Für Dicke nicht geeignet: Cuxhavener Hotelbetreiberin erhält massive Drohungen

| Hotellerie Hotellerie

Nach der Berichterstattung über angebliche Diskriminierung von Dicken werden die Betreiber eines Cuxhavener Hotels bedroht. (Tageskarte berichtete ebenfalls) Die Direktorin erhalte gegen sich und ihre Familie gerichtete «massive Bedrohungen», teilte das Hotel am Mittwoch mit. Die Cuxhavener Polizei prüft nach eigenen Angaben ein anonymes Schreiben auf strafrechtliche Relevanz.

Die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung fordert unterdessen die Aufnahme eines Diskriminierungstatbestands «Gewicht» ins Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.

«Wir wollten niemanden diskriminieren, ausgrenzen oder abweisen», heißt es in einer Stellungnahme des Hotels. Bis heute sei kein Gast wegen seines Körpergewichts abgewiesen worden und werde dies auch künftig nicht. Gleichwohl sieht sich die Inhaberfamilie einer «Welle der Empörung» ausgesetzt. 

Das Hotel schreibt auf seiner Internetseite: «Aus Haftungsgründen weisen wir darauf hin, dass das Interieur für Menschen mit einem Körpergewicht von mehr als 130 kg nicht geeignet ist.»

Nach einem Zwischenfall mit einem Gast habe sich die Hotelführung dazu gezwungen gefühlt, darauf hinzuweisen, dass die Ausstattung nicht für schwergewichtige Menschen geeignet sei.

Der Mann hatte geklagt, nachdem ein Bett zusammengebrochen war, hatte die Hoteldirektorin bereits vergangene Woche mitgeteilt. Man habe weitere Klagen vermeiden wollen, heißt es nun auf der Internetseite. «Dabei jemanden zu verletzen, lag uns fern. » Das Hotel weist zudem darauf hin, dass auch einige Möbelhersteller auf die Belastungsgrenzen aufmerksam machen.

Zum Schutz vor weiteren Klagen «fühlten wir uns gezwungen, auf die Gegebenheiten in unseren Zimmern und sonstigen Räumlichkeiten hinzuweisen», erklärte das Hotel. 

Natalie Rosenke von der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung bewertet den Hinweis allerdings als problematisch. «Bisher entscheiden dicke Menschen selbst, welche Hotels sie als geeignet betrachten. Wenn sich ein solcher Haftungshinweis irgendwann in den AGBs fast aller Hotel findet, dann wird Urlaub für dicke Menschen zum Spießrutenlauf.»

Die Benachteiligungen von dicken Menschen in Deutschland seien strukturell, nicht nur im touristischen Sektor, sondern auch «auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche oder im Gesundheitswesen». Daher habe die Gesellschaft eine Petition beim Petitionsausschuss des Bundesstages eingereicht. Darin werde ein gesetzlich verankerter Schutz vor Gewichtsdiskriminierung verlangt.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Co-Living-Anbieter The Base eröffnet sein erstes Haus in München und erweitert das Übernachtungs- und Wohnangebot in der bayerischen Hauptstadt um 133 modern möblierte Mikro-Apartments und 21 Hotelzimmer.

Kurz nach dem 150. Jubiläum hat das Ringhotel Sellhorn in den letzten Monaten alle Zimmer und Suiten sowie die Badezimmer im Eichenblickflügel komplett renoviert und neu gestaltet. Die Lage der Vier-Sterne-Herberge, mitten in der Natur der Lüneburger Heide, ist auch im neuen Design der Hotelzimmer zu spüren.

In Kassel haben 25 Serviced Apartments der Marke „Hood House“ eröffnet. Für den Betreiber, die Sicon-Hospitality, ist es eine doppelte Premiere: Ihre ersten Serviced Apartments in Kassel sind zugleich die ersten, die das Unternehmen außerhalb des Firmensitzes Hamburg an den Start bringt.

Der Diebstahl wertvoller Weine aus dem Hotel-Restaurant Kronenschlösschen im Rheingau im Januar 2021 ist aufgeklärt, wie die Eigentümerfamilie Ullrich mitteilte. Der Vorfall hatte nicht nur wegen des beträchtlichen Schadens von 240.000 Euro für Aufsehen gesorgt, sondern auch, weil zunächst sogar gegen die Ullrichs ermittelt wurde.

Pressemitteilung

Die Platzl Hotels in München haben sich für die Lösungen von Shiji entschieden, um ihre Betriebsabläufe zu optimieren und das Gästeerlebnis zu verbessern. Heiko Buchta, General Manager der Platzl Hotels, sagt, warum sich das Unternehmen für diese Technologie entschieden hat und freut sich mit „Shiji auf diese Reise zu gehen “.

Max Schlereth, der mit seiner Derag-Gruppe auch die 18 Living Hotels mit 3200 Zimmern und Serviced Apartments in neun Städten betreibt, kauft zwei Fernsehsender. Zukünftig gehören auch die regionalen Fernsehsender münchen.tv und tv.ingolstadt zu dem Unternehmen.

Nach einem rekordverdächtigen Jahr 2023 hat die Radisson Hotel Group ihr Portfolio im ersten Quartal 2024 weiter ausgebaut. Allein im ersten Quartal 2024 seien mehr als 50 weitere Hotels durch Eröffnungen oder Vertragsunterzeichnungen dazugekommen.

Das erste Motel One in Karlsruhe hat seine Türen geöffnet. Seit April heißt die Budget Design Hotelgruppe ihre Gäste in bester Lage, direkt gegenüber dem Bundesgerichtshof, willkommen. Eigentlich sollte die Herberge schon vor einem Jahr eröffnen.

Anzeige

So vielfältig die Hotellerie-Branche ist, so unterschiedlich und umfangreich sind auch die abzusichernden Risiken. Umso wichtiger ist ein ganzheitliches Versicherungskonzept, das für jeden Bedarf und jede Situation individuellen Schutz gewährt. 

Seit 2019 betreibt die Dorint-Hotelgruppe eines ihrer Traditionshäuser, das Haus in Würzburg, wieder selbst. Seit Januar 2023 ist das Haus komplett renoviert worden. Hierfür wurde ein zweistelliger Millionenbetrag seitens des Eigentümers und drei Millionen Euro von der Dorint GmbH investiert.