Vom Wunsch zur Wirklichkeit: Wieviel Gemüse und Obst essen Schulkinder heute?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Am Tag des Apfels ist die Welt in Ordnung: Dieses Obst ist in Deutschland und Österreich ein Hit, auch bei Kindern. Betrachtet man jedoch den Gemüse- und Obstverzehr von Schulkindern im Detail, sind die Zahlen weniger rosig. Eine aktuelle Befragung im Auftrag der EU-geförderten Snack-5-Kampagne über den Gemüse- und Obstverzehr von Schulkindern in Deutschland und Österreich verdeutlicht, dass eine gesunde Ernährung ihrer Kinder vielen Eltern am Herzen liegt. Hinsichtlich des Verzehrs von Gemüse und Obst gibt es jedoch Wissenslücken über die empfohlenen Verzehrmengen. 

Blick in die Pausendose

Während in Deutschland das belegte Brot die Nummer 1 bei den Pausensnacks ist, die Eltern ihren Kindern mit in die Schule geben, liegt in Österreich das Obst mit Abstand an erster Stelle. Die gute Nachricht: In beiden Ländern geben mehr als drei Viertel der Eltern ihren Kindern Obst und mehr als die Hälfte Gemüse mit in die Schule. Interessant ist der Gender- und Alters-Gap: In beiden Ländern geben Eltern Töchtern mehr Gemüse und Obst mit in die Schule als Söhnen. Und: Jüngere Schulkinder finden häufiger Gemüse und Obst in der Pausendose als ältere.

Wissenslücken bei 5+ Portionen Gemüse und Obst am Tag

Mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag, so lautet seit Jahren die Empfehlung von Experten. Richtig durchgedrungen ist diese Empfehlung jedoch weder in Deutschland noch in Österreich: Für fünf und mehr Portionen entscheiden sich in Deutschland nur 36 Prozent der Eltern, in Österreich nur 27 Prozent. Im Mittel werden als empfohlene Mengen 3,7 Portionen in Deutschland und 3,3 Portionen in Österreich genannt. Die Befragung, wieviel Gemüse und Obst die Kinder zu Hause und in der Schule insgesamt täglich tatsächlich essen, ergibt ähnliche Zahlen: Im Durchschnitt - so die Schätzung der Eltern - verzehren Schulkinder in beiden Ländern zwischen 3,6 und 3,7 Portionen Gemüse und Obst am Tag.
 

Gemüse und Obst in der Schulverpflegung

Die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Gemüse und Obst in der Schule wird in beiden Ländern als ausbaufähig angesehen. Das gilt vor allem für Deutschland: Hier werden Schulfruchtprogramme von Eltern mit 13 Prozent der Nennungen deutlich seltener wahrgenommen als in Österreich mit 29 Prozent. In Ganztagsschulen ist nur ein gutes Drittel der Eltern zufrieden mit dem Angebot an Gemüse und Obst in der Schulverpflegung. Besonders kritisch nehmen Eltern das Angebot an Gemüse und Obst in weiterführenden Schulen wahr: Und mehr als die Hälfte aller befragten Eltern wünschen sich sowohl bessere Gemüse- und Obst-Angebote in den Schulen als auch mehr Informationen über gesunde Ernährung im Unterricht. Letzteres steht vor allem bei Eltern mit geringerem Bildungsgrad auf der Wunschliste.

"Es bleibt trotz aller bisherigen Bemühungen viel zu tun, damit bereits Schulkinder besser mit Gemüse und Obst versorgt sind", kommentiert Harry von Bargen, Projetkoordinator der Snack 5-Kampagne, das Ergebnis der Befragung. Für die Kampagne Snack 5 heißt das: Vor allem in weiterführenden Schulen sowie bei Eltern auch in Zukunft intensiv über dieses Thema zu informieren sowie bessere Angebote in der Schulverpflegung - vor allem in Ganztagsschulen - einzufordern. Die Studienergebnisse im Detail sind auf www.snack-5.eu zu finden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Aufgaben sind interessant, die Mitarbeiter sympathisch, der Chef fair - eigentlich passt alles im aktuellen Job. Nur das Gehalt könnte höher sein. Sind Scheinbewerbungen da ein cleverer Schachzug?

Viele Beschäftigte freuen sich nach der Arbeit auf den Feierabend, aufs Wochenende oder auf den Urlaub. Doch immer wieder kommt es vor, dass sie dabei vom Joballtag eingeholt werden, weil Anrufe oder Mails aus der Firma kommen. Was gilt da eigentlich rechtlich?

In dieser Woche streiken GDL und Ver.di. Davon ist nicht nur der Fernverkehr betroffen. Auch die S-Bahn in Berlin wird von dem Betroffen sein. Die Messe informiert, wie Gäste trotzdem auf die ITB kommen.

Läuft ein befristeter Vertrag aus, ist es für Beschäftigte wichtig, möglichst bald im Anschluss eine neue Anstellung zu finden. Aber wann haben sie eigentlich Zeit für Bewerbungsgespräche?

Wie wichtig das Thema ZUHÖREN beim Führen von Mitarbeiter, in Meetings, aber auch im Umgang mit Gästen, Kunden und Lieferanten ist, zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften und im Vertrieb. Doch es scheint, als fehle oft das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen.

Coronahilfen haben in der Pandemie viele Firmen vor der Pleite bewahrt. Die sind ausgelaufen. Zugleich haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert - mit Folgen für das Insolvenzgeschehen. Dazu trug auch das Gastgewerbe wesentlich mit bei.

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.