Das Wiener Restaurant „Gräfin vom Naschmarkt“ hat sich beim Österreichischen Presserat über eine Gastro-Kritik im „Standard“ beschwert. Die Pressewächter hatten an dem Text „Bröselteppich mit Semmelflummi“ allerdings nichts auszusetzen.
Die Standard hatte die „sensationell schlechten Online-Bewertungen“ der „Gräfin vom Naschmarkt“ zum Anlass genommen einen „professionellen“ Restauranttest durchzuführen.
Dabei kam heraus, dass die Rindsuppe ein fast schon vergessen geglaubtes Exemplar aus reiner gekörnter Brühe sei, ein Geschmack, der nur noch in wenigen Betriebsgaststätten und Kinderheimen in solch konsequenter Reinform gepflegt werde und dass die Lasagne, ein in der Mikrowelle fachgerecht zu Magma verwandelter Ziegel mit großzügiger Garnierung aus Trockenkäse-Sägemehl, zu einer Prüfung für Abenteuerlustige gerate. Vom Teller steige ein Duft auf, den Katzenbesitzer vom Öffnen besonders leckerer Futterdosen kennen würden.
Gegen diese Form der Kritik wollte sich der Restaurantbetreiber nun also beim Presserat beschweren und blitzte ab. In einer Kritik einen schlechten Eindruck zu schildern, verstoße nicht gegen den Ehrenkodex für die Österreichische Presse, heißt es.