Pläne für Hotel und Schlossgartenquartier in Stuttgart vorgestellt

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An der Königstraße in Stuttgart will die LBBW Immobilien alte Strukturen des Areals so aufbrechen, dass ein durchlässiges, großzügiges Quartier entsteht. Dazu gehört auch das Hotel am Schlossgarten, das umfassende saniert werden soll.

An der Königstraße in Stuttgart will die LBBW Immobilien alte Strukturen des Areals so aufbrechen, dass ein durchlässiges, großzügiges Quartier mit viel Raum zur flexiblen Entfaltung entsteht, das zugleich ein würdiges neues Entrée zur Innenstadt bildet. Dieses Projekt haben Frank Berlepp, Sprecher der Geschäftsführung der LBBW Immobilien-Gruppe, Wolfgang Riehle, Vorsitzender der Baukommission Schlossgartenquartier Stuttgart, sowie Hakan Schmitzer und Christian Sailer, Vorstände der Bauherrin Schlossgartenbau AG, heute bei einem Pressegespräch vorgestellt. Wichtige Inhalte waren dabei die Bedeutung des Schlossgartenquartiers für die Landeshauptstadt Stuttgart, das Ergebnis des Gestaltungswettbewerbs für das Hotel am Schlossgarten und die weiteren Planungen.

Für alle, die vom (neuen) Hauptbahnhof kommen, bildet das Gebäudeensemble Königstraße 1–3 und Schillerstraße 23 das Tor zur wichtigsten Einkaufsstraße und damit zum Stadtzentrum der Landeshauptstadt, aber auch zum Schlossgarten mit Oper, Kunstgebäude, Landtag und Neuem Schloss. Aufgrund dieser prominenten Lage ist das Areal als repräsentativer Eingang und Auftakt zur City ein wichtiger Baustein im Stuttgarter Stadtbild. Dessen ist sich die LBBW Immobilien bewusst: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, diese Gebäude so zu gestalten, dass sie in Ästhetik und Funktionalität ihrer prominenten Lage gerecht werden. Wir übernehmen die Verantwortung für das Quartier – und werden es nachhaltig und zukunftsweisend umgestalten“, sagte Frank Berlepp anlässlich des Pressegesprächs.

Bei der Planung lässt sich die Bauherrin von großen Visionen leiten. Dazu gehören:

· Das repräsentative Entrée der Stadt gestalten: Das neue Schlossgartenquartier wird beim Verlassen des Bahnhofs Richtung Innenstadt immer der erste Eindruck der Stadt sein. Mit hervorragender Gebäudearchitektur und hochwertigen urbanen Freiräumen soll dieser Verantwortung Rechnung getragen werden.

· Den Schlossgarten mit der Stadt verbinden: Durch die Öffnung der Theaterpassage entsteht eine attraktive Verbindung zwischen Königstraße und Schlossgarten. So ergeben sich neue Blickbeziehungen zum Schlossgarten, zur Kulturmeile und zur Stuttgarter Halbhöhe.

· Offenheit und Transparenz schaffen: Entstehen soll ein Quartier ohne Rückseiten, das durchlässig und großzügig ist und Spielräume zur flexiblen Entfaltung bietet. Die geplante Gastronomiezeile in Richtung der Grünfläche des Schlossgartens schafft einen neuen Anziehungspunkt, der öffentliche Raum wird belebt.

· Mit Nachhaltigkeit überzeugen: Energieeffizienz und ressourcenschonendes Bauen sind wichtige Bestandteile dieser Revitalisierung, nicht zuletzt deshalb soll so viel Bausubstanz wie möglich erhalten bleiben. Bereits verbaute Materialien werden aufbereitet und wiederverwendet; sie der Kreislaufwirtschaft zuzuführen, ist erklärtes Ziel. In der vorhandenen Bausubstanz sind rund 45.000 Tonnen CO2 als sogenannte graue Energie gebunden, die bei einem Abbruch verloren ginge.

„Nachhaltigkeit im ökologischen, ökonomischen und sozialen Kontext ist seit Langem fester Bestandteil der Strategie der LBBW Immobilien und damit auch ihrer Tochtergesellschaften. Mit der geplanten Revitalisierung des Gebäudekomplexes Königstraße 1–3 leisten wir unseren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Hierbei die neueste Technik und konsequent nachhaltige und umweltfreundliche Materialien einzusetzen, ist für uns selbstverständlich“, erklärt Hakan Schmitzer, Schlossgartenbau AG.

