Viele Deutsche schätzen ihre Einkommensposition falsch ein

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wer als Single monatlich 3.440 Euro netto verdient, zählt in Deutschland zu den einkommensstärksten 10 Prozent der Gesellschaft. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Ein interaktives Tool hilft bei der eigenen Einordnung.

2016 betrug das bedarfsgewichtete Medianeinkommen in Deutschland 1.869 Euro pro Monat – eine Hälfte der Bevölkerung hatte netto mehr Geld zur Verfügung, die andere Hälfte weniger. Zu den einkommensreichsten zehn Prozent zählt, wer als Single mindestens 3.440 Euro netto verdient. Paare ohne Kinder und Paare, deren Kinder bereits ausgezogen sind, gehören ab einem Haushaltsnettoeinkommen von 5.160 Euro zu der Gruppe der reichsten zehn Prozent. Grundlage der Berechnungen ist das Sozio-oekonomische Panel (SOEP).

Ein Studium lohnt sich nach wie vor

Der Besuch einer Universität hat Auswirkungen auf den Geldbeutel. Akademiker haben eine besonders hohe Chance, die oberen Bereiche der Einkommensverteilung zu erreichen. Derweil haben Personen, die keinen Bildungs- oder Berufsabschluss haben, schlechtere Chancen. Im Schnitt liegen sie nur knapp oberhalb des ärmsten Viertels der Bevölkerung. Auch Alleinerziehende haben mit einem mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommen von 1.309 Euro weniger Geld als ein typischer Single. Die Nettoeinkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen fallen dagegen eher gering aus. 

Auch der Wohnort ist entscheidend

Landbewohner stehen im Vergleich zu Stadtbewohnern schlechter da – ihr bedarfsgewichtetes Medianeinkommen ist um 116 Euro geringer. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man im Osten oder im Westen Deutschlands lebt. Mit 2.839 Euro netto gehört ein Single im Osten zu den Top zehn Prozent, in Westdeutschland zählt man damit zu den Top 20. Kaufkraftunterschiede bleiben bei diesem Vergleich allerdings unberücksichtigt. Neben dem Wohnort spielt die Wohnung eine wichtige Rolle. „Wer im Eigenheim wohnt, findet sich oftmals im oberen Bereich der Einkommensverteilung wieder“, sagt Studienautorin Judith Niehues. Das bedarfsgewichtete Medianeinkommen der Mieter beträgt 1.493 Euro, bei den Eigentümern liegt es bei 2.252 Euro. 


 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland nimmt nach einer Prognose von Schwarzarbeit-Experten in diesem Jahr weiter zu. Demnach werde der Wert der durch Schwarzarbeit illegal erbrachten Leistungen um 38 Milliarden auf 481 Milliarden Euro steigen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat Erhebungen zur Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2023 veröffentlicht. Wichtigstes Ergebnis für die Branche aus Sicht des DEHOGA: Die gastgewerblichen Ausbildungsvergütungen bräuchten sich, so der Verband, nicht zu verstecken.

Kurz mal den Kopf freikriegen: Manche gehen in der Pause gerne eine Runde zum Sport, andere wollen den Einkauf erledigen. Was aber, wenn der Arbeitgeber Vorschriften zur Pause macht?

Die Jobwechselbereitschaft unter den Beschäftigten in Deutschland ist 2024 weiterhin hoch. Das ergab eine Studie im Auftrag des Job-Netzwerks Xing. Mit 37 Prozent sei sie auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2023. 94 Prozent machen sich keine Sorgen, ihren Job zu verlieren.

Bargeld ist einer Umfrage zufolge auf Reisen das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen. Fast jeder Zweite will demnach auf der nächsten Reise mit Schein und Münze bezahlen. Gut ein Drittel greift nach eigenen Angaben zur Kreditkarte.

Wer auf Kuhmilch verzichten möchte, hat die Wahl zwischen zahlreichen pflanzlichen Alternativen. Haferdrinks sind eine davon. Beworben werden sie als klimafreundlich. Was ist an dem Versprechen dran?

Auch wenn die Gehälter in Hotels und Restaurants nach den jüngsten Tariferhöhungen deutlich gestiegen sind, liegen die Vergütungen weiter unterhalb des Durchschnitts in Deutschland. Der Stepstone Gehaltsreport 2024 offenbart auch große regionale Unterschiede.

Einweg-Salzmühlen aus Kunststoff lassen nach Erkenntnissen von Forschern Mikroplastik ins Essen rieseln. Die Forscher verglichen drei Mühlen mit Kunststoffmahlwerk mit zwei wiederbefüllbaren Mühlen. Diese besaßen ein Keramikmahlwerk.

Mit Kollegen und Kolleginnen verbringt man viel Zeit. Kein Wunder, dass auch im Job Freundschaften entstehen können - manche Arbeitgeber fördern das sogar. Das hat Vorteile, aber auch Risiken.

Die Tourismusbranche steht vor der Herausforderung, effektive Führungsstile zu implementieren, die nicht nur den betrieblichen Erfolg sichern, sondern auch die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter fördern. Ein Fachartikel von Rita Einöder, Managing Partnerin bei Kohl > Partner.