„Alles anders“ in „The Wash Bar” in Berlin-Mitte

| Gastronomie Gastronomie

2015 eröffnete Dustin Render die Sharlie Cheen Bar, die sich nach kurzer Zeit zu einer der angesagtesten Bars in Berlin Mitte entwickelte. Mit dem ehemaligen Barchef und jetzigen Partner, Marius Döring, folgten weitere Projekte, wie die „Emi Wynehouse Bar“ und die Pawn Dot Com Bar“. Im November 2022 eröffneten sie nun ihre neuste Bar, „The Wash Bar“ in der Brunnenstraße, in der alles ganz anders ist. 

Die Sharlie Cheen Bar am Rosenthaler Platz ist bekannt als perfekte Anlaufstelle, bevor es in die unzähligen Clubs dieser Stadt weitergeht. Schon am frühen Abend ist die Bar voll und über den Tresen gehen hauptsächlich Highballs und Longdrinks. Die Bruderbar „Pawn Dot Com“ in der Torstraße hat den Anspruch aufwändige Cocktails mit Side Drink zu servieren und die Stimmung ist zwischen High Volume und Speakeasy. Mit „The Wash“ wollen die Betreiber Dustin Render und Marius Döring nun etwas dazwischen landen. In der Gegend rund um die Brunnenstraße sind  inzwischen viele hippe Gastronomie entstanden jedoch gibt es mehr Kneipen als coole Bars mit einer moderner Cocktailkarte. „The Wash“ soll genau so eine Bar sein, mit kleiner ausgefallener Karte und Easy Drinking Charakter. 

Die Karte umfasst derzeit neun Drinks in einer „Collection“ und sechs Neoklassiker, sowie vier alkoholfreie Cocktails. Die Auswahl der Spirituosen ist bewusst begrenzt, wer nach 58 verschiedenen Sorten Gin sucht, ist hier falsch. Eine weitere Besonderheit, ist die Tatsache, dass auf den gängigen frischen Limettensaft verzichtet wird. Die Bar arbeite nahezu ausschließlich mit Supasawa - einer haltbaren kristallklaren Säure ohne Fruchtzucker, die den Vorteil hat bei richtiger Lagerung quasi nicht zu verderben. Statt einer Vielzahl an Sirupen wird mit Likören gearbeitet, aus Gründen der Nachhaltigkeit gibt keine frischen Kräuter, nur Zitrusfrüchte frisch und gedörrt als Drinkdeko.

Die Bar war von vorne herein eine große logistische Herausforderung da es für ein Cocktailkonzept sehr wenig Backspace gibt und es somit schwierig ist, viele verschiedene Produkte in größeren Mengen im Barbereich zu lagern. Inspiriert von der „No Entry“ speakeasy Bar in Paris wurde das Problem zum Konzept, es entstand die Idee Cocktailspirituosen und Liköre zu mixen und in 10 Liter Weinballons zu lagern, so dass viel Lagerfläche gespart werden kann. Einzige Herausforderung ist die Beschaffung der Glasballons, sie wurden bei allen erdenklichen Händlern zusammengekauft - es fehlen aber immer noch einige. 

Man bekommt im 'The Wash' einen richtig guten komplexen Cocktail, mit coolen unkonventionellen Produkten, in lockerer Atmosphäre. Zu den Signature Drinks gehört der „Cola Old Fashioned“ mit einer Bourbon Zimt Infusion, Cola Likör & Kirsche. 

Das Interieur ist in der „The Wash Bar“ eher kühl und modern. Es wurde mit dem Fotographen Christopher Schmidt zusammen gearbeitet und es gibt eine Installation mit Schauspieler David Schütter sowie Bilder durch Projektionen produziert. Die Tische und Theke dagegen wurden vom Graffitikünstler AkteOne designed um einen Kontrast zum kühlen Ambiente zu bekommen. Die Atmosphäre ist bewusst etwas schummrig. 

Die Bar ist Mittwoch bis Samstag von 18:00 - 2:00 Uhr geöffnet.

THE WASH BAR
Brunnenstraße 163
10119 Berlin


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.