Ifo-Geschäftsklima: Corona-Maßnahmen belasten Stimmung deutscher Unternehmen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Maßnahmen gegen die neue Corona-Infektionswelle haben die Stimmung deutscher Unternehmen spürbar belastet. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, fiel im November gegenüber dem Vormonat um 1,8 Punkte auf 90,7 Zähler, wie das Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Es ist der zweite Rückgang in Folge.

«Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft unterbrochen», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unsicherheit sei gestiegen. Deutlich trübte sich die Stimmung vor allem im Dienstleistungssektor ein, der besonders von den neuen Corona-Beschränkungen betroffen ist. Ein ähnliches Bild zeichnete das ebenfalls am Dienstag veröffentlichte Geschäftsklima für Frankreich.

Auch im Handel und am Bau fiel das Ifo-Geschäftsklima. In der Industrie hellte sich die Stimmung hingegen auf. Belastet wurde die Gesamtstimmung vor allem durch die trüberen Erwartungen der Unternehmen. Die aktuelle Lage wurde hingegen nur etwas schlechter bewertet. Die Dienstleister schätzten jedoch auch ihre Lage wesentlich schlechter ein.

Bankvolkswirte zeigten sich von der aktuellen Entwicklung wenig überrascht. «Es ist ein Rückgang mit Ansage», kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank. «Die Wintermonate werden schwierig.»

Dagegen hat sich die deutsche Wirtschaft in den Sommermonaten kräftig vom Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr erholt. Nach Daten des Statistischen Bundesamts stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) von Anfang Juli bis Ende September um 8,5 Prozent gegenüber den drei Monaten zuvor. Der massive Konjunktureinbruch im Frühjahr konnte jedoch nicht ganz aufgeholt werden. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.

Sie waren auf Dienstreise oder haben was für die Arbeit gekauft, und bekommen das Geld vom Arbeitgeber erstattet? Wann Steuern anfallen und wie Erstattungen in der Steuererklärung angegeben werden.

Schon ein paar Infos zum Job genügen KI-Programmen wie ChatGPT, um binnen Sekunden ein ansprechendes Bewerbungsschreiben zu erstellen. Wie gehen Unternehmen damit um?

Im Jahr 2023 haben rund 479.900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren zwar 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2022, aber noch immer sechs Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie.

Galeria-Investor Beetz ist zuversichtlich, den insolventen Warenhauskonzern wiederbeleben zu können. Die meisten Filalen sollen erhalten bleiben. Welche geschlossen werden, steht noch nicht fest.

Arbeitsunfälle passieren auch im Homeoffice. Zwar verschwimmen hier die Grenzen zwischen Job und Privatleben oft. Wann dann die Unfallversicherung greift und wann nicht, zeigt ein exemplarischer Fall.

E-Mail statt Brief für die Rechnung, Screensharing statt Ausdruck für das Meeting, QR-Code statt Papierticket für die Dienstreise – in deutschen Büros wird deutlich weniger gedruckt als noch vor fünf Jahren.

Es muss sich etwas ändern auf den Chefetagen: Die Führungskräfte, die heute über die Zukunft von Unternehmen entscheiden, sollen nicht einfach nur funktionieren. Sie müssen Vorbildfunktion repräsentieren. Kommunizieren statt regieren. Anpacken statt anpassen. Zuhören statt ständig senden. Doch die Entwicklung scheint gerade andersherum zu laufen. Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.