Nach Verwüstung - Spendenkampagne soll schnelle Wiedereröffnung des Restaurants Kanaan ermöglichen

| Gastronomie Gastronomie

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag in dem israelisch-palästinensischen Restaurant „Kanaan“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg Teile der Inneneinrichtung zerstört. Jetzt hat das Restaurant eine Spendenkampagne gestartet, damit das Restaurant schnell wieder eröffnen kann. An nur einem Tag wurde das Spendenziel von 15.000 Euro weit übertroffen.

Die Betreiber des Restaurants schreiben auf Instagram, ein Polizist vor Ort habe einen bloßen Einbruch in Frage gestellt. Gläser seien zerbrochen worden, auf einem Bild ist eine große Weinlache zu sehen. Damit sei ein politisches Motiv nicht auszuschließen, es sehe nach einem Akt des Hasses aus.

„Unser Raum wurde mit abscheulichen Taten geschändet und Hass im gesamten Restaurant verbreitet“, schrieb das Team.

Trotz des „feigen Angriffs“ stellen die Restaurantbetreiber klar, dass sie sich Drohungen und Hass nicht beugen werden. Oz Ben David und Jalil Dabit – der eine Jude, der andere Palästinenser – Haben beschlossen, die Aktivitäten im Restaurant zu verdoppeln: „Gemeinsam werden wir den Hass überwinden und weiterhin einen Raum schaffen, in dem alle willkommen sind und gefeiert werden.“

„Das Restaurant Kanaan entstand aus einer einzigartigen Partnerschaft zwischen israelischen und palästinensischen Miteigentümern, die es wagten, von einem Ort zu träumen, an dem Menschen aus allen Gesellschaftsschichten bei leckerem Essen und gemeinsamen Werten zusammenkommen können. Unser Ziel war es immer, Gräben zu überbrücken, Verständnis zu fördern und einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder willkommen fühlt. 

Leider wurden unsere Träume kurzzeitig zunichte gemacht, als unser Restaurant von Vandalismus heimgesucht wurde. Diese sinnlose Tat hat uns erhebliche Schäden hinterlassen, die wir mit unseren begrenzten Mitteln nicht decken können. Obwohl wir eine Versicherung haben, wird diese einen großen Teil der Kosten nicht abdecken, und das Schadenersatzverfahren ist langwierig. Wir haben einfach nicht die Zeit, auf diese Gelder zu warten, während unser Restaurant in schlechtem Zustand bleibt”, heißt es im Spendenaufruf auf GoFundMe von René Fuch.

„Die Kosten für die Reparatur und Wiederherstellung des Restaurants Kanaan sind umfangreich. Wir müssen beschädigte Geräte ersetzen, strukturelle Schäden beheben und dafür sorgen, dass unsere Räumlichkeiten wieder sicher und einladend sind. Die gesammelten Gelder werden direkt verwendet für: Reparatur der physischen Schäden am Restaurant, Ersatz der wichtigsten Küchengeräte und Möbel, Deckung der Einnahmeverluste während der Schließung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung künftiger Vorfälle”, so die Betreiber.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.

Starbucks hat den Verkauf der Mehrheit ihres Geschäfts in China an die Investmentfirma Boyu Capital bekannt gegeben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen der Gründung eines Joint Ventures zum Betrieb der Starbucks-Filialen in der Volksrepublik. Boyu erwirbt seine Beteiligung basierend auf einem Unternehmenswert von rund vier Milliarden US-Dollar.

Yum! Brands hat offiziell eine Überprüfung strategischer Optionen für seine Pizzakette Pizza Hut eingeleitet. Mögliche Ergebnisse sind ein vollständiger Verkauf, ein Joint Venture oder die Veräußerung einer Beteiligung.

Die neue Ausgabe des Wirtshausführer Österreich sieht eine positive Entwicklung in der heimischen Wirtshausszene. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit und innovative Konzepte junger Wirte.

Das Restaurant Sphere Tim Raue im Berliner Fernsehturm ist vom Schlemmer Atlas als „Neueröffnung des Jahres 2025“ prämiert worden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Schloss Fleesensee übergeben.

Nach mehrjähriger Schließung kehrt eines der bekanntesten Münchner Restaurants in die Gastronomielandschaft zurück: Der Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet am 2. Dezember 2025 wieder seine Türen.

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.