Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat bestätigt, dass Airbnb einen messbaren Einfluss auf die Berliner Mietpreise hat. Wie die Süddeutsche berichtet, steigen die durchschnittlichen Monatsmieten Schätzungen zufolge mit jedem neuen Inserat auf der Bettenbörse um sieben bis 13 Cent.
Der Effekt sei zwar nicht gigantisch, aber durchaus ökonomisch relevant, so DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Demnach waren in Berlin zu Hochzeiten rund 20.000 Wohnungen auf Airbnb inseriert. Im Vergleich zum Gesamtbestand von rund 1,9 Millionen Wohnungen sei diese Zahl zwar recht gering, dürfe jedoch nicht unterschätzt werden.
Berliner Airbnb-Politik scheint zu wirken
Seit 2014 gilt in Berlin das sogenannte Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum. Seitdem wird das Verbot in allen Berliner Bezirken umgesetzt und angewendet. Damit soll Wohnraum vor Zweckentfremdung durch Leerstand, Abriss und der Umwandlung in Gewerberaum oder Ferienwohnung geschützt werden. Wer seine Wohnung derart nutzen möchte, muss beim zuständigen Bezirksamt eine kostenpflichtige Genehmigung beantrage.
Wie die DIW-Studie zeigt, scheint dieser Aufwand vielen zu hoch zu sein. Seit 2014 werden rund ein Viertel weniger Ferienwohnungen bei Airbnb angeboten. Pro Quadratkilometer also acht bis zehn Inserate weniger als zuvor. Diese Immobilien seien nun zurück auf dem Wohnungsmarkt. Der Effekt dieser Politik sei zwar nicht gewaltig, aber dennoch insgesamt erfolgreich. Die Wohnungsnot in der Hauptstadt werde dies allerdings langfristig nicht lösen. Dafür sei Airbnb ein zu kleiner Faktor auf dem Berliner Wohnungsmarkt.