Hamburg: Rund 800.000 Euro wegen Corona-Verstößen eingenommen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Seit mehr als vier Monaten gelten bundesweit die Hygiene- und Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dennoch verstoßen immer wieder Menschen dagegen. In Hamburg sind deshalb in den vergangenen Wochen tausende Bußgeldbescheide verschickt worden. Bis zum 24. Juli seien 10.224 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, sagte Matthias Krumm, Sprecher des Einwohnerzentralamts, der Deutschen Presse-Agentur. Daraus seien bislang 9.635 Bußgelder hervorgegangen.

Wie hoch die Summe der bisher verhängten Bußgelder ist, konnte Krumm nicht sagen. Wie viel Geld auf diese Art bereits eingenommen wurde, dagegen schon: «Bisher wurden Einnahmen in Höhe von 804.956,83 Euro erzielt.» Doch nicht alle Betroffenen haben anstandslos bezahlt. In 1.676 Verfahren wurde gegen den Bescheid Einspruch erhoben.

Der bei weitem größte Teil der Bußgelder sei wegen Verstößen gegen das Abstandsgebot ergangen, die jeweils mit 150 Euro geahndet würden, sagte Krumm. Die Bandbreite der Bußgelder reicht von diesen 150 Euro bis 5.000 Euro. Sehr hohe Bußgelder werden etwa fällig, wenn trotz Verbots ein Gewerbe betrieben wird - beispielsweise eine Diskothek, die in Hamburg nach wie vor geschlossen bleiben muss. Durchweg handelt es sich dabei um Ordnungswidrigkeiten. In den meisten Fällen hat die Polizei die Regelverstöße angezeigt - sie muss die Einhaltung der Corona-Regeln überwachen.

Ob demnächst auch Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) zur Kasse gebeten wird, stand indes noch nicht fest. In der Sache gebe es noch keinen neuen Sachstand, so Krumm. «Der Sachverhalt wird weiterhin von der Bußgeldstelle geprüft. Herr Grote hat im Rahmen des Verfahrens von seinem Recht auf Anhörung Gebrauch gemacht und eine schriftliche Stellungnahme abgegeben, welche bei der Bearbeitung berücksichtigt wird.»

Grote wird vorgeworfen, trotz der Corona-Krise einen Stehempfang zu seiner Wiederernennung als Senator mit 30 Freunden und Bekannten in einer Bar in der Hafencity gefeiert und dabei gegen die Corona-Regeln verstoßen zu haben. Grote bestreitet den Verstoß, auch wenn er das Treffen inzwischen als «dummen Fehler» bezeichnet, für den er sich mehrfach entschuldigt hat. Gegen Grote war anonym Anzeige erstattet worden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss liegt in Deutschland auf einem Rekordhoch. Im Jahr 2022 verfügten laut jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts 2,86 Millionen 20- bis 34-Jährige nicht über eine formale Qualifikation.

Die Probezeit ermöglicht es Arbeitnehmern und Firmen, sich kennenzulernen. So können beide die Zusammenarbeit testen und entscheiden, ob es passt. Fluch oder Segen? Die Meinungen gehen auseinander.

Der Schnitt von Weinreben ist aufwendig, erfordert Fachkenntnis und hat erhebliche Folgen. Immer häufiger fehlen aber Arbeitskräfte dafür. Künstliche Intelligenz kann einiges übernehmen.

Spitze Bemerkungen, abfällige Äußerungen oder sogar gezieltes Ausschließen von gemeinsamen Terminen: Mobbing am Arbeitsplatz kann sehr belastend sein. Wann müssen Vorgesetzte eingreifen?

Manchmal verlaufen Gespräche mit Kollegen oder Vorgesetzten kompliziert, obwohl es um scheinbar einfache Sachen geht - etwa um Terminplanungen oder darum, Aufgaben zu verteilen. Tipps für Führungskräfte und Arbeitnehmer, damit die Kommunikation besser läuft.

Krise im Weinland Frankreich: Trotz guter Ernte geht der Absatz im In- und Ausland zurück. Die Lust auf Wein in Frankreich sinkt. Da sorgt eine Supermarktkette mit einem Angebot für Wirbel.

Manche treibt Nichtstun in den Wahnsinn. Anderen hingegen macht es gar nichts aus, wenn sie im Job über längere Zeit keine Aufgaben haben. Aber sollte die Chefin oder der Chef davon wissen?

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen - und zwar um 45.000 auf 2,769 Millionen. Im Vergleich zum März des Vorjahres gab es allerdings 176.000 mehr Arbeitslose.

Der Wechselwille auf dem Arbeitsmarkt ist Umfragen zufolge groß. Die Kündigung tatsächlich beim Arbeitgeber einzureichen, kostet viele dennoch Überwindung. So gehen Sie rechtssicher vor.

Auf Tiktok trenden seit geraumer Zeit Videos, in denen die Generation Z Aufzeichnungen ihrer Kündigungsgespräche teilt. Auch wenn die Absicht dahinter wertvoll sein mag, ist das eine schlechte Idee.