Langer Weg zur Anerkennung: Was ist eine Berufskrankheit?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob Hauterkrankungen oder Lärmschwerhörigkeit: Bei einer Reihe von Erkrankungen kann es sich um sogenannte Berufskrankheiten handeln. Aber was ist das eigentlich genau?

Von Berufskrankheit spricht man dann, wenn Beschäftigte im Zusammenhang mit Belastungen am Arbeitsplatz erkranken. Das erklärt Anja Nehrkorn, Referentin im Bereich Rehabilitation der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe(BGN).

Anerkennung: Vorgegebene Kriterien müssen erfüllt sein

Grundsätzlich müssen für eine Anerkennung aber bestimmte rechtlich vorgegebene Kriterien erfüllt sein, so die Expertin im Magazin «Aspekte» der BGN (Ausgabe 04/2021). Die Liste der Berufskrankheiten wird in der Berufskrankheitenverordnung aufgeführt.

Oft ist es ein langer und aufwendiger Prozess, bis abgeklärt ist, ob alle Voraussetzungen zur Anerkennung einer Erkrankung als Berufskrankheit erfüllt sind. Das Verfahren beginnt laut BGN, wenn der Verdacht bei der Berufsgenossenschaft gemeldet wird vom Arzt, dem Arbeitgeber, der Krankenkasse oder auch der betroffenen Person selbst.

Sechs oder mehr Monate bis zum endgültigen Bescheid

Dann wird ausführlich geprüft, ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der ausgeübten Tätigkeit und der schädigenden Einwirkung feststellbar ist, und ob die schädigende Einwirkung ursächlich für die Erkrankung ist. Dieses Prozedere kann dauern. Zwischen Meldung und der Erteilung des Bescheids würden in der Regel sechs oder mehr Monate vergehen, so BGN-Expertin Nehrkorn.

Wenn eine Berufskrankheit anerkannt wird, können Versicherte Geldleistungen von der gesetzlichen Unfallversicherung beziehen, erklärt die BGN weiter. Das können zum Beispiel Rentenansprüche sein oder sogenanntes Verletztengeld. Zudem prüft die zuständige Berufsgenossenschaft Maßnahmen, die es unter Umständen ermöglichen, dass Beschäftigte mit anerkannter Berufskrankheit ihre Tätigkeit fortführen können. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei manchen Arbeitgebern gibt es für bestimmte Anlässe bezahlten Sonderurlaub - etwa für den Tag, wenn Beschäftigte Vater werden. Aber: Dürfen Arbeitgeber diese Möglichkeit einfach ausschließen?

Originelle Lösungen müssen her. Doch niemandem fällt etwas ein? Warum die Kaffeeküche häufig überschätzt wird - und unter welchen Bedingungen Brainstorming tatsächlich funktionieren kann.

Sie heißen Krapfen, Berliner, Pfannkuchen und so weiter: gefüllte Hefeteilchen, die in Fett ausgebacken werden. In der Karnevalszeit gehen wieder Millionen von ihnen über die Theken. Aber welchen Begriff im Deutschen benutzen die meisten der etwa 90 Millionen Muttersprachler?

So wenig Bier wie im Jahr 2023 haben die deutschen Brauer seit der Wiedervereinigung noch nie verkauft. Höhere Preise sind nur schwer durchsetzbar. Doch die wirklichen Probleme kommen erst noch.

Der Bierabsatz ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent oder 394,2 Millionen Liter gesunken. Auch bei Biermischungen war im vergangenen Jahr ein Absatzrückgang zu verzeichnen.

Der Mineralwasserkonsum ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Die bundesweit knapp 160 Mineralbrunnen setzten 2023 insgesamt 9,6 Milliarden Liter Mineralwasser und Heilwasser - ein Rückgang um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Am Freitag kann es im Nahverkehr ruckeln: Für den Tag sind nahezu bundesweit Warnstreiks angekündigt. Was heißt das für Beschäftigte, die Probleme haben, auf dem üblichen Weg zur Arbeit zu kommen?

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Entwicklung bestätigt aber den jüngsten Trend: Es wird schwerer, einen Job zu finden.

Die wirtschaftliche Großwetterlage bleibt dem IWF zufolge rau, das gilt besonders für Deutschland. Immerhin: Ein Ende des Abschwungs zeichnet sich ab.

Trotz der Mehrweg-Angebotspflicht für Essen zum Mitnehmen haben 47 Prozent der Menschen in Deutschland bisher noch keine Mehrwegverpackung genutzt. Große Unterschiede gab es zwischen den verschiedenen Altersgruppen.