Projektbegleitung durch Expertengremium

Die Planungen rund um das Schlossgartenquartier werden von einem interdisziplinär besetzten, unabhängigen Expertengremium kritisch begleitet: der „Baukommission Schlossgartenquartier Stuttgart“. Ihre Mitglieder beraten mit Fachwissen und persönlicher Erfahrung zu den Disziplinen Städtebau, Architektur, Landschafts-architektur, Nachhaltigkeit sowie zu Verfahrensfragen. Die Baukommission wirkt am Erstellen von Auslobungen zu Wettbewerben und an den zugehörigen Entscheidungsprozessen mit und beurteilt Planungsleistungen, die ohne konkurrierende Verfahren erbracht werden.

Der Baukommission gehören neben Vertretern der Bauherrin an:

· Andrea Gebhard (München), Stadtplanerin und Landschaftsarchitektin im Büro Mahl Gebhard Konzepte mgk und Präsidentin der Bundesarchitektenkammer

· Reiner Nagel (Berlin), Architekt und Stadtplaner, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur

· Amandus Samsøe Sattler (München), Architekt im Büro ensømble und Präsident der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB

· Thomas Auer (Stuttgart), Büro Transsolar und Leiter Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der Technischen Universität München

· Wolfgang Riehle (Reutlingen), Architekt und Stadtplaner, Ehrenpräsident der Architektenkammer Baden-Württemberg und Vorsitzender der Baukommission

„Die Baukommission versteht sich als unabhängiges, interdisziplinäres Begleitgremium dieser wegweisenden Projektentwicklung und als leidenschaftlicher Ideengeber mit dem Blick von außen“, sagt Wolfgang Riehle. Die Baukommission tagt fünf Mal pro Jahr.

„Wir erwarten von der Baukommission neben umfassender Expertise auch Impulse, wie wir diese Immobilien attraktiv und den künftigen Anforderungen gerecht umbauen können. Wir sind der Meinung, dass ein unverstellter, frischer Blick auf dieses Projekt und dessen besonderen Anforderungen, die durch die prominente Lage und die Bedeutung des Gebäudekomplexes als Stadt-Entrée entstehen, dem Areal und seiner Gestaltung guttut“, so Frank Berlepp.

Gewinner des Gestaltungswettbewerbs für das Hotel am Schlossgarten steht fest

Das Hotel am Schlossgarten ist seit Sommer 2022 geschlossen. Hier ist eine behutsame Revitalisierung des Gebäudes avisiert. Dafür wurde ein Gestaltungswettbewerb für die Neugestaltung der Fassade, des Erdgeschosses und der umgebenden Freianlagen ausgelobt, zu dem fünf renommierte Architekturbüros eingeladen wurden.

Die Jury bestand aus den Mitgliedern der Baukommission, Vertreter:innen der Bauherrin, des Finanzministeriums Baden-Württemberg sowie des Stadtplanungsamts und des Amts für Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Stuttgart. Auf Platz 1 wählte die Jury den Entwurf des Büros Steimle Architekten, Stuttgart, in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekt:innen Planstatt Senner, Stuttgart, für den Ideenteil der Freianlagen.

„Die Arbeit besticht durch ihren behutsamen Umgang mit dem Bestand, ihre Bearbeitungstiefe und Detaillierung“, heißt es in der Begründung der Jury. Der Vorsitzende der Baukommission, Wolfgang Riehle, führt weiter aus: „Das Ergebnis dieses Wettbewerbs bestätigt unsere Überzeugung, dass die identitätsstiftende Gestaltqualität des Hotels am Schlossgarten unter Erhalt seiner wesentlichen architektonischen Merkmale die Grundlage für einen weiteren Lebenszyklus bilden kann.“

Geplant ist, den Bauantrag im zweiten Halbjahr 2023 einzureichen. Die Bauzeit wird – nach Erhalt der Baugenehmigung – rund zwei Jahre betragen.

Königstraße 1c – Herzstück des neuen Quartiers

Das bereits weitgehend leerstehende Gebäude Königstraße 1c macht nach Auszug der letzten Mieter den Auftakt des Revitalisierungsprojekts Schlossgartenquartier. Insbesondere unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und im Interesse eines zeitnahen Umbaus des Quartiers beschloss die LBBW Immobilien, das Gebäude umfassend zu sanieren und zu revitalisieren – und auf diese Weise zeitgemäß fit für die Zukunft zu machen. Unter dem Aspekt der Verantwortung hat sie mit Oliv Architekten, München, ein renommiertes Architekturbüro ausgewählt und beauftragt, das über große Erfahrung bei der Entwicklung von Bestandsobjekten verfügt. Im intensiven Austausch zwischen Planer und Bauherrin sowie unter kritischer Begleitung der Baukommission wurde das nun vorliegende Konzept erarbeitet.

Die Planung sieht vor, die Obergeschosse, die bislang zu einem großen Teil durch Einzelhandel genutzt wurden, zu flexiblen Büroflächen umzugestalten. Für die dafür notwendige Belichtung sorgt ein großer, auf Basis des bisherigen Rolltreppenauges neu eingeschnittener Innenhof. Die Oberkante des Gebäudes Richtung Königstraße wird geglättet und orientiert sich dabei an der Nachbarbebauung. Insgesamt wird der Baukörper mit seinen bisher vielen Vor- und Rücksprüngen im Bestand beruhigt und begradigt.

Ein architektonisches Highlight ist das begrünte, begehbare Schrägdach mit Dachterrassen und Panoramafenstern, die Blickbeziehungen zum Schlossgarten ermöglichen.

Das von der Königstraße ebenerdig zugängliche Erdgeschoss bleibt für den Einzelhandel erhalten. Die Laden-/ Verkaufsflächen werden in deutlich kleinere Einheiten aufgeteilt und lassen sich bei Bedarf durch Zusammenlegen zu größeren Verkaufsflächen kombinieren. Richtung Schlossgarten sind zwei Gastronomieeinheiten geplant.

Die Theaterpassage wird nach oben rückgebaut, um den Bereich zwischen Königstraße und Schlossgarten zu öffnen. Hierdurch entstehen attraktive Sichtachsen und eine einladende Wegeverbindung zwischen der „Einkaufsmeile“ und der „Kulturmeile“. Ein weiterer Effekt dieser baulichen Öffnung: Der massive Gebäudekomplex an sich wird freigestellt, sodass die Gebäude Königstraße 1a/b, das Schlossgartenhotel und die Königstraße 1c als eigenständige Gebäude wahrgenommen werden können.

Der Bauantrag für die Königstraße 1c wird im Frühjahr 2023 eingereicht. Die eigentliche Bauphase soll Mitte 2024 beginnen, es wird von einer Bauzeit von rund zwei Jahren ausgegangen.

Auf dem Weg zum schönsten Stück Stuttgarts?

Die Verantwortung für das Schlossgartenquartier beginnt für die Bauherrin nicht erst mit dem eigentlichen Baubeginn, sondern bereits jetzt in der Planungs- und Vorbereitungsphase. Um das Quartier auch während der Projektentwicklung zu beleben, die angestrebte Offenheit und Transparenz bereits jetzt erlebbar zu machen und die Basis für das „schönste Stück Stuttgart“ zu legen, werden freie Flächen für verschiedene Interimsnutzungen zur Verfügung gestellt – bevorzugt für Inhalte zu Architektur, Immobilien und Bau.

Den Auftakt machte von Juli bis Oktober 2022 die Ausstellung „100 Jahre Günter Behnisch – Bauen für eine offene Gesellschaft“ der Architektenkammer Baden-Württemberg, die in der Königstraße 1c gezeigt wurde. Im Oktober 2022 war das Hotel im Schlossgarten Drehort für Filmarbeiten der Gauthier Dance Company. Und im Juni bis September 2023 wird die Ausstellung der Internationalen Bauausstellung „IBA’27 Festival“ in der Königstraße 1c zu sehen sein. Zudem ist seit 31. Oktober 2022 im ehemaligen Ticketcenter der Staatstheater in der Theaterpassage das Ukraine Welcome Center Stuttgart untergebracht, die zentrale Anlauf- und Erstberatungsstelle für ukrainische Flüchtlinge in der Region Stuttgart.

Über die Schlossgartenbau-AG Schon seit 1921 vermietet und verwaltet die Schlossgartenbau-AG (SAG) ihren eigenen Grundbesitz. Heute verfügt sie über ein Mietflächenangebot von über 40.000 Quadratmetern, bestehend aus Büro-, Handels-, Gastro-, Hotel- und Lagerflächen. Die LBBW Immobilien Management GmbH ist Hauptaktionärin der SAG, der restliche Aktienbestand befindet sich im Streubesitz.

Über das Schlossgartenquartier Das Schlossgartenquartier umfasst das Gebäude-Ensemble Königstraße 1–3 inklusive Theaterpassage sowie das Hotel am Schlossgarten. Auf diesem Areal – zwischen der heutigen Königstraße, der Marstallstraße, dem Oberen Schlossgarten und dem Arnulf-Klett-Platz – befand sich bis 1918 der königlich-württembergische Marstall.


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