Christian Bau: Die Renaissance des Mittagstischs

| Gastronomie Gastronomie

Entspannt mittags etwas Essen gehen, aus einer großen Karte wählen und bis in den frühen Abend hinein die gute Stimmung im Restaurant genießen – so beschreibt Dreisternekoch Christian Bau die perfekte Atmosphäre bei einem Lunch. Trotzdem müssen viele Spitzengastronomen auf diesen Service verzichten.

Christian Bau schreibt regelmäßig für die Kolumne „Zu Tisch“ im Welt-Lifestyle-Magazin „Iconist“ und widmet sich in dieser Woche dem Thema Mittagstisch. Er selbst weiß die Vorteile, mittags essen zu gehen, zu schätzen und erinnert sich gerne an Lunch-Termine in New York oder Stockholm zurück. „Mittags kann man in Ruhe genießen, während man am Abend mit drei Seatings beim großen Menü die Rechnung gleich mit dem Dessert serviert bekommt. Wenn ich beim Genießen gehetzt werde, kommt bei mir leicht schlechte Laune auf“, bringt es der Sternekoch auf den Punkt.

Dennoch bietet der Chefkoch selbst seinen Gästen nur noch am Wochenende ein Mittagsessen an. Unter der Woche bleibt die Küche in der Regel mittags kalt. Das hat vor allem betriebswirtschaftliche Gründe. „Denn eigentlich ist der Mittagstisch in der Spitzengastronomie unter der Woche tot, seit die Arbeitszeiterfassung streng kontrolliert wird. An fünf Tagen in der Woche mittags und abends öffnen kann nur ein Restaurant mit zwei Brigaden, und das kann sich in Deutschland kein Sternerestaurant leisten“, bedauert Bau.

Dafür wird sein Mittagstisch am Wochenende umso besser angenommen. Die Gäste haben wieder mehr Zeit und genießen ihren Restaurantbesuch. „Wir kommen mittlerweile fast an das betriebliche Ergebnis des Abendservice heran. So gesehen erlebt der Mittagstisch bei mir gerade seine Renaissance.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.

Vertreter aus Gastronomie und vom zuständigen Amt haben sich geeinigt. Sommergärten dürfen unter bestimmten Bedingungen auch aufs Nachbargrundstück.

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.