Reimanns bringen Jacobs Douwe Egberts und Pret-a-Manger an die Börse

| Gastronomie Gastronomie

Die Investmentholding der Familie Reimann, JAB, will ihr Kaffee- und Restaurantgeschäft an die Börse bringen. Für ihre zwei Gesellschaften Acorn und Pret Panera, zu denen unter anderem der Kaffeekonzern JDE gehört, plant die Holding zwei Börsengänge. „Beide Gesellschaften wollen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren separat an die Börse bringen“, kündigt JAB-Chairman Peter Harf im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung an.

Die beiden Börsengänge dürften Milliarden in die Kassen der Reimanns und zahlreicher Co-Investoren wie dem Süßwarenkonzern Mondelez spülen. Allein die in der Acorn Holding gebündelten Unternehmen Jacobs Douwe Egberts (JDE), Keurig Dr Pepper und Peet’s Coffee kamen nach Angaben von JAB zuletzt auf einen Umsatz von 19 Milliarden US-Dollar.

Der Börsengang der gerade erst gegründeten Restaurantholding Pret Panera dürfte dagegen etwas kleiner ausfallen. Die Unternehmen rund um die Sandwichkette Pret-a-Manger, Panera Bread, Einstein Bros Bagels, Caribou Coffee und Espresso House kamen nach Angaben von JAB zuletzt auf einen Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar.

Das Vermögen der deutschen Familie Reimann wird vom „Manager Magazin“ auf 33 Milliarden Euro geschätzt. Die Reimanns sind mit dem dem Reinigungs- und Waschmittel-Konzern Benckiser reich geworden. An dem Unternehmen Reckitt Benckiser, das für „Calgon“ und „Kukident“ hält die Familie noch 15 Prozent der Anteile. Reimanns sind auch Anteilseigner beim US-Kosmetik- und Parfümkonzern Coty. Hier wollen Reimanns von die Beteiligung auf 60 von 40 Prozent erhöhen, um den Durchgriff auf Coty erhöhen.
Seit 2012 engagiert sich die Unternehmerfamilie Reimann über Benckiser im Kaffeegeschäft und übernahm die US-amerikanischen Kaffeeröstereien und Kaffeehausketten Peet's Coffee & Tea für 825 Millionen Euro und Caribou Coffee für 260 Millionen Euro. Im April 2013 wurde bekannt, dass Reimann für 7,5 Milliarden Euro D.E Master Blenders 1753 (ehemals Douwe Egberts) übernimmt, den niederländischen Marktführer für Kaffee- und Teeprodukte, der auch Senseo-Kaffeepads herstellt.

2014 gaben D.E Master Blenders 1753 und Mondelēz International bekannt,  ihre Kaffee-Marken zu einem reinen Kaffeeunternehmen zusammenlegen zu wollen. Das entstehende Joint Venture, an dem Mondelēz International 49 Prozent halten wird, soll Jacobs Douwe Egberts heißen, seinen Sitz in den Niederlanden haben und vom bisherigen Chef von D.E Master Blenders 1753 geführt werden. Jacobs Douwe Egberts kommt auf einen Jahresumsatz von rund 7 Milliarden US-Dollar und einem Weltmarktanteil von acht Prozent. Im Dezember 2015 wurde zusammen mit anderen Investoren die für 2016 vorgesehene Übernahme des US-amerikanischen Kaffeekapsel-Konzerns und McDonald's-Lieferanten Keurig Green Mountain für 13,9 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Nach Zustimmung der Aufsichtsbehörden und der Aktionäre wurde der Abschluss der Transaktion im März 2016 bekanntgegeben.

Weitere Zukäufe tätigte die JAB Holding im Fast-Food-Geschäft (US-Donutkette Krispy Kreme) und bei Luxus-Lederwaren (Jimmy Choo und andere). Im Juli 2017 verkaufte JAB die Schuhmarke Jimmy Choo an Michael Kors. Ende 2017 die Modemarke Belstaff an Ineos. Seit Februar 2018 hält JAB Holding nur noch eine Minderheitsbeteiligung an Bally.
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.