NRW-Gastronomie fordert Klarheit über künftigen Corona-Weg

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Die von der Coronakrise gebeutelten Restaurantbesitzer in Nordrhein-Westfalen wollen möglichst schnell wissen, wann sie wieder aufmachen können. «Wir brauchen einen zeitlichen Vorlauf zur Wiedereröffnung von mindestens zehn Tagen, um Waren einzukaufen, Personal zu disponieren, technische Vorkehrungen zu treffen und die dann gültigen Coronaschutzmaßnahmen umzusetzen», sagte der Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen, Bernd Niemeier, am Dienstag in Düsseldorf. Die Branche brauche klare Perspektiven.

Seit Anfang November müssen die Lokale wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben, dafür bekommen die Betreiber 75 Prozent der Umsätze im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die angeordnete Schließung dauert noch mindestens bis zum 20. Dezember. Allerdings gibt es bereits Signale aus der Bundespolitik, dass diese Maßnahme wohl verlängert wird. Sollte dies geschehen, fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband weiter staatliche Hilfsgelder.

Niemeier monierte, dass seine Branche umfangreich investiert habe in Schutzmaßnahmen, dann aber trotzdem wieder schließen musste - als «Bauernopfer» der Politik. «Die Frustration in der Branche ist sehr groß.» Er kritisierte zudem, dass die Novemberhilfe wohl erst Mitte Dezember ausgezahlt werde - das stelle Gastronomen beim Bezahlen von Mieten und von Rechnungen vor große Probleme.

Beim Umgang mit der Corona-Pandemie warnt der DEHOGA vor «Schnellschüssen». Sollte die Branche wieder öffnen dürfen, brauchten die Unternehmer «die weitestgehende Sicherheit, dass uns nicht nach drei Wochen der nächste Lockdown droht». «Wir sind keine Licht-an - Licht-aus-Branche, der man heute sagt, dass sie morgen wieder öffnen darf», sagte Niemeier. Laut einer Umfrage in NRW müssen Restaurants und Hotels 33 bis 35 Tage geöffnet sein, damit sich der Betrieb wirtschaftlich überhaupt lohnt.

Hotels dürfen derzeit nur Geschäftsreisende beherbergen. Die allerdings gibt es kaum noch, da Messen und Kongresse abgesagt wurden - das wiederum trifft auch die Gastronomie. Niemeier pochte auf bessere Geschäftsbedingungen für die Branche und staatliche Hilfen. Andernfalls drohe eine Pleitewelle. «Das dicke Ende wird kommen», sagte der Branchenvertreter. «Wir werden in wenigen Monaten sehen, dass es viele gastronomische Betriebe gibt, die werden ein dickes Schild vor die Tür hängen: "dauerhaft geschlossen".» (dpa)


 

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