Kann der Arbeitgeber einfach so die Arbeitszeit kürzen?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Weniger Arbeitszeit bedeutet zwar mehr Freizeit, aber dafür auch weniger Gehalt. Das ist nicht unbedingt für jeden von Vorteil. Doch kann ein Arbeitgeber das überhaupt einseitig bestimmen?

«Die Arbeitszeit kann der Arbeitgeber nicht ohne Einvernehmen mit dem Arbeitnehmer ändern», sagt Kathrin Schulze Zumkley, Fachanwältin für Arbeitsrecht. Denn die Arbeitszeit wird meist bereits im Arbeitsvertrag festgehalten. Eine Änderung erfordert im Regelfall somit das Einverständnis vom Arbeitgeber und dem Angestellten.

Ausnahmefall Änderungskündigung

Ein Szenario, in dem der Arbeitgeber einseitig handeln kann, ist im Falle einer Änderungskündigung. Dabei geht es darum, dass der aktuelle Arbeitsvertrag beendet und in einer neuen Form unterschrieben wird. 

Hier kommt dann das Kündigungsschutzgesetz ins Spiel. Bei einer Änderungskündigung, ähnlich wie einer regulären Kündigung, müssen berechtigte Gründe vorgelegt werden, erklärt Schulze Zumkley. 

Ein solcher Grund dafür kann etwa eintreten, wenn der Arbeitsaufwand sinkt - zum Beispiel durch weniger eingehende Aufträge oder neue Maschinen, die Aufgaben übernehmen. Am Beispiel: Wenn 50 Prozent der Arbeit wegfällt, kann der Arbeitgeber mit einer Änderungskündigung die Arbeitszeit halbieren.

Zur Person: Kathrin Schulze Zumkley ist Fachanwältin für Arbeitsrecht, Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) und Dozentin der Deutschen Anwalt Akademie sowie der Rechtsanwaltskammer Hamm. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der deutschen Wirtschaft besteht angesichts einer verbesserten Stimmung in den Führungsetagen der Unternehmen weiter Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung. Im Oktober stieg das Ifo-Geschäftsklima um 0,7 Punkte auf 88,4 Punkte.

Die einen bleiben für die Karriere, die anderen gehen für den Aufstieg. Beide Wege können eine kluge Entscheidung sein – und beide bringen auch Risiken mit sich. Wann ist der Wechsel die bessere Wahl? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten. 

Die Bürgerinnen und Bürger in München haben in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 votiert. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 66,4 Prozent der Stimmen unterstützte eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit die Initiative.

Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte und bei Frauen schlummern Potenziale. Eine Maßnahme der Bundesregierung wäre nach wissenschaftlicher Einschätzung aber vor allem auf Männer gerichtet.

Die Mehrheit der Deutschen bezahlt nicht mehr bar. Eine aktuelle Studie enthüllt die Präferenzen an der Kasse und zeigt ein gesteigertes Interesse an unabhängigen, europäischen Bezahlsystemen.

Der Siegeszug der Teigtasche um die Welt brachte viele Namen hervor. Jede Region hat ihre eigenen Varianten - doch nicht immer ist klar, was sich hinter den Namen verbirgt. Ein kleiner Überblick.

Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird wohl seit Bestehen gestritten. Trotz vieler Kritiker und negativer Umfragen bleibt es aber vorerst dabei. Oder kann ein Vorstoß aus dem Süden etwas ändern?

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.