Umfrage: Corona könnte Konsumverhalten langfristig ändern

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland rechnet einer Umfrage zufolge mit langfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf ihr Konsumverhalten. Wäre die Krise in drei Monaten unter Kontrolle, würden 28 Prozent der Befragten anschließend dennoch weniger ausgeben, wie aus einer repräsentativen Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.

Die gleiche Anzahl rechnet zudem damit, dass sich ihr Kaufverhalten nach frühestens einem Jahr normalisiert, wenn nicht sogar gänzlich ändert. Ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, nach ein paar Monaten wieder das Kaufverhalten von vor der Krise zu haben.

«Dadurch, dass eine Mehrheit der Befragten eine Normalisierung der Konsumausgaben, wenn überhaupt, erst nach ein paar Monaten erwartet, zeigt sich, dass eine große Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Folgen von Covid-19 für die Haushaltskasse besteht», bilanzierte Jessica Distler von BCG.

Angesichts von Ausgangsbeschränkungen geben die meisten Menschen der Umfrage zufolge aktuell weniger Geld für Restaurantbesuche (91 Prozent), Freizeitaktivitäten (91) und Reisen (82) aus. Auch in Geschäften hat eine Mehrheit (62 Prozent) der Befragten ihre Ausgaben bereits gekürzt, verschoben oder gänzlich gestrichen.

Für den stationären Einzelhandel könnte es nach der Krise allerdings wieder besser aussehen: Der Umfrage zufolge schnürt die Mehrheit der Befragten nämlich nur temporär den Geldbeutel enger. Von denjenigen, die bereits weniger Geld in Geschäften ausgeben, sagten 60 Prozent, das nur zeitweise zu machen, bis die Krise vorbei ist. Weitere 20 Prozent wollen hingegen Geld für eine kommende Rezession sparen. Von allen Befragten glauben 80 Prozent an einen wirtschaftlichen Abschwung aufgrund des Coronavirus.

Für die Umfrage befragte BCG vom 27. März bis zum 30. März 3085 in Deutschland lebende Menschen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Hamburger Beherbergungsbetrieben ist im November 2023 gestiegen. Auch nach Schleswig-Holstein kamen im vergangenen November mehr Besucher.

Wer mit der Bahn reisen will, braucht starke Nerven. Erneut ruft die Lokführergewerkschaft GDL zum Streik auf - diesmal soll er sechs Tage dauern. Welche Rechte haben Bahnreisende nun?

Wer krank ist und nicht arbeiten kann, bekommt in der Arztpraxis eine Krankschreibung. Aber muss der Arbeitgeber der Bescheinigung glauben? Wann Beschäftigte mit einer Prüfung rechnen müssen.

Frauen verdienen in Deutschland weiterhin weniger Geld als Männer. Seit nunmehr vier Jahren wird die Lohnlücke nicht mehr kleiner. Die Statistik kann die Gründe nur zum Teil klären.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 real 2,6 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war der reale Gastgewerbeumsatz im Jahr 2023 um 9,9 Prozent niedriger.

Die Beliebtheit von Fleischersatzprodukten ging zuletzt etwas zurück. Eine neue Untersuchung zeigt, welche Menschen besonders gern zu den Alternativen greifen - und warum.

Die Deutschen haben im vergangenen Weinwirtschaftsjahr erneut rund eine Flasche Wein pro Person weniger getrunken als im Vorjahr. Wie das Deutsche Weininstitut bekannt gab, ist der Weinkonsum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 19,9 auf 19,2 Liter pro Person gesunken.

Konsumflaute, gestiegene Bauzinsen und die lahmende Weltkonjunktur setzten der deutschen Wirtschaft 2023 zu. Ob Europas größte Volkswirtschaft in diesem Jahr wieder in Schwung kommt, ist zunehmend fraglich.

Pünktlich zur größten Tourismusmesse CMT im Land melden die Industrie- und Handelskammern sowie der Dehoga Baden-Württemberg im zweiten Jahr in Folge sehr positive Ausbildungszahlen.

Die fehlerhafte Abrechnung von Spesen ist keine Bagatelle. 3,5 Milliarden US-Dollar – so viel verlieren Unternehmen laut SAP Concur weltweit jährlich aufgrund betrügerischer Handlungen von Mitarbeitenden. Auch bei Reisekosten wird oft bewusst falsch abgerechnet.