Bettenschwund im Tegernseer Tal

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Im vergangenen Jahr lehnte der Bürgermeister von Tegernsee die Vorstellung einer staatlich verordneten Obergrenze für Hotelbetten ab und schlug stattdessen vor, dies über das Baurecht und Bebauungspläne zu regeln. Doch mittlerweile greift ein anderer Trend, wie die Tegernseerstimme berichtet.

Die Hirmer Gruppe plant beispielsweise anstelle von 155 Zimmern nur noch rund 130 Zimmer und Suiten für das Hotel "Bachmair am See". Weniger sei manchmal mehr, kommentierte das Unternehmen die Verkleinerung. Die Hirmer Gruppe ist jedoch kein Einzelfall im Tal: So hatte die Firma von Investor Thomas Strüngmann vor fünf Jahren mit ihrem Projekt an Bad Wiessees Seepromenade noch mit 120 Zimmern gerechnet, ist mittlerweile aber bei 85 angekommen.

Ein Sprung über den See führt zum Almdorf-Projekt der Ernst Tengelmann Projekt Gruppe, das noch auf seinen ersten Spatenstich wartet. Trotz der Reduzierung der Bettenzahl von 76 auf 50 wurde der Antrag des Entwicklers im Januar vom Tegernseer Bauausschuss abgelehnt. Und schließlich gibt es Korbinian Kohler, der während der Pandemie das "Bussi Baby" fertiggestellt hat. Sein ambitionierteres Projekt, das Hotelprojekt Wildbad Kreuth, liegt jedoch vorerst auf Eis. Obwohl er dem Gemeinderat Anfang 2022 seine Pläne erklärt und die ersten Planungsentwürfe für Herbst 2022 angekündigt hatte, hat er die Einreichung der Planunterlagen auf 2023 verschoben. Offiziell wurde als Grund die Entwicklung der Bau- und Baumaterialbeschaffungspreise angegeben.nnen.

Es gibt mehrere Gründe für diese Zimmerdiät: Zum einen sehen sich die Betreiber mit völlig neuen Fragen der Energieversorgung konfrontiert, da Hotels vor allem bei aufwändigen Wellnessbereichen extremen Energiebedarf haben. Zum anderen gibt es das Personalthema. Die Betreiber finden auf dem leergefegten Markt kaum Mitarbeiter, die dann noch in einem hochpreisigen Wohnungsmarkt untergebracht werden müssen. Auch steigende Zinsen für Baugeld sind ein Faktor, Projekte zu verkleinern oder aufzuschieben.

Die Reduzierung der Bettenzahl ist dabei nur eine Möglichkeit, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Einige Hotelbetreiber setzen auf innovative Konzepte, um ihre Betriebe nachhaltiger und energieeffizienter zu gestalten. So werden beispielsweise immer mehr Hotels mit Solaranlagen und anderen regenerativen Energiequellen ausgestattet, um den Energiebedarf zu senken. Auch der Personalmangel wird auf unterschiedliche Weise angegangen. Einige Hotelbetreiber setzen auf Ausbildung und Schulungen, um ihre Mitarbeiter langfristig an den Betrieb zu binden. Andere wiederum bieten ihren Angestellten bessere Arbeitsbedingungen und Wohnmöglichkeiten an, um attraktiver für potenzielle Mitarbeiter zu werden.

Trotz all dieser Bemühungen bleibt die Situation im Tegernseer Tal jedoch angespannt. Denn die steigenden Kosten setzen die Hotelbetreiber unter Druck und können dazu führen, dass einige Projekte aufgeschoben oder gar gestoppt werden müssen. Sicher ist, dass es mehr denn je darauf ankommt, innovative und nachhaltige Konzepte zu entwickeln, um in einer immer anspruchsvolleren Branche bestehen zu kö


 

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