Der Kieler SPD-Fraktionschef Ralf Stegner ist dafür, in bestimmten Fällen Hotels für die Corona-Quarantäne zu nutzen. Das Virus breite sich im privaten Bereich umso schneller aus, je beengter die Wohnverhältnisse sind, sagte Stegner der Deutschen Presse-Agentur. «Deshalb kann eine Quarantäne für nachgewiesene Corona- oder Corona-Verdachtsfälle in der eigenen Wohnung kontraproduktiv sein.» Wenn eine Isolation innerhalb der Wohnung von der restlichen Familie unrealistisch sei, sollte alternativ eine Unterbringung auf freiwilliger Basis in einem Hotel oder einer Pension geprüft werden.
«Wir sollten alles dafür tun, um möglichst jede Infektion zu vermeiden», sagte Stegner. Jedes angesteckte Familienmitglied bedeute einen weiteren Menschen mit dem Risiko einer schweren Erkrankung. Es gehe ja nicht nur darum, Todesfälle zu vermeiden, von denen jüngere Menschen kaum betroffen seien. «Sondern es wird immer deutlicher, dass Corona auch zu langfristigen gesundheitlichen Schädigungen führen kann», sagte Stegner. «Deshalb bin ich dafür, gerade diesen besonders betroffenen Familien, für die eine Quarantäne in einer eh schon beengten Wohnsituation eine deutlich höhere Belastung bedeutet, entsprechende Angebote auf freiwilliger Basis zu machen.» Hierzu sollte das Sozialministerium mit aufnahmebereiten Hotels Isolationskonzepte erarbeiten.