finden.

Die wirtschaftliche Großwetterlage bleibt dem IWF zufolge rau, das gilt besonders für Deutschland. Immerhin: Ein Ende des Abschwungs zeichnet sich ab.

Trotz der Mehrweg-Angebotspflicht für Essen zum Mitnehmen haben 47 Prozent der Menschen in Deutschland bisher noch keine Mehrwegverpackung genutzt. Große Unterschiede gab es zwischen den verschiedenen Altersgruppen.