Die nächsten Preisträger für den Eckart-Witzigmann-Preis stehen fest: Tim Mälzer erhält den "Prix d´exeption", das Berliner Tulus-Lotrek-Duo, bestehend aus Max Strohe und Ilona Scholl, werden mit dem ECKART für "Kreative Verantwortung" ausgezeichnet.
Eine der großen Qualitäten von Tim Mälzer sei seine kraftvolle Sprache. Durch seine Fernseh-Formate verschaffe er dem Kochen große Aufmerksamkeit und es gelinge ihm, die oft weltfremden Diskussionen über die gehobene Küche zu erden und ihre Substanz vielen Menschen nah zu bringen, so die Begründung.
Tim Mälzer, so die Jury, „wird zum Sprachrohr für die deutsche Gastronomie, hebt eine Protestaktion aus der Taufe und sendet eine starke Botschaft an die Politik. Besonders wirkungsvoll ist seine Haltung, weil es ihm gelingt, starke Argumente mit einer authentischen Emotionalität zu verbinden.“
Darüber hinaus unterstützt der Koch jene, die besonders belastet sind, stellt sein Team in den Dienst von „#kochenfürhelden“, holt die Aktion nach Hamburg und versorgt dort Krankenhäuser, Apotheken oder Supermärkte.
#kochenfürhelden
Die Pandemie führte die Gastronomie weltweit in eine unvergleichbare und existenzbedrohende Krise. Überall mussten Restaurants für zum Teil lange Zeit geschlossen werden und für die ausgefallenen Umsätze gab es keinen Ersatz. Zahlreiche Köchinnen und Köche auf allen Kontinenten suchten nach Auswegen. Das innovative, mit einem Michelin-Stern dekorierte Restaurant „tulus lotrek“ von Ilona Scholl und Maximilian Strohe musste in dieser Krise ebenso schließen, wie die gesamte Gastronomie.
Als ihr Restaurant schließen musste, initiierten Scholl und Strohe ein Projekt, das binnen Wochen zu einem der größten und eindrucksvollsten Netzwerke wuchs. Sie riefen „#kochenfürhelden“ ins Leben, um vor allem jenen Menschen zu helfen, die in der Pandemie in der ersten Linie stehen: Ärztinnen und Ärzte, Krankenhelferinnen und -helfern, Verkäuferinnen und Verkäufern sowie vielen mehr.
Mit guten, bekömmlichen und hochwertigen Speisen nahmen sie den Begriff „Restaurant“ wörtlich und „restaurieren“ jene Menschen, „die dafür sorgen, dass unser Leben unter den derzeitigen Umständen weiterlaufen kann“.
„In Krisen,“ so die Jury, „machen uns Menschen Mut, die gerade dann kreative Ideen entwickeln, um sich selbst und anderen zu helfen. Noch eindrucksvoller sind solche Aktivitäten, wenn sie Grenzen überwinden und neue Wege finden. Das ist kreative Verantwortung, die genau dann besonders notwendig ist, wenn die Umstände die Menschen auf sich selbst und ihre elementaren Bedürfnisse zurückwerfen.“
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