Erste Fünf-Sterne-Corona-Pleite: Betreiber des Sofitel Berlin insolvent

| Hotellerie Hotellerie

Die Betriebsgesellschaft des Fünf-Sterne-Hotels Sofitel in der Augsburger Straße, nahe des Kurfürstendamms in Berlin ist pleite. Wie die Morgenpost berichtet, hat die HAB-Betriebs GmbH bereits Ende Juni Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Betrieb des Hotels sei bis Ende August gesichert.

Als vorläufigen Insolvenzverwalter setzte des Amtsgericht Charlottenburg den Potsdamer Juristen Christian Graf Brockdorff ein, der der Zeitung das laufende Verfahren bestätigte. Damit fordert die Corona-Krise ihr erstes prominentes Opfer in der Bundeshauptstadt.

Ohne die Coronavirus-Pandemie, die zur zweimonatigen Schließung aller Berliner Hotels und weiterhin geringen Touristenzahlen geführt hatte, wäre die Insolvenz „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht passiert“, betont Brockdorff. 2019 habe die Auslastung des Hauses bei 87 Prozent gelegen. Aktuell seien es nur 25 Prozent, im August könne die Quote auf 40 Prozent steigen.

Die Restaurants und die Bar im Sofitel seien geöffnet, sagt der Jurist und appelliert an Berliner, hinzugehen. Das Hotel beschäftigt 108 Mitarbeiter und 40 Auszubildende. Ein Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit sichert die Gehälter bis Ende August. Der Hauseigentümer hat die Pacht vorläufig gestundet.

Die Accor-Gruppe teilte mit, sie beteilige sich an Rettungsgesprächen. Die Marke Sofitel gehört dem französischen Hotelkonzern, der mit den Betreibern einen Managementvertrag hat.

Das Haus wurde 2005 als Concorde-Hotel eröffnet. Im Dezember 2013 unterzeichnete Sofitel Luxury Hotels einen Managementvertrag für die Herberge, die seit dem 1. Februar 2014 unter seinem neuen Namen Sofitel Berlin Kurfürstendamm geführt wird.

Wegen der vielen Konferenzräume in dem Haus ist das Hotel beliebt bei Tagungsgästen. Aber auch viele Prominente übernachteten hier. Kate Winslet, Pete Doherty, George Clooney, Isabelle Allende, Lady Gaga, Tilda Swinton oder Catherine Deneuve gehörten zu den Gästen. Zudem erhielt das Hotel, das vom Berliner Architekten Jan Kleihues entworfen wurde für seine Bauart. Für die Gestaltung des Hotels wurde Kleihues von der Zeitschrift Architectural Digest ausgezeichnet, die das Hotel zum Stil-Highlight Nr. 1 kürte. Der Architekt erhielt für das Gebäude 2006 eine Auszeichnung beim „Architekturpreis Berlin und 2009 bekam das Hotel den Servicepreis „Grenander Award“ verliehen.

Nach einer mehrmonatigen Umbauphase zeigte sich das Haus seit September 2014 mit einem ganz neuen Design- und Gastronomiekonzept. Verantwortlicher Architekt war hier ebenfalls Jan Kleihues.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.