In Restaurants und Kneipen in Schweden dürfen wegen der steigenden Corona-Zahlen von nun an nur noch maximal acht Personen am selben Tisch sitzen. Das gab Ministerpräsident Stefan Löfven am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Die Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus gehe in die falsche Richtung, die Lage sei sehr ernst, sagte Löfven. Der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, machte jedoch klar, dass es weiter möglich sei, die Virusausbreitung mit vereinten Kräften abzubremsen.
Gleichzeitig werden die allgemeinen Empfehlungen an die Bevölkerung auf weitere Landesteile ausgeweitet. Die Maßgaben gelten nun auch für die Regionen Halland, Örebro und Jönköping. Dort werden die Schweden wie zuvor unter anderem auch im Raum Stockholm und in vielen weiteren schwedischen Regionen ausdrücklich dazu aufgefordert, Kontakt mit Personen aus anderen Haushalten ebenso zu meiden wie den Nahverkehr und Veranstaltungen wie Konzerte und sportliche Wettkämpfe.
Fast 6.000 Menschen sind in Schweden seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gestorben. Es gab bislang knapp 135.000 Infektionen, in den vergangenen Tagen hat die Zahl der Neuinfektionen deutlich zugenommen. Es wird allerdings auch deutlich mehr getestet als etwa in der ersten Corona-Hochphase im Frühjahr.
Schweden ist in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg mit weniger strikten Beschränkungen gegangen. Im Frühjahr hatte das EU-Land deutlich höhere Infektions- und Todeszahlen verzeichnet als der Rest Skandinaviens. In den vergangenen 14 Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen auf die Bevölkerungszahl heruntergerechnet niedriger als in anderen Teilen Europas und leicht unter den Werten Deutschlands. (dpa)