Gastgewerbeumsatz 2022 gut elf Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Mit dem Nachlassen der Corona-Pandemie und dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen hat das Gastgewerbe in Deutschland im Jahr 2022 deutlich mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Der reale Gastgewerbeumsatz lag 2022 allerdings gut 11 Prozent unter den Werten des Vor-Corona-Jahres 2019

Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzten die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen 2022 real (preisbereinigt) gut 47 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) gut 57 Prozent mehr um als 2021. Die Differenz zwischen dem nominalen und realen Ergebnis spiegelt die starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie wider.

Der reale Gastgewerbeumsatz war 2022 allerdings um gut 11 Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, während der nominale Umsatz um knapp 1 Prozent höher lag.

Umsatz im November 2022 real 12,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat

Im November 2022 setzte das Gastgewerbe nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real 6,0 Prozent und nominal 5,4 Prozent weniger um als im Oktober 2022. Gegenüber November 2021 stieg der Umsatz real um 12,6 Prozent und nominal um 23,3 Prozent. Im Vergleich zum November 2019 lag der Umsatz real 16,1 Prozent und nominal 2,1 Prozent niedriger.

Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im November 2022 gegenüber Oktober 2022 ein reales Umsatzminus von 7,9 Prozent. Gegenüber November 2021 stieg der Umsatz um 15,4 Prozent, gegenüber November 2019 sank er um 8,3 Prozent.

In der Gastronomie war der Umsatz im November 2022 real 5,5 Prozent niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum November 2021 stieg der Umsatz um 11,4 Prozent, er war damit allerdings 18,4 Prozent niedriger als im November 2019.

Dazu sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes: "Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit historischen Verlusten nähert sich der Umsatz im Gastgewerbe langsam wieder dem Vor-Krisen-Niveau an. Den Umsatzwert von 2019 hat die Branche indes noch nicht erreicht. Damit war das Jahr 2022 für die Branche das dritte Verlustjahr.

Nach den am Donnerstag veröffentlichten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes bleibt der reale Umsatz um rund elf Prozent hinter dem Ergebnis von 2019 zurück. Nominal, das heißt in jeweiligen Preisen, melden die Statistiker ein kleines Plus von knapp einem Prozent.

Mit Ende der massiven Einschränkungen im Mai 2022 schöpften Gastronomie und Hotellerie wieder Hoffnung. Viele unserer Betriebe berichten von einer guten Nachfrage. Im November allerdings gab es einen erneuten Einbruch. Laut der amtlichen Statistik beläuft sich das Minus gegenüber 2019 nominal auf 3,6 Prozent, real sogar auf 17,2 Prozent.

Auf die Stimmung der Hoteliers und Gastronomen drücken vor allem die rasant steigenden Kosten insbesondere in den Bereichen Energie und Lebensmittel. Entscheidend für die Betriebe ist jetzt, die Kosten in den Griff zu kriegen. Dabei kommt es auch darauf an, dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalten und es gelingt, die Inflation einzudämmen."

Für 2023 zeigt sich der DEHOGA verhalten optimistisch. Die Menschen wollen reisen und ausgehen. Zu schaffen machen den Betrieben die politischen Unsicherheiten. Schwierig für die Planung ist zudem, dass die Buchungen in der Hotellerie wie Gastronomie immer kurzfristiger erfolgen. "


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bierabsatz ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent oder 394,2 Millionen Liter gesunken. Auch bei Biermischungen war im vergangenen Jahr ein Absatzrückgang zu verzeichnen.

Der Mineralwasserkonsum ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Die bundesweit knapp 160 Mineralbrunnen setzten 2023 insgesamt 9,6 Milliarden Liter Mineralwasser und Heilwasser - ein Rückgang um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am Freitag kann es im Nahverkehr ruckeln: Für den Tag sind nahezu bundesweit Warnstreiks angekündigt. Was heißt das für Beschäftigte, die Probleme haben, auf dem üblichen Weg zur Arbeit zu kommen?

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Entwicklung bestätigt aber den jüngsten Trend: Es wird schwerer, einen Job zu finden.

Die wirtschaftliche Großwetterlage bleibt dem IWF zufolge rau, das gilt besonders für Deutschland. Immerhin: Ein Ende des Abschwungs zeichnet sich ab.

Trotz der Mehrweg-Angebotspflicht für Essen zum Mitnehmen haben 47 Prozent der Menschen in Deutschland bisher noch keine Mehrwegverpackung genutzt. Große Unterschiede gab es zwischen den verschiedenen Altersgruppen.

Der Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland nimmt nach einer Prognose von Schwarzarbeit-Experten in diesem Jahr weiter zu. Demnach werde der Wert der durch Schwarzarbeit illegal erbrachten Leistungen um 38 Milliarden auf 481 Milliarden Euro steigen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat Erhebungen zur Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2023 veröffentlicht. Wichtigstes Ergebnis für die Branche aus Sicht des DEHOGA: Die gastgewerblichen Ausbildungsvergütungen bräuchten sich, so der Verband, nicht zu verstecken.

Kurz mal den Kopf freikriegen: Manche gehen in der Pause gerne eine Runde zum Sport, andere wollen den Einkauf erledigen. Was aber, wenn der Arbeitgeber Vorschriften zur Pause macht?

Die Jobwechselbereitschaft unter den Beschäftigten in Deutschland ist 2024 weiterhin hoch. Das ergab eine Studie im Auftrag des Job-Netzwerks Xing. Mit 37 Prozent sei sie auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2023. 94 Prozent machen sich keine Sorgen, ihren Job zu verlieren.