Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat Anklage erhoben gegen zwei Brüder, die eine spezielle Software für den Betrug mit Restaurantkassen vertrieben haben sollen. Wie der NDR berichtet, wird den beiden Männern Beihilfe zur Steuerhinterziehung und das Fälschen technischer Aufzeichnungen vorgeworfen. Über die Eröffnung des Verfahrens entscheide demnach nun das Landgericht Osnabrück. Beide Brüder sitzen bereits seit dem vergangenen Sommer in U-Haft, müssen im Falle einer Verurteilung aber mit weiteren Jahren Freiheitsstrafe rechnen.
Laut NDR sollen die beiden Beschuldigten eine Computersoftware für Restaurantkassen entwickelt haben. Werde die Software eingesetzt, könnten die Umsätze zunächst ordnungsgemäß verbucht und später wieder vollständig gelöscht werden. Dadurch könne das Geld gezielt der Besteuerung entzogen werden, wie der NDR die Anklage zitiert. Und genau das sollen acht Restaurants im Norden auch getan haben. Laut Staatsanwaltschaft sollen dem Staat dadurch von 2012 bis 2018 rund sechs Millionen Euro Steuern entgangen sein.
Die Dunkelziffer der Restaurants sei aber noch weitaus höher, wie der NDR von der Staatsanwaltschaft Oldenburg erfuhr. Bundesweit könnten so mehr als 1.000 Restaurants ihre Kassen manipuliert haben. Die Dimension des Falls ist also erheblich. Laut NDR wurden auch andere Staatsanwaltschaften informiert – und das bundesweit.