Gänsestopfleber: Französischen Städten schmeckt Foie gras nicht mehr

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Die zu Weihnachten in Frankreich überaus beliebte Gänsestopfleber gerät auch dort zunehmend in die Kritik. Mehrere grün regierte Großstädte sagten der Traditionsdelikatesse den Kampf an. Lyon strich kürzlich die Foie gras bei städtischen Empfängen vom Menü und rief die Restaurants der Stadt auf, es ihr gleichzutun.

Die Stadt Grenoble folgte dem Beispiel, Straßburg verhängte das Stopfleber-Verbot für Empfänge schon zuvor - eine landesweite Debatte ist losgebrochen. Erzeuger und Küchenchefs protestieren gegen die Verbannung. Der nationale Stopfleber-Verband verwies jüngst auf eine Umfrage, der zufolge 88 Prozent der Franzosen erwarten, dass die Delikatesse zu den Festtagen auf der Speisekarte stehe.

Auch Frankreichs Landwirtschaftsministerium unterstützte die Produzenten in einer Mitteilung mit dem Titel «Foie gras, ein Muss für festliche Mahlzeiten». Frankreich sei der weltweit führende Hersteller von Stopfleber, 100 000 Arbeitsplätze hingen davon direkt oder indirekt ab. In Deutschland und vielen weiteren Ländern ist die Herstellung von Stopfleber verboten, der Verkauf jedoch nicht.

Die Tierschutz-Organisation Peta geißelt das Stopfen der Gänse und Enten schon seit Langem als grausam und verweist auf das Mästen der Gänse und Enten über ein direkt in den Hals geschobenes Rohr. Bei der Stopfleber handele es sich um eine krankhaft vergrößerte Fettleber, die bis zu zehnmal so groß sei wie die Leber eines gesunden Tieres.

Rechne man die Menge des zwangsweise verabreichten Futters auf den Menschen hoch, dann entspräche das bis zu 14 Kilogramm Nudeln pro Tag. Das Stopfen verursache gravierende Nebenwirkungen bei den Tieren: von Atemnot über Halsverletzungen bis hin zu Leberblutungen und Herzversagen. (dpa)


 

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