Unabhängige Restaurantbesitzer könnten zum Scheitern verurteilt sein, und Lebensmittelgeschäfte vielleicht auch, orakelte nun TechCrunch. Der Grund für die düstere Vorahnung ist ein Trend, der vor allem in den USA immer weiter an Fahrt aufnimmt: Die sogenannten Cloud-Küchen, also vollausgestattete Küchen, die ausschließlich für Online-Bestellungen betrieben werden.
Obwohl diese Küchen für einige Unternehmen als lukrative Entwicklung angesehen werden, könnten sie unser Leben auf eine Weise verändern, die eine kleine Gruppe von Unternehmen bereichert, während sie gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet, ist TechCrunch überzeugt. Das sah auch Michael Moritz von Sequoia Capital so, der bereits in einer Kolumne in der Financial Times vor der Entwicklung warnte
Darin wies er zunächst auf den Erfolg von Deliveroo hin, dem in London ansässigen Zustelldienst. Auch Deliveroo setzt zum Teil auf Gemeinschaftsküchen, unter anderem in London und Paris. Moritz ist davon überzeugt, dass die jüngste Investition von Amazon (Tageskarte berichtete) der Startschuss war, um Amazon zum größten Restaurantkonzern der Welt zu machen.
„Im Moment sieht die Investition wie eine einfache Bestätigung von Deliveroo aus. Aber Inhaber kleiner, unabhängiger Restaurants sollten ihre Schürzenbänder straffen. Amazon ist nun einen Schritt davon entfernt, ein Multi-Marken-Restaurantunternehmen zu werden - und das könnte für viele Restaurants das Ende bedeuten“, so Moritz in seiner Kolumne.
Eigenen Lieferdienst wieder eingestellt.
Den eigenen Lieferdienst stellt Amazon jedoch wieder ein. Amazon Restaurants wurde im Herbst 2015 eingeführt, sah sich aber starker Konkurrenz wie Grubhub, Uber Eats, DoorDash und Deliveroo in London gegenüber.
Beginnend mit Seattle startete Amazon den Liederdienst in mehr als 20 US-Städten und später in London. Der Service gab Prime Mitgliedern die Möglichkeit, Mahlzeiten direkt nach Hause liefern zu lassen, die über die Amazon Restaurants-Website oder über die Prime Now-App bestellt wurden
Amazon habe es weitgehend versäumt, sich als bedeutender Akteur im Markt für Lieferdienste für Restaurants zu etablieren. Das Unternehmen sei nicht der erste Name, an den man denke, wenn man Essen zum Mittag- oder Abendessen bestellen möchte. Und die Logistik bei der rechtzeitigen Lieferung warmer Mahlzeiten habe zu zu einer Reihe anderer Probleme geführt, die über die Kernkompetnezen von Amazon hinausgehen, schrieb TechCrunch vor einigen Wochen